In seiner 16. Sitzung entschied der Internationale Ausschusses über mehr als 100.000 Euro
Zu Beginn der ersten Sitzung nach den Ratsferien am 29. August lobten die Ausschussmitglieder den vom städtischen Jugend- und Sozialdezernat vorgelegten Sozialbericht (Informationsdrucksache 1536/2013), der alle fünf Jahre Bilanz zieht über die soziale Lage im hannoverschen Stadtgebiet. Dr. Silke Mardorf präsentiert für ihr Dezernat die wichtigsten Eckpunkte. Mit Blick auf die aktuellen Zuzüge aus Bulgarien und Rumänien nach Hannover wies sie darauf hin, dass diese Menschen zum Teil vor struktureller Diskriminierung in ihren Heimatländern fliehen müssen – ein beschämendes Fakt, das man innerhalb der EU so nicht erwarten dürfte.
Dr. Stefanie Matz (Ratsfrau der CDU-Fraktion) regte dazu an, über die empirische Datenerhebung hinaus zu versuchen, die Ursachen für die im Bericht dokumentierten Missstände zu erforschen, um passende Gegenstrategien auf politischem Wege entwickeln zu können. Dr. Mardorf und Sozialdezernent Thomas Walter stand noch zu weiteren Fragen Rede und Antwort, bevor es weiterging in der Tagesordnung mit den Ergebnissen des Ideenwettbewerbs des „Gesellschaftsfonds Zusammenleben“ (GFZ).
Unter dem aktuellen Motto „Beteiligen – Mitbestimmen – Entscheiden – Verantworten – Hannovers junge Generation auf dem Weg zur Selbstständigkeit“ hatte der GFZ zum sechsten Mal einen Förderwettbewerb für ehrenamtlich Engagierte ausgeschrieben. Die Antragsteller/innen bewarben sich mit ihren Projektideen um Unterstützungen aus einem Topf von 150.000 Euro. Von den 19 eingegangenen Anträgen wählte die vierköpfige Jury des GFZ neun Projekte mit einem Förderungvolumen von insgesamt 101.470 Euro aus (Beschlussdrucksache 1545/2013).
Die Kuratorin Dr. Koralia Sekler gab einen Einblick in die Inhalte und Ziele einzelner Projekte und zeigte sich beeindruckt von besonders problemorientierten Projektideen der teils sehr jungen Trägerinnengruppen. Nach Auffassung der Jury wollen sie mit vergleichsweise wenig Fördermitteln zielführende und gut durchdachte Projekte mit und für die hannoversche Stadtgesellschaft umsetzen. Auf Nachfragen von seiten der CDU- und FDP-Fraktionen erörterte Melanie Walter (Sachgebietsleiterin „Integration, Politik und Verbände“) noch einmal das formelle Zustandekommen des Fonds und Einzelheiten seiner Finanzierungsstrukturen und -zeiträume. In der anschließenden Debatte über Kosten und Zweckbestimmung des GFZ ging es sehr lebhaft zu. Bei der darauffolgenden Abstimmung wurde die Förderung aller neun von der Jury vorgeschlagenen Projekte mit fünf zu drei Stimmen bewilligt.
Zum Schluss stellte Dezernent Walter den neu aufgelegten Seniorenkompass vor, der in sieben verschiedenen Sprachen erschienen ist. Er soll dem am schnellsten wachsenden Bevölkerungsteil der Stadt eine möglichst sprachbarierrenfreie Orientierungshilfe bieten. Frau Walter berichtete über die Veranstaltung „Rassismus im Alltag“ am 20. August und lud ein zum interkulturellen Fußballturnier „Kicken gegen Vorurteile“.
Die vollständige Tagesordnung, sämtliche Sitzungsdokumente (Beschlussdrucksachen, Informationsdrucksachen etc.) und auch die Sitzungsprotokolle des Internationalen Ausschusses sind über das Online-Sitzungsmanagement für jedermann zugänglich.