Stärken & Herausforderungen
- Die Ökomodellregion Hannover findet durch die Urbanität besondere Bedingungen vor. Die Stadt stellt potentiell einen guten Absatzmarkt für regionale Bio-Produkte dar. Regionale Bio-Betriebe sollen deshalb dabei unterstützt werden, den städtischen Absatzmarkt für sich zu gewinnen.
- Die Vermarktung von regional verarbeiteten Erzeugnissen zu fördern ist eine Herausforderung, da es entlang der Wertschöpfungskette noch zu wenige Betriebe gibt. (bsp. Mangel an Schlachtereien, Mühlen, Molkereien)
- Da sich die Verbraucher zunehmend von der Landwirtschaft entfremdet haben, müssen durch Begegnungen mit Erzeugern und Aktionen in der Stadt die Vorteile einer regionalen und ökologischen Ernährung aufgezeigt werden.
Maßnahmen
Anteil an Biobetrieben sichern & erhöhen
- Sicherung von landwirtschaftlichen Flächen im Stadtgebiet
- Bevorzugung bei der Neuvergabe von Pachtverträgen auf stadteigenen Flächen
- Verbesserung der Regionalvermarktung von Biolebensmitteln, um indirekt Anreize für eine Umstellung auf ökologischen Landbau und Ausweitung einzelner Betriebszweige zu schaffen
Regionalvermarktung
- Vernetzung von Akteur*innen (z.B. landwirtschaftliche Betriebe, Direktvermarkter, Verarbeitungs-Betriebe, Verbrauchergemeinschaften, Verbände Ernährungsrat)
- Regionale Vermarktungswege stärken
- Unterstützung beim Aufbau neuer Vermarktungsstrukturen
Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit, um den regionalen Bio-Betrieben mehr Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung zu verschaffen und die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zu erhöhen:
- Bereitstellung von Informationen zu Einkaufsmöglichkeiten und Vorstellung der regionalen Erzeuger*innen und Verarbeiter*innen (Neue Webseite, soziale Medien, Einkaufs-App)
- das Wissen der Verbraucher*innen über die Vorteile von Bio-regionaler Ernährung muss gestärkt werden, um verantwortungsbewusste Kaufentscheidungen zu fördern
- Öffentlichkeitswirksame Aktionen und Veranstaltungen gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen (beispielsweise Bio-Regio-Challenge, Regio-Weihnachtsmenü)
- Sichtbarmachen von beispielhaften Kooperationen zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen (z.B. Solidarische Landwirtschaft, Mietgärten, Einkaufsgemeinschaften)
Erfolgreiche Umsetzung 2021 und 2022
• Ausweitung Ökolandbau bei Neuverpachtung im Stadtgebiet
• Recherche & Präsentation bioregionale Einkaufsmöglichkeiten (www.hannover.de/regio-essen und www.regio-app.de)
• Darstellung von Wertschöpfungsketten Weidefleisch und Getreide
• Zielgerichtete Werbung für ein breites Publikum, große Reichweite durch Nutzung sozialer Medien, Fahrgastfernsehen, Pressearbeit
• Informationsstände zur Vermittlung der Vorzüge regionaler Bioerzeugnisse, Anregung der Konsumenten die eigenen Kaufentscheidungen zu hinterfragen
• Erhöhung der Akzeptanz für Bio-Lebensmitteln durch Informationen, Mitmachangeboten auf den Höfen und Aktionen in der Stadt
• Aufbau von Erzeuger-Verbraucher-Beziehungen, Kooperationen mit vier Solawis förderten das Zusammenwirken von Produzenten und Stadtbewohnern
• Bildung eines „Regio-Teams“ zur Planung und Organisation von regional ausgerichteten Veranstaltungen, wie Regio Challenge, Regio Ostern, Regio Weihnacht
• Etablierung einer Regio Challenge in Hannover
• Einbindung aller Bio-Betriebe, insbesondere der Solawis, Direktvermarkter und Bäckereien
• Gemeinsame Aktionen mit der lokalen Gastronomie und Verarbeitern (Bio-Bäckereien)
• Vernetzung der Bioakteure untereinander.
• durch Schaffung von Begegnungen und Informationsvermittlung
• Aufbau eines Netzwerkes 1. Bio-Betriebe: Landwirtschaft, Handwerk (Bäckerei), Bio-Lieferservice, Gastronomie 2. Zivilgesellschaft: Ernährungsrat, Slow Food, Umweltzentrum, Bauernmarktverein etc. 3. Verwaltungsintern: Wirtschaft, Kultur, Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro, Rathauskantine
Förderer Land Niedersachsen
Um den Ausbau des ökologischen Landbaus zu beschleunigen, werden seit Anfang 2020 Ökomodellregionen auch in Niedersachsen vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Das Ziel der Landesregierung ist den Anteil an ökologischen Betrieben bis 2025 zu verdoppeln. Jede Region hat ihre eigenen Stärken und Herausforderungen und fördert den Ökolandbau regionsspezifisch über die Angebots- und Nachfrageseite.
- Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- nicht-investive Förderung in Höhe von 60.000 €/Jahr
- Co-Finanzierung durch die LHH, durchgeführt vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün
- Förderzeitraum: 12/2020 – 02/2023
"Ökomodellregion im Niedersächsischen Weg"
Der Niedersächsische Weg ist eine Vereinbarung zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und der Politik, um Verbesserungen im Natur-, Arten-, und Gewässerschutz umzusetzen.
Der Ökolandbau ist dabei ein wichtiger Baustein, denn mit dem Ausbau lassen sich gleichzeitig viele gesetzte Umweltziele erreichen. Auch die Erwartung der Gesellschaft an eine Landbewirtschaftung, die Arten-, Natur- und Tierschutz berücksichtigt, wird damit aufgegriffen.
Ökomodellregion als Teil des Agrikulturprogramms der Landeshauptstadt Hannover
Die Ziele des Agrikulturprogramms sind in fünf Handlungsfelder untergliedert.
1. Flächensicherung für landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzungen
2. Wirtschaftliche Existenzsicherung der Betriebe
3. Förderung von umweltschonenden und ökologischen Bewirtschaftungsformen
4. Regionale Vermarktung durch Stadt als Verbraucherin
5. Öffentlichkeitsarbeit- und Umweltbildungsarbeit, Information und Aktion
Dieses Programm wurde im April 2017 durch den Rat beschlossen und wird vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün nach und nach umgesetzt.
Hier geht es zu allen Öko-Modellregionen in Niedersachsen (extern Link).