Der Faire Handel hilft dabei, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern. Er leistet einen wesentlichen Beitrag für soziale und ökologische Gerechtigkeit. Ohne ihn ist ein nachhaltiger Lebensstil im Globalen Norden nicht denkbar.
Vorteile für die Produzent*innen
Im Fairen Handel erhalten die Produzent*innen im Globalen Süden deutlich bessere Preise als auf dem Weltmarkt.
Auf Plantagen oder bei der Herstellung von Waren erhalten angestellte Arbeiter*innen nicht nur den gesetzlichen Mindestlohn. Sie bekommen einen sogenannten „living wage“, von dem sie ihren Lebensunterhalt ohne Not bestreiten können. Auch Arbeitsschutz und Krankenversorgung werden gewährleistet. Selbstverständlich sind ausbeuterische Kinderarbeit und Zwangsarbeit verboten.
Für die Stärkung demokratischer Strukturen, der Verbesserung von Gesundheitsvorsorge und Bildung werden im Fairen Handel zusätzliche Prämien gezahlt. Auch die Umstellung auf biologische Landwirtschaft ist Ziel des Fairen Handels und wird gefördert.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Die Handelsbeziehungen zwischen Importorganisationen und den Produzent*innen sind langfristig und möglichst direkt angelegt, ohne viele Zwischenhändler*innen. Die Akteure des Fairen Handels setzen auf Dialog, gegenseitigen Respekt und Transparenz im Miteinander. In der wichtigsten Organisation des Fairen Handels, der World Fair Trade Organisation, sind daher alle Entscheidungsgremien gleichmäßig mit Produzent*innen und Händler*innen besetzt.
Transparenz und Kontrolle
Der Begriff "fair" ist in Deutschland nicht rechtlich geschützt. Auch ein staatliches Gütesiegel gibt es im Bereich des Fairen Handels bislang nur für Textilien. Hier garantiert der Grüne Knopf die Einhaltung der Mindeststandards. Damit die Idee des Fairen Handels nicht missbraucht wird, haben die Akteur*innen zwei wichtige Ansätze, die den Konsument*innen Sicherheit geben sollen: Transparenz und Kontrolle. Diesen Ansatz teilt die Vielzahl an Labeln und Siegeln, die für einen Fairen Handel zu stehen. Es gibt aber viele weitere Zeichen, die von sich behaupten, faire Bedingungen bei Produktion und Verarbeitung zu garantieren, aber nur wenig vertrauenswürdig sind.
Damit Konsument*innen sich nicht im Siegeldschungel verirren, hat das Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro daher Informationen zu den Siegeln und was wir alle selbst tun können, ausführlicher zusammengetragen.
Faire Produkte gibt es mittlerweile nicht mehr nur in Weltläden oder anderen Fairhandels-Fachgeschäften. Auch in Bioläden und Supermärkten gibt es eine wa...