Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Hannover
Die Demokratiekonferenz diskutiert Antisemitismus und Rechtsextremismus in Hannover und berät über Fördermöglichkeiten für Projekte zur Demokratiestärkung.
Am 6. Dezember 2022 führte die Partnerschaft für Demokratie Hannover (PfD) eine zweistündige Onlineveranstaltung durch. Eingeladen waren neben der Stadtgesellschaft die Mitglieder des Internationalen Ausschusses, die Mitglieder des Beirats der Partnerschaft für Demokratie sowie Kooperationspartner*innen. Die rund 30 Teilnehmer*innen diskutierten zwei Stunden lang über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Stadtgebiet Hannover sowie über Handlungsoptionen gegen Antisemitismus und gegen Rechtsextremismus.
Die Veranstaltung begann mit einem Grußwort der Leiterin des Bereichs Einwanderungsstadt Hannover, Dr. Bettina Doering. Im Anschluss hörten die Teilnehmer*innen den Jahresbericht 2022 der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Niedersachsen (RIAS). Da diese landesweit tätige Stelle auch von der Landeshauptstadt Hannover gefördert wird, erstellt RIAS Niedersachsen jährlich eine Sonderauswertung antisemitischer Vorfälle im Stadtgebiet Hannover. Veröffentlicht wird diese Dokumentation Ende des ersten Quartals des Folgejahres von der Amadeu Antonio Stiftung.
Auf den RIAS-Bericht folgte ein Vortrag der Mobilen Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie über rechtsextreme Aktivitäten in Hannover. Als Beratungs- und Fachstelle für das Thema Rechtsextremismus in Niedersachsen berichtete die Mobile Beratung über rechtsextreme Propaganda, Versammlungen und Angriffe, die für Hannover dokumentiert wurden. Eine Häufung sowohl von rechtsextremer Propaganda als auch von Übergriffen wurde 2022 in Hannover Ahlem festgestellt.
Anschließend stellten vier Projekte, die 2022 aus dem Aktions- und Initiativfonds der PfD Hannover gefördert wurden, ihre Arbeit vor. Die vorgestellten Aktivitäten reichten von einem Tanzworkshop über eine Lesung aus einer Graphic Novel bis zur Einrichtung eines temporären Beschwerdebüros für konstruktive Kritik.
In der Abschlussdiskussion wurden die über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ bereitgestellten Fördermöglichkeiten zwar begrüßt, von Seiten der Projektträger wurde aber auch deutlich darauf hingewiesen, dass Vereinfachungen des Antrags- und Abrechnungsprozesses notwendig seien.
Zum Ende der Veranstaltung wies die Landeshauptstadt Hannover auf die derzeitigen Ausschreibungen hin. Projektanträge an den Aktions- und Initiativfonds für das Jahr 2023 können noch bis zum 15. Januar 2023 gestellt werden. Darüber hinaus sucht die Landeshauptstadt Hannover eine externe Koordinierungs- und Fachstelle für die PfD Hannover. Mit dieser soll ein zivilgesellschaftlicher Träger in die Planung und Durchführung der Aktivitäten der PfD Hannover einbezogen werden. Interessenbekundungen an der Trägerschaft der Koordinierungs- und Fachstelle für die Jahre 2023 und 2024 können bis zum 27. Januar 2023 an die Landeshauptstadt Hannover gerichtet werden (Verlinkung Ausschreibung).