In der Region Hannover werden rund 35.000 Gebäude mit Öl beheizt. Etwa 9.000 dieser Heizungsanlagen werden regelmäßig durch Sachverständige überprüft, weil der Tank in der Erde liegt, oder weil die Anlage in einem Wasserschutzgebiet steht. Für die übrigen etwa 26.000 Öltanks überlässt der Gesetzgeber die Verantwortung für die Sicherheit allein den Eigentümerinnen und Eigentümern. Nicht wenige dieser Anlagen sind bereits Jahrzehnte alt.
Der Fachbereich Umwelt der Region Hannover empfiehlt daher nicht nur die regelmäßige Wartung des Heizkessels, sondern auch den Tank mit Auffangwanne und Sicherheitseinrichtungen wie Grenzwertgeber und Anti-Heberventile in Abständen überprüfen zu lassen.
Durch die regelmäßige Prüfung und Mängelbeseitigung ist sichergestellt, dass diese Anlagen auch dann noch den Anforderungen entsprechen, wenn sie schon älter sind. Technische Standards haben sich im Laufe der Jahre geändert, die verwendeten Materialien können korrodieren oder altern. In den meisten Häusern wird die Ölheizung aus einem Tank im Keller gespeist. Für die Dichtheit sind die Besitzerinnen und Besitzer verantwortlich. Ein Tank im Keller, der nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht, kann eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Kommt es zum Schaden, dann ist außerdem der Aufwand für seine Beseitigung groß.
Mit der Kontrolle ihrer alten Heizungen sollten die Besitzerinnen und Besitzer Sachverständige beauftragen oder Fachfirmen für Tank- oder Heizungsbau. Für Arbeiten an der Tankanlage benötigen sie eine besondere Zulassung nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG).
Bei der Heizöllagerung gilt immer das Prinzip der doppelten Sicherheit: Der Tank muss entweder doppelwandig sein, oder er muss in einer ölbeständigen Auffangwanne stehen, die den Tankinhalt bei einer Leckage vollständig aufnehmen kann. Als Materialien werden Polyethylen (PE) oder glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), sowie Stahl eingesetzt.
Stahltanks sind regelmäßig auf Korrosion zu überprüfen. Aber auch Kunststofftanks altern über die Jahre. Die Bundesanstalt für Materialforschung empfiehlt Tanks aus PE auszutauschen, wenn Sie älter als 40 Jahre sind. Unabhängig davon sind sie dann auszutauschen, wenn sie deutliche Verformungen wie Schrägstellung, eingefallene Tankdecken, Beulen, Knicke oder starke Verfärbungen zeigen.
Aber nicht nur der Tank muss in Ordnung sein, sondern auch die für einwandige Tanks nötige Auffangwanne. Die dafür oft verwendete ölfeste Beschichtung von Kellerboden und -wand darf nicht beschädigt sein oder gar abblättern. Reparaturen dürfen nur von Fachbetrieben nach Wasserhaushaltsgesetz ausgeführt werden. Ist der Putz unter der Beschichtung locker oder die Beschichtung unter dem Tank beschädigt, kann die Sanierung der Auffangwanne teuer werden. Dann empfiehlt sich der Austausch des Tanks durch einen modernen doppelwandigen Tank. Alternativ können standortgefertigte Tanks aus Stahl mit einer Innenhülle ausgestattet werden. Dadurch wird dieser doppelwandigen Tanks gleichgestellt. Der Zwischenraum zur Tankwandung ist mit einem Leckanzeigegerät zu überwachen.
Leitung zum Brenner und Anti-Heber-Ventil
Ältere Heizungsanlagen wurden zum Teil mit einer Ölzufuhr im Zwei-Strang-System ausgeführt. Das Öl wird zum Brenner hin durch eine Vorlaufleitung angesaugt und die vom Brenner nicht benötigte Ölmenge durch eine Rücklaufleitung in den Tank zurückgepumpt. Bei undichter Rücklaufleitung würde der Ölfluss weiter aufrechterhalten und der Tankinhalt auf diese Weise in den Heizungskeller entleert. Zwei-Strang-Systeme sind daher heute nicht mehr zulässig.
Aber auch beim Ein-Strang-System kann bei einem Leck in der Leitung vom Tank zur Heizung der ganze Tankinhalt durch Heberwirkung in den Keller auslaufen. Daher muss am Beginn der Leitung am Tank ein Ventil eingebaut sein, das die Heberwirkung verhindert und den Ölfluss unterbricht, wenn die Leitung einmal undicht werden sollte.
Bei der Lieferung von Heizöl spielt der Grenzwertgeber eine wichtige Rolle. Er schaltet die Ölzufuhr vom Tankfahrzeug ab, sobald der maximale Füllstand erreicht ist. Grenzwertgeber älterer Bauart können durch Bakterienbewuchs verstopfen, da sie über eine gelochte, unten geschlossene Schutzhülse verfügen. Das Erreichen des maximalen Füllstands im Tank wird dann nicht registriert und die Ölzufuhr vom Tankwagen nicht rechtzeitig gestoppt. Öl kann dann am Tank oder über die Entlüftungsleitung in die Umgebung austreten. Grenzwertgeber alter Bauart sollten daher jährlich überprüft oder besser gegen solche neuer Bauart ausgetauscht werden.