Die Sozialbericherstattung hat eine schwierige Aufgabe: Sie unternimmt den Versuch, mit oft „trockenen“ Zahlen und mitunter „schlechten“ Botschaften die Notwendigkeit guter, gerechter und leistungsfähiger sozialer Infrastruktur zu unterstreichen. Dabei sind längst nicht alle der vorgestellten Fakten hinlänglich bekannt – oder wussten Sie schon
- dass die Bevölkerung in der Region Hannover ein Siebtel der Bevölkerung Niedersachsens ausmacht?
- dass obwohl fast jede/r Vierte einen sogenannten „Migrationshintergrund“ hat nur jede/r Sechste bis Siebte auch eine eigene „Migrationserfahrung“ hat und die eigene Zuwanderung nach Deutschland zudem meist sehr lange zurückliegt?
- dass wir seit Jahren einen spürbaren Beschäftigungszuwachs haben, der jedoch fast ausschließlich zu mehr Teilzeitbeschäftigung und zu mehr geringfügig entlohnter Beschäftigung geführt hat?
- dass zwar die Arbeitslosenquote gesunken ist, nicht aber die Anzahl der Menschen, die auf staatliche Mindestsicherungsleistungen angewiesen ist?
- dass inzwischen etwa ein Drittel der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im SGB II gar nicht arbeitslos sind, sondern nicht existenzsichernd erwerbstätig?
- dass etwa jede/r Achte bis Neunte als überschuldet gilt?
- dass inzwischen etwa jedes zweite Kind im Alter von 1 bis 2 Jahren in einer Krippe oder in Kindertagespflege institutionell betreut wird?
- dass die Anzahl der pflegebedürftigen Personen bis ins Jahr 2030 um rund 42 Prozent ansteigen könnte?
- und dass die mitunter noch immer anzutreffende Unterscheidung zwischen Stadt Hannover und „Umland“ vor dem Hintergrund der tatsächlichen sozialen Lage nicht der Realität entspricht?
Die Sozialberichterstattung will neugierig machen, Orientierung geben und damit helfen Entscheidungen zu fundieren. Nutzen Sie den Sozialbericht 2015 in diesem Sinne in Ihren Interessen- und Arbeitsbereichen.