OB Weil zu Gast im buddhistischen Tempel in Ahlem

Am 13. Juli besuchte Oberbürgermeister Stephan Weil den Buddhisten-Verein „Wat Dhammavihara“, der im geschichtsträchtigen Ahlemer Turm seine Heimat gefunden hat.

Tempelbesuch am 13. Juli 2011

Während Besuche in den Moscheen Hannovers mittlerweile zum regelmäßigen Programm von Oberbürgermeister Stephan Weil gehören, halten Termine in anderen Gotteshäusern der Stadt bisweilen noch einige ungewohnte Bräuche parat: Mit einem kunstvollen geflochtenen Kranz aus bunten Blüten wurde der OB nämlich noch nie begrüßt – bis er eben am 13. Juli beim thailändischen Buddhisten-Verein „Wat Dhammavihara“ in Ahlem zu Gast war.

Die Gemeinde bezog im Jahr 2007 das dortige historische Baudenkmal Ahlemer Turm, das 1897 erbaut wurde und auf eine bewegte Geschichte als Ausflugsgaststätte, Mädchenwohnheim und zuletzt als Sitz einer Polizei-Verkehrsstaffel zurückblickt. Als der Buddhisten-Verein das leerstehende Gebäude übernahm, um es in einen Tempel umzuwandeln, war es äußert restaurierungsbedürftig. Mittlerweile sind allerdings viele der Baumaßnahmen, die durch Spenden der Mitglieder und zum Teil mit Unterstützung des thailändischen Staates finanziert wurden, abgeschlossen. Dr. Yunus Neiro, ehrenamtlicher Manager des Vereins, zeigte sich zuversichtlich, dass im nächsten Jahr die offizielle Eröffnung des Tempels stattfinden kann.

Nach einem ausführlichen Rundgang durch den mehrstöckigen Bau begaben sich OB Weil und Dr. Neiro in den opulent ausgestatteten Tempelraum, dessen zentrales Merkmal eine große, goldene Buddha-Statue ist. Um diesem die traditionelle Referenz zu erweisen, legte der Oberbürgermeister den anfangs erhaltenen Blütenkranz auf einem kleinen, separaten Gabentisch ab.

Anschließend gab Dr. Phra Maha Thongnark Nakawaro, der leitende Mönch der Gemeinde, auf Englisch eine kurze Einführung in den Thai-Buddhismus und drückte seine Freude über den Besuch des Stadtoberhauptes aus. Anschließend sprach Oberbürgermeister Weil zu den anwesenden, fast ausschließlich weiblichen Gemeindemitglieder. Er bedankte sich für den herzlichen Empfang und die in traditioneller Handwerksarbeit erstellte Vase, die Dr. Nakawaro ihm zuvor als Gastgeschenk überreicht hatte. Weil zeigte sich beeindruckt darüber, dass der Tempel in Ahlem ein Zentrum für Thai-Buddhisten aus ganz Norddeutschland geworden ist, sodass hier bei großen Veranstaltungen bis zu 2000 Menschen zu Gast sind. Besonders interessiert und voller Fragen an den OB zeigte sich im folgenden Gespräch die acht Jungen, die aktuell im Tempel für einige Tage probeweise das Leben von Mönchen führen. Diese Art der Einführung in den Glauben findet in Thailand regelmäßig zu Beginn der buddhistischen Regenzeit ab Juli statt – und traf so mit dem Zeitpunkt des OB-Besuchs zusammen.

Der Buddhisten-Verein engagiert sich im Übrigen nicht nur religiös, sondern bietet auch für Außenstehende viele Veranstaltungen an: In den Räumen des Ahlemer Turms findet deshalb deutscher sowie thailändischer Sprachunterricht statt, außerdem werden Yogakurse und Einweisungen in die traditionelle Thai-Massage angeboten.

Zum Abschluss des Besuchs nahm sich der OB dann noch einige Minuten Zeit, um sich bei einer Tasse Tee von Dr. Neiro und Dr. Nakawaro einige Besonderheiten des Buddhismus erklären zu lassen. Dabei erfuhr er beispielsweise, dass einige der Anwesenden keine Buddhisten seien, aber dennoch zur Gemeinde zählten. Der Buddhismus sei ohnehin mehr eine Philosophie als ein streng festgelegter Glaubensrahmen, wie Dr. Neiro darlegte: „Grundsätzlich ist im Buddhismus jeder willkommen.“

Der Oberbürgermeister verabschiedete sich mit dem Wunsch, dass die Gemeindemitglieder „sich in Hannover immer wohlfühlen“ mögen, und dem Versprechen, an der offiziellen Eröffnung des Tempels „Wat Dhammavihara“ im nächsten Jahr teilzunehmen.

Über die nachstehenden Links erreichen Sie eine 90-teilige Fotogalerie zum Tempelbesuch sowie die offizielle Homepage des Wat Dhammavihara-Tempels.