Unterbringung von Obdachlosen in der Landeshauptstadt Hannover
Die Zahl der obdachlosen Menschen, die in Hannover untergebracht werden oder andere entsprechende Hilfsangebote der Stadt annehmen müssen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) bietet Obdachlosen seit jeher zahlreiche Angebote zur Unterstützung ihrer Lebenssituation an. Diese wurden in den vergangenen Jahren permanent ausgeweitet.
Die Unterbringung obdachloser Personen ist eine Gefahrenabwehrmaßnahme gemäß § 11 des Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes. Die LHH unterscheidet zwischen dauerhaften Obdachlosenunterkünften, in denen Obdachlose zwar übergangsweise, aber durchaus für einen längeren Zeitraum fest untergebracht werden und Notschlafstellen, in denen Obdachlose ohne Anmeldung oder sonstige Voraussetzungen kostenlos übernachten können.
Ziel der LHH ist es, dass der Verbleib in diesen Unterkünften so kurz wie möglich gehalten wird und im Anschluss der Bezug von Mietwohnraum möglich ist. Hierbei unterstützt die in den Unterkünften eingesetzte Sozialarbeit.
Sowohl in den dauerhaften Unterkünften, als auch in den beiden größten Notschlafstellen (Alter Flughafen und Wörthstraße) werden die Menschen von Sozialarbeiter*innen betreut und beraten. Die dauerhaften Obdachlosenunterkünfte verfügen derzeit über eine Gesamtkapazität von rund 880 Plätzen:
Gemeinschaftsunterkünfte für Männer 259 Plätze
Gemeinschaftsunterkünfte für Frauen 115 Plätze
Gemeinschaftsunterkünfte für Familien 470 Plätze
Zusätzlich werden die Obdachlosen von der Stadtverwaltung dezentral in angemieteten Wohnungen und Wohnprojekten (ehemals Schlichtwohngebieten) untergebracht. In den Wohnprojekten sind aktuell 133 Personen untergebracht (Stand 06.10.2021).
Die Unterkünfte verfügen im Familienbereich über Wohneinheiten, wie in der Flüchtlingsunterbringung. In den Unterkünften für Einzelpersonen verfügen wir über Einzel- und Doppelzimmer. Mehrbettzimmer sind weitestgehend nicht mehr vorhanden.
Kostenlose Notschlafstellen
Für nicht anspruchsberechtige Obdachlose und andere Obdachlose verfügen wir über fünf Notschlafstellen mit aktuell 208 Plätzen. Diese verteilen sich wie folgt:
Notschlafstelle für Einzelpersonen (Frauen und Männer) 115 Plätze
Notschlafstelle für Frauen (mit und ohne Kinder) 10 Plätze
Notschlafstelle für Familien 18 Plätze
Notschlafstelle für Frauen 5 Plätze
Notschlafstelle für Männer 60 Plätze
Die Notschlafstellen sind ganzjährig von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Es stehen sanitäre Einrichtungen mit Duschmöglichkeiten und Spinde zur Verwahrung der persönlichen Sachen zur Verfügung.
Die Notschlafstelle Alter Flughafen bietet zudem Übernachtungsplätze für Obdachlose in Begleitung eines Hundes an.
Die Notschlafplätze sind ab 18 Uhr ohne vorherige Vorsprache im Bereich Unterbringung nutzbar. Für Obdachlose, die dauerhaft untergebracht werden möchten, ist so bis zum nächsten Sprechtag ebenfalls eine Übernachtungsmöglichkeit gegeben.
Der Bereich Unterbringung ist zudem über die Leitstelle der Feuerwehr an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für Notfälle erreichbar.
Die Stadt prüft fortlaufend im Rahmen des Kapazitäten Managements, ob weitere Plätze erforderlich sind.
Für den Fall, dass die vorhandenen Kapazitäten in den Notschlafstellen nicht ausreichen, hält der Bereich Unterbringung zur akuten Gefahrenabwehr einen Reservestandort bereit.
Maßnahmen zur Nothilfe im Winter und Sommer
Für den Winter und für den Sommer ergreift die Landeshauptstadt im Rahmen der Notprogramme zusätzliche Maßnahmen, dazu gehörten etwa im Winter 2022/2023 unter anderem:
Geschützter Aufenthalt in der Nacht/ Nachtcafés durch externe Anbieter*innen in Kooperation und mit finanzieller Beteiligung der Stadtverwaltung: das Café Nachtlicht des Diakonischen Werks Hannover und das Café Mensch der Obdachlosenhilfe Hannover.
Kälteöffnungsangebote der Kirchen, vereinbart von der Landeshauptstadt Hannover mit den Kirchen: Bei Temperaturen ab -5 Grad Celsius öffnen die Kirchen erneut ihre (Kirch-)Räume, um obdachlosen Menschen einen geschützten Rückzugsort bei Extremwitterung als Erfrierungsschutz zu bieten.
Ausweitung der Straßensozialarbeit bei Extremwetterbedingungen - das Team Straßensozialarbeit der Landeshauptstadt weitet bei Extremwetterbedingungen die Arbeitszeiten auch auf die Wochenenden aus. Unterstützt wird das Team dabei nach Bedarf auch von der Koordination der Wohnungslosenhilfe.
Landeshauptstadt Hannover
Nothilfe in Sommer und Winter
Hier finden Sie verschiedene Unterstützungsangebote.
Notfallmaßnahmen in den Unterkünften: Informationen zu verlängerten Öffnungszeiten ab gewissen Temperaturen sowie Hinweise zu durchgehenden Öffnungszeiten...