Nachhaltigkeitsbericht 2020 – „Sport für alle“ gestalten
Unterziel 12.1: Sportengagement steigern, vielfältige, inklusive Bewegungsangebote schaffen
Der demografische Wandel und ein verändertes Familien- und Freizeitverhalten erfordern eine zukunftsorientierte, bedarfsgerechte und barrierefreie Sportinfrastruktur
Sportvereine spielen eine zentrale Rolle bei der Sportversorgung der Bevölkerung. Die Gesamtmitgliederzahl aller hannoverschen Sportvereine ist von circa 103.000 in 2010 auf rund 115.600 im Jahr 2020 gestiegen, dies entspricht – gemessen an der Einwohner*innenzahl – einem Organisationsgrad von 21,3 Prozent. In der Altersgruppe der 7- bis 14-Jährigen sind rund 62 Prozent in einem Sportverein organisiert und die 15- bis 18-Jährigen immer noch zu ca. 44 Prozent. Deutlich seltener sind die 27- bis 40-Jährigen (ca. 15 Prozent) sowie die über 60-Jährigen (ca. 16 Prozent) in Sportvereinen organisiert.
Die Zahlen zeigen, dass es zentrale Herausforderungen für Sportvereine gibt: der demografische Wandel, die Individualisierung, das veränderte Familien- und Freizeitverhalten, die Digitalisierung und der Wandel der Arbeitswelt. Im Zuge all dieser Entwicklungen haben sich die Sportbedürfnisse der Menschen wesentlich verändert.
Deshalb möchte die Sportplanung Zielgruppen, die nicht oder noch nicht ausreichend im Sport vertreten sind, in einem Prozess an diesen heranführen. Zum Erreichen dieses Ziels wird verstärkt mit den verschiedensten Organisationen, Vereinen und Einrichtungen in den Dialog getreten. Durch Netzwerkarbeit sollen bestehende Kooperationen zwischen der Stadtverwaltung und den Vereinen gestärkt und neue Partner*innen gewonnen werden. Um den Austausch zwischen Menschen - unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter und Behinderung - anzuregen, werden zusammen diverse Angebote und Aktionstage initiiert.
Eine große Mehrheit der Menschen treiben ihren Sport allerdings selbstorganisiert und vereinsungebunden im öffentlichen Raum. Die mit deutlichem Abstand dominierende Organisationsform für die Sport- und Bewegungsaktivitäten ist in der Stadt Hannover – wie in nahezu allen Großstädten – das selbst organisierte Sporttreiben mit rund 45 Prozent. Privat werden vor allem Aktivitäten aus den Bereichen „Ausdauer/Outdoor“ und „Abenteuer/Risiko“ praktiziert, also Sportformen, die außerhalb der traditionellen Sportanlagen in der Stadt und im Umland ausgeübt werden können.
Die Bereitstellung entsprechender Sporträume wie zum Beispiel Lauf-, Walking-, Rad- und Inlineskatewege, Bolzplätze, Basketballanlagen, Beachvolleyballfelder, spiel- und bewegungsfreundliche Parks und Plätze gewinnen demnach für die Attraktivität Hannovers als bewegungsfreundliche Stadt an Bedeutung.
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