In deutschen Privathaushalten werden pro Kopf und Jahr mindestens 75 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen.
In einem Jahr kommen etwa 6,1 Millionen Tonnen zusammen. Dies ist nicht nur ein ethisches, sondern auch ein ökologisches und ökonomisches Problem. Immerhin werden sowohl für die Erzeugung als auch für die Vernichtung von Waren Rohstoffe, Energie und Wasser benötigt. Mit jedem Lebensmittel, das unnötig im Müll landet, werden wertvolle Ressourcen verschwendet. Das Wegwerfen von Lebensmitteln ist besonders prekär, wenn die Zutaten aus Ländern stammen, in denen deren Anbau so viele Ressourcen bindet, dass dies zu Lasten der Ernährung der eigenen Bevölkerung geht.
Koch-Workshop am 26. September
Bei einem Kochworkshop am 26. September 2019 erfuhren die Teilnehmenden, dass altes Brot, übrig gebliebene Nudeln oder schrumpeliges Obst und Gemüse nicht weggeschmissen werden müssen, sondern Grundlage für die Zubereitung leckerer Speisen sein können. So entstanden eine Brotsuppe, Käseknödel und als Nachtisch Ofenschlupfer aus altbackenem Brot, Nudelfrittata aus Nudel- und Gemüseresten, ein Gemüsecurry aus Gemüseresten und ein Möhrengrün-Pesto als Aufstrich für Bruschetta. Der Workshop fand im Rahmen der Fairen Woche und der Kampagne "Gute Lebensmittel für Alle" statt und wurde vom Agenda 21- und Nachhaltigkeitsbüro und dem Bildungswerk Kronsberghof gGmbH durchgeführt.
Gründe für das Wegwerfen von Lebensmitteln
Lebensmittel sind für viele Menschen immer und überall verfügbar und oftmals ist ihnen nicht bewusst, woher die Produkte kommen und wie viel Arbeit und Ressourcen in ihnen stecken. So geht der Bezug zu den Lebensmitteln verloren und die Wertschätzung fehlt. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Einkäufe häufig nicht gut geplant werden. Anstatt eine Einkaufsliste anzulegen, geht es spontan zum Supermarkt. Hier wird zu dem gegriffen, was am leckersten aussieht, Sonder- oder Rabattaktionen verleiten dazu, zu viel zu kaufen. Ein weiteres Problem ist die falsche Lagerung von Lebensmitteln. Gerade bei Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch oder Milchprodukte ist es wichtig, sie richtig aufzubewahren. Diese Produkte verlieren ansonsten an Frische und Geschmack und werden schnell zu Abfallkandidaten. Viele Lebensmittel werden weggeworfen, weil ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist oder es in Kürze abläuft. Dabei sagt dieses Datum nichts darüber aus, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist oder nicht. Deshalb lohnt es sich, zu probieren: Wenn ein Joghurt normal riecht, aussieht und schmeckt, ist er auch noch gut.
Zu gut für die Tonne!
Externer Link zur Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.