Nachhaltigkeitsbericht 2020 - Familien-, jugend- und senior*innengerechte Infrastruktur stärken, Teilhabe ermöglichen

Unterziel 10.4: Selbstständiges, generationengerechtes Leben und Wohnen im Alter unterstützen

Eine senior*innengerechte Gestaltung von Wohnungen und Wohnumfeld ist das Ziel der stadtbezirklichen und stadtweiten Initiativen und Einrichtungen.

Rund 133.000 Senior*innen (24,5 Prozent) im Alter von 60 Jahren und älter (Stand 31.12.2019) leben in der Landeshauptstadt Hannover (LHH). Bis 2030 wird die Zahl der Personen ab 65 Jahren in der LHH voraussichtlich um gut 11 Prozent ansteigen (+ 11.700), die der 65- bis 74-Jährigen sogar um 25 Prozent (+ 11.600) und die Zahl der Hochaltrigen ab 85 Jahre um 36 Prozent (+ 5.200 Personen).

Die steigende Zahl pflegebedürftiger Menschen und pflegender Angehöriger in Kombination mit der erhöhten Inanspruchnahme von ambulanten Pflegediensten zeigt, dass Senior*innen immer länger in ihrer gewohnten Häuslichkeit bleiben wollen. Mit der Unterstützung der alter(n)sgerechten Quartiersentwicklung sollen die konkreten Lebenssituationen der Senior*innen in ihren Quartieren so gestaltet werden, dass Leben auch für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen praktikabel bleibt.

Quartiere sind immens wichtig für das Wohlergehen der Menschen. Sie schaffen Nähe und Identität, sind Orte der Beteiligung und Wohlfahrt. Sie verfügen über ein Minimum an Daseinsfunktionen - überwiegend in fußläufiger Distanz - und haben ein lokales Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und kulturellen Begegnungsstätten. Gesunde Quartiere ermöglichen auch Menschen hohen Alters ein selbstständiges, sicheres und aktives Leben in der Gemeinschaft. Durch die Weiterentwicklung der stadtbezirklichen Netzwerke werden stadtweit die Infrastruktur vor Ort sowie das Miteinander und Engagement der Bewohner*innen und Akteur*innen im Quartier gefördert. Verlässliche Nachbarschaften sollen auf- und ausgebaut, Begegnungen im Quartier ermöglicht sowie Information und Beratung zu vorpflegerischen und pflegerischen Fragen angeboten werden.

Aus demografischen Gründen steigt auch die Zahl älterer Menschen, die Transferleistungen beziehen. Ende 2020 bezog rund jede zehnte Person im Alter von 60 Jahren und älter in der Stadt Hannover Transferleistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts, in der Regel Grundsicherung im Alter. Das Vorhaben „Alter-Armut-Schulden“ zielt darauf ab, Teilhabe im Alter – auch mit wenig Geld – zu gewährleisten, über Leistungsansprüche zu informieren und Überschuldung zu vermeiden.

In den neu aufzustellenden „Senior*innenplan 2021“ der LHH sollen soziodemografische und gesellschaftliche Veränderungen, die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche, eine steigende Diversität von Angebot und Nachfrage und auch neue medizinische Behandlungsmöglichkeiten mit einbezogen werden.

 

Älterwerden

Senioren

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