Nachhaltigkeitsbericht 2020 – Treibhausgas-Emissionen erheblich reduzieren, Energie effizient nutzen und Klimaanpassung gestalten
Unterziel 2.4: Klimaangepasste Stadtplanung und Überflutungsrisikos bei Starkregenereignissen verringern
Die Anpassungsstrategie zum Klimawandel umfasst klimaangepasste Stadtplanung, Hochwasserschutz, Regenwassermanagement, Dach- und Fassadenbegrünung sowie vorsorgenden Boden- und Grundwasserschutz.
In dicht bebauten Siedlungsgebieten Hannovers wird das Stadtklima maßgeblich von den baulichen Effekten bestimmt, die die Auswirkungen des Klimawandels noch überlagern. Das führt in innerstädtischen Verdichtungsräumen zu einer Erhöhung von Wärmebelastung und Hitzestress für die Bevölkerung.
Die Stadtverwaltung hat 2012 mit der Anpassungsstrategie zum Klimawandel ein Programm zur Minimierung der Folgen der Klimaerwärmung erarbeitet. Aktionsfelder der Strategie sind unter anderem Maßnahmen zu Hochwasserschutz, Regenwassermanagement, vorsorgender Boden- und Grundwasserschutz, klimaangepasster Stadtplanung, die „Fachkarte Klimaanpassung“ der Landeshauptstadt Hannover sowie auch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit.
Nach einer Analyse der klimaökologischen Funktionen und Prozesse im Stadtgebiet von Hannover (GEO-NET, 2016) beträgt die Gesamtfläche der kaltluftproduzierenden Grünflächen in Hannover etwa 8.630 Hektar, was einem Flächenanteil von 42 Prozent des Stadtgebietes entspricht. Dazu gehören die Fösseniederung, Teilflächen der Leineniederung und größere Friedhofsflächen mit hoher bis sehr hoher Kaltluftlieferung, größere innerstädtische Parkareale mit einer mäßigen, aber ebenfalls klimaökologisch relevanten Kaltluftlieferung und kleinere Grünflächen, zusammenhängende Hausgärten und nicht überbaute Ruderalflächen mit geringer Größe und geringem Kaltluftvolumenstrom.
Die Klimaanalysekarte der Landeshauptstadt Hannover weist die unterschiedliche bioklimatische Belastung der Siedlungsräume und die unterschiedliche Bedeutung der Grünfläche für die Kaltluftproduktion aus. Die Klimaanalysekarte bildet eine wichtige Informationsgrundlage für die Stadt- und Grünplanung, damit Klimawandel und Klimaanpassung im Sinne einer nachhaltigen Stadtplanung Bestandteil der Planungspraxis werden.
Das KlimaWohL-Projekt – „Klimaangepasstes, nachhaltiges Wohnen und Leben im Quartier“ ist ein Beispiel, wie Klimaanpassung bei der Entwicklung eines neuen Wohnquartiers systematisch von Beginn an berücksichtigt werden kann. Das neu entstehende Wohngebiet „Herzkamp“ in Hannover-Bothfeld soll sich dabei zu einem innovativen Beispiel für klimaangepasstes und nachhaltiges Bauen, Wohnen und Leben in einem Quartier entwickeln.
Die zunehmenden Starkregenereignisse, die wachsenden Stadtquartiere und die zunehmende Hitzebelastung stellen die Siedlungsentwässerung, die Stadtplanung und die Grünflächenplanung vor große Herausforderungen. Um diesen Ereignissen entgegenwirken zu können, werden neue, fachgebietsübergreifende Pilotprojekte wie TransMIT durchgeführt, Hochwasserereignisse dokumentiert und die Beratung der Einwohner*innen intensiviert und deren Engagement gefördert.
Klimaangepasstes Bauen in Hannover
Pilotprojekt KlimaWohL
Klimaangepasstes, nachhaltiges Wohnen und Leben im Quartier –„Herzkamp“ in Hannover-Bothfeld
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TransMiT
Ressourcenoptimierte Transformation von Misch- und Trennentwässerung in Bestandsquartieren mit hohem Siedlungsdruck
lesenBäume erhalten
Baumpatenschaften
Aktive Beteiligung an der Verbesserung des Wohnumfeldes in Hannover.
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