Nachhaltigkeitsbericht 2020 - Integration erleichtern, gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen, vor Diskriminierung schützen
Unterziel 14.2: Sprachkompetenz fördern und Partizipation ermöglichen
Eine hohe Sprachkompetenz ist eine zentrale Voraussetzung zur beruflichen und sozialen Integration für Geflüchtete und Migrant*innen.
Um diese Sprachkompetenz zu fördern, existieren landesspezifische Förderprogramme und kommunal geförderte Angebote. In Niedersachsen sind es die akkreditierten Einrichtungen der Erwachsenenbildung – Volkshochschulen, Heimvolkshochschulen und Landeseinrichtungen sowie weitere private Einrichtungen wie zum Beispiel der Bildungsverein Soziales Lernen und Kommunikation e. V. –, die die Förderprogramme umsetzen.
Mehr als 3.400 Personen haben 2019 in über 25.000 Unterrichtsstunden an der Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule (VHS Hannover) Deutsch gelernt. Die meisten Teilnehmenden haben einen Integrationskurs besucht, der aus Sprachmodulen und je einer Einheit zu Recht, Geschichte und Politik in Deutschland besteht. Die klassischen Deutschkurse richten sich insbesondere an Austauschstudenten, Au-pairs, Geflüchtete und Migrant*innen. Die VHS Hannover ist die einzige Anbieterin in Hannover, die ein kontinuierliches Angebot an Kursen für Menschen mit Alphabetisierungs- und Grundbildungsbedarf vorhält. Neben Kursen zum reinen Spracherwerb Deutsch können auch allgemeinbildende Schulabschlüsse nachträglich erworben werden. Seit 2007 sind in der Stadt Hannover darüber hinaus von der VHS Hannover qualifizierte Integrationslots*innen aus 34 Ländern und Deutschland bürgerschaftlich in den Stadtteilen aktiv, die Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen bei Behörden- oder Arztgängen begleiten, aber auch bei Freizeitgestaltung und Spracherwerb unterstützen.
Der private Bildungsverein Soziales Lernen und Kommunikation e.V. ist der Erwachsenenbildungsträger mit der höchsten Anzahl an Unterrichtsstunden im Bereich Deutsch als Fremdsprache in Niedersachsen. Der Bildungsverein bietet ein breitgefächertes Angebot, das sowohl die Integrations- und Berufssprachkurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als auch die Flüchtlingskurse und die Angebote für Höherqualifizierte, die durch das Land Niedersachsen gefördert werden, umfasst.
Seit 2004 arbeiten Migrant*innenorganisationen und Erwachsenenbildungseinrichtungen mit der Landeshauptstadt Hannover (LHH) im bundesweit einzigartigen Netzwerk ALBuM zusammen. ALBuM heißt: Arbeiten – Lernen – Beraten mit und für Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte. Die Koordination des Netzwerkes ALBuM ist im Fachbereich Kultur der LHH verankert.
Herausforderungen mit Blick auf die Sprachkompetenz bestehen aber auch bei der Bereitstellung von Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten, Kindergärten sowie der Begleitung der Kinder und deren Eltern auf ihrem weiteren Bildungsweg. Seit 2014 werden für Kinder mit Migrationshintergrund 21 Sprachlernklassen in den verschiedenen Schulformen angeboten. Das Programm „Stadtteilmütter und -väter“ ist ein weiteres muttersprachliches Angebot für Eltern mit Migrationshintergrund.
Perspektiven schaffen
Sprachförderung
Interkulturelle Bildung für gute Kenntnisse in der deutschen Sprache und in der Herkunftssprache
lesenQualifiziert helfen
Stadtteilmütter und Stadtteilväter
Stadtteilmütter und Stadtteilväter sind engagierte Mütter und Väter, die sich durch eine Qualifizierung fundiertes Wissen und Grundlagen zum Bildungssyste...
lesenBürgerschaftliches Engagement
Integrationslotsinnen und -lotsen
Integrationslots/innen arbeiten zur Unterstützung des Integrationsprozesses in Hannover.
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