Bei über 500 000 Einwohnern in Hannover fällt eine Menge Schmutzwasser an. Umgerechnet sind das rund eine Million Badenwannen pro Tag. Dafür hat Hannover ein über 2 500 Kilometer langes Kanalnetz. Dies entspricht ungefähr der Strecke von Hannover bis Lissabon. Das Schmutzwasser der Haushalte wird durch kleine Rohre und Kanäle abgeleitet. Der Inhalt der kleinen Rohre fließt in größere Kanäle – die Sammler!
Hannover hat vier große Sammler:
- Stöckener Sammler
- Nordstadtsammler
- Zentralsammler und
- Lindener Sammler.
Ein Kanalnetz ist vergleichbar mit dem Blutkreislauf eines Menschen. Der Hausanschluss ist wie eine kleine Ader im Finger. Von der Ader im Finger fließt das Blut durch immer größer werdende Adern, bis das Blut schließlich durch die Hauptschlagadern, vergleichbar mit den Sammlern, zum Herzen fließt. Genau so ist es mit dem Abwasser. Erst fließt dieses durch kleine Rohre vom Haus in die Straßenkanalisation. Dann durch große Kanäle in das Klärwerk Herrenhausen, das man mit dem menschlichen Herzen vergleichen kann.
Die Sammler haben einen Durchmesser von gut drei Metern. Diese Größe ist notwendig, denn bei starkem Regen läuft der Zentralsammler fast komplett voll. Normalerweise fließen Regen- und Abwasser getrennt voneinander. Aus historischen Gründen geht dies in der Innenstadt Hannovers nicht. Dort laufen Regen- und Schmutzwasser in einem Kanal zusammen.