Laut Umweltbundesamt stoßen Kamine und Holzöfen – auch als Kleinfeuerungsanlagen bezeichnet – in Deutschland jährlich etwa so viel Feinstaub aus wie die Motoren aller Kraftfahrzeuge, rund 24.000 Tonnen waren es im Jahr 2003. Und vor dem Hintergrund der Öl-, Gas- und Strompreiserhöhungen steigt die Zahl der Haushalte, die (zusätzlich) mit Holz heizen, weiter an. Die Nachrüstung der Wohnungen mit derartigen Kaminöfen ist deshalb besonders problematisch, weil diese wesentlich mehr Feinstaub emittieren als die modernen mit Holzpellets betriebenen Feuerungsanlagen. Kamine und Holzöfen entlasten zwar den Geldbeutel, belasten die Umwelt aber mit gesundheitsschädlichen Feinstäuben und verschiedenen anderen Luft-Schadstoffen. Der Betrieb eines einzelnen alten Holzofens belastet die Luft stärker als die 3.000 Gasheizungen einer ganzen Kleinstadt.
Die Höhe der Feinstaubemissionen hängt auch von der Art der Bedienung und vom Brennmaterial ab. Vor allem das Verbrennen ungeeigneter Brennstoffe wie frisches (und damit zu feuchtes), beschichtetes oder imprägniertes Holz in Öfen und Kaminen und die Fehlbedienung der Anlage erhöhen den Feinstaubausstoß und verursachen übermäßige Rauchentwicklungen und Geruchsbelästigungen. Feinstaub kann die menschliche Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Er wirkt negativ auf die Atemwege – Husten und die Zunahme asthmatischer Anfälle sind die Folge – sowie auf das Herz-Kreislauf-System. Die derzeitig vorhandene Feinstaubbelastung verkürzt die Lebenserwartung des Menschen um durchschnittlich ein Jahr. EU-weit sterben jährlich 250.000 Menschen an den Folgen von Feinstaubimmissionen.
Wer seine Wohnung dennoch mit Holz heizen will, sollte deshalb moderne Holzpelletöfen verwenden. Diese stoßen zwar auch mehr Feinstäube aus als Gasheizungen, sind im Vergleich zu Holzöfen und Kaminen aber deutlich sauberer.
Der Einsatz unzulässiger Brennstoffe wie Papier, Verpackungsmaterial und sonstiger Abfälle (ganz allgemein) stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer empfindlichen Geldbuße geahndet werden.
Die Schornsteinfegerinnung steht Nutzern von Kleinfeuerungsanlagen gern mit Tipps zum richtigen Heizen zur Seite. Infomaterial dazu kann unter der Telefonnummer 2206400 oder über die Email-Adresse info@schornsteinfegerinnung-hannover.de angefordert werden.
Für Beschwerden über Rauch- und Geruchsbelästigungen ist die Immissionsschutzbehörde bei der Region Hannover zuständig, Telefon 616 – 2 27 55.