Vom 11. bis zum 13. Juni besuchte eine offizielle Delegation der Stadt Jekaterinburg die Landeshauptstadt Hannover, um sich über die Schulbildung und Kindergärten zu informieren.
Die Delegation wurde von Frau Sibirtzeva, Leiterin der Bildungsabteilung von Jekaterinburg, geleitet. Im Rahmen von einführenden Fachvorträgen durch die Landesschulbehörde und den Fachbereich Schule der Stadt Hannover diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das niedersächsische Schulbildungssystem und die Schulplanung durch die Stadt als Schulträger. Im Anschluss besuchte die Delegation die städtische Integrierte Kindertagesstätte Vinnhorster Weg, die Grundschule Fichteschule, die IGS Linden und das Gymnasium Goetheschule, um einen praktischen Einblick in die Arbeit und Hintergründe zu erhalten.
Das Kind im Mittelpunkt
Beeindruckt zeigte sich die Delegation von den in Hannover ergriffenen Maßnahmen, die versuchen konkret auf die Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes einzugehen und die individuellen Potenziale zu fördern. Schwerpunkte lagen auf den Bereichen Integration, Deutsch als Zweitsprache, dem Herkunftssprachlichen Unterricht, der Inklusion, der Stärkung der sozialen Kompetenz, der Schulsozialarbeit, der Elternarbeit, der Gebäudeausstattung, sowie der Vernetzung der Schulen mit den Stadtteilen. Auch diskutierte die Delegation mit Schülern aus Russisch-Klassen der Goetheschule und informierte sich zum Medienentwicklungsplan (MEP) für Schulen der Stadt Hannover, mit der IGS Linden als Pilotschule. Jekaterinburg stattet seine Schulneubauten konsequent mit digitalen Medien aus. Es wird nun geprüft, inwiefern Austausche zwischen Erziehern, Lehrern und Schülern unterstützt werden können, um so den Erfahrungsaustausch auf breiterer Basis fortzuführen.
Hintergrund
Hannover und Jekaterinburg kooperieren bereits seit etwa zehn Jahren im wirtschaftlichen Bereich. So war Jekaterinburg auch mit einem Stand auf der CeBIT 2018 vertreten. In 2017 haben Oberbürgermeister Schostok und der Stadtdirektor von Jekaterinburg in einer Kooperationsvereinbarung die Absicht beider Städte bestärkt, auch in anderen Bereichen zusammenzuarbeiten. Der Besuch der Fachdelegation aus Jekaterinburg ist hierbei ein wichtiger erster Schritt. Über die genannten Aktivitäten hinaus traf sich Delegation auch mit Vertreterinnen und Vertretern von russischen Migrantenselbstorganisationen. Ein weiterer Vertreter aus Jekaterinburg tauschte sich mit dem GVH und der HMTG zum Einsatz der "Hannover Card"“ und dem Fahrkartensystem aus. Die Stadt Jekaterinburg ist Austragungsort der Fußballweltmeisterschaft 2018 und bewirbt sich um die Ausrichtung der World Expo 2025.