Der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün entwickelt und erprobt mit dem Pilotprojekt ein naturnahes Pflegekonzept, das die vielfältigen Nutzungsansprüche in öffentlichen Grünanlagen und die Förderung der biologischen Vielfalt durch naturnahe Pflege vereint.
Ökologisches Grünflächenmanagement
Es gibt immer gute Gründe, warum Kommunen mit ihrem Grünflächenmanagement schon viel erreicht haben und genauso viele Gründe, dieses weiter zu verbessern. Hannover blickt auf eine lange Tradition ökologischen Grünflächenmanagements zurück.
In dem bundesweit laufenden Projekt "Stadtgrün - Artenreich und Vielfältig", das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt aufgelegt wurde, sollen Erfahrungen und Wissen der Kommunen aus dieser Praxis dokumentiert, weiterentwickelt und verbreitet werden.
Auszeichnung von Kommunen für vorbildliches ökologisches Handeln
Im Pilotprojekt Stadtgrün - Artenreich und Vielfältig werden fachliche Grundlagen kommunalen Handelns zusammengestellt, um eine Auszeichnung (Labeling) für Kommunen mit vorbildlichem Grünflächenmanagement vorzubereiten.
Beteiligt an diesem Prozess sind seit 2016 fünf Pilotkommunen, das Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“, die Deutsche Umwelthilfe sowie weitere Expertinnen und Experten für naturnahe Stadtentwicklung. Die Landeshauptstadt Hannover ist mit dem Fachbereich Umwelt und Stadtgrün vertreten. Neben Hannover durchlaufen Frankfurt am Main, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach das erste Labeling Verfahren. Die einjährige Pilotphase für diese fünf Kommunen ist im März 2018 abgeschlossen.
Verschiedene Modellvorhaben tragen das Thema in die Öffentlichkeit
Die in den beteiligten Kommunen vor Ort durchgeführten Vorhaben sollen ein ökologisches Grünflächenmanagement aufzeigen und erweitern. Über Aktionen im Grünzug sollen Beteiligungen verschiedener Gruppen erreicht werden.
Förderung der biologischen Vielfalt durch naturnahe Pflege im Grünzug Roderbruch als Modellprojekt in Hannover
Öffentliche Grünanlagen sind Orte für Erholung und Freizeitaktivitäten sowie für Naturerfahrung und -erlebnis. Als Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten besitzen sie großes Potenzial für den Erhalt der biologischen Vielfalt in der Stadt. Im Grünzug Roderbruch entwickelt der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün ein naturnahes Pflegekonzept derart weiter, dass die vielfältigen Nutzungsansprüche in öffentlichen Grünanlagen und die Förderung der biologischen Vielfalt durch naturnahe Pflege vereint werden. Bis 2021 werden verschiedene Maßnahmen modellhaft erprobt.
Angepasste Pflege von Rasen, Wiesen und Säumen
Auf ausgewählten Pilotflächen in dem 25 Hektar großen und rund 3 Kilometer langen öffentlichen Grünzug Roderbruch im Nordosten der Stadt führt der Fachbereich Umwelt und Stadtgrün eine angepasste Pflege von Rasen, Wiesen und Säumen auf ca.1,3 Hektar großen Maßnahmenflächen durch. Ziel ist es, naturnahe und strukturreiche Bereiche zu entwickeln um die biologische Vielfalt zu fördern. Gleichzeitig sollen vorhandene Flächen für Spiel- und Sportaktivitäten und für die Erholung nicht eingeschränkt werden.
Die Maßnahmen im Überblick
Extensivierung der Grünflächenpflege durch die Entwicklung und Erprobung eines angepassten Mahdregimes für Rasen, Blumenwiesen und Säume.
Förderung des Strukturreichtums und der Vernetzungsfunktionen des Grünzuges, durch die Pflanzung von gebietsheimischen Gehölzen sowie den Einbau von Totholzstapeln, Trockenmauern und Lesesteinhaufen.
Förderung der Akzeptanz für eine naturnahe Gestaltung öffentlicher Grünflächen durch die Einbindung der Öffentlichkeit über Aktionen im Grünzug.
Einbindung des städtischen Pflegepersonals in den Projektprozeß und Entwicklung einer Schulungskonzeption für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller städtischen Pflegebetriebe
Darüber hinaus wird ein projektbegleitendes Monitoring durchgeführt, das die Wirkung der Pflegemaßnahmen auf die Pflanzen- und Tierwelt untersucht und dokumentiert.
Blick Richtung Milanstraße auf eine artenreiche Wiese
Abschnitssweise Mahd von Saumstreifen und Wiese
Blütenstände mit Sonnenröschenbläuling
Informationstafel zum Projekt an der Eilenriede und am Mittellandkanal
Streuobstwiese mit Lesesteinriegel als Nisthilfe für Wildbienen
Verbundprojekt „Stadtgrün- Artenreich und Vielfältig“ im Bundesprogramms Biologische Vielfalt
Das Verbundprojekt "Stadtgrün- Artenreich und Vielfältig" wird durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Bau- und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert.
BMU Stadtnatur
Externer Link zum BMUB (Bundesprogramm leben.natur.vielfalt)
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