Klimawandel

Region Hannover startet Starkregenportal

Die neue Plattform unterstützt Kommunen und Einwohner*innen der Region Hannover bei der Vorsorge im Fall von Starkregen. IAußerdem können sich Interessierte beim diesjährigen Wasserdialog am 20 November zum Thema Überschwemmungsgebiete informieren.

Regionspräsident Steffen Krach (v. r.), Carsten Lange, Leiter des Teams Gewässerschutz Ost, und Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover, stellen das Starkregenportal vor. 

Der Klimawandel zeigt auch in der Region Hannover zunehmend seine Auswirkungen: Längere Trockenperioden vor allem in den warmen Monaten und vermehrte Niederschläge in der kühleren Zeit sind eher Regel als Ausnahme. Ein weiterer Effekt des Klimawandels ist die Häufung von Starkregenereignissen, die plötzlich und ohne nennenswerte Vorwarnzeit auftreten. Fachleute gehen davon aus, dass Starkregenereignisse in 50 Jahren dreimal so häufig auftreten könnten wie heute. Die extremen Regenfälle führen zu erheblichen Überflutungsrisiken für bebaute Flächen und Infrastruktur.

Die Region Hannover hat nun als erster Kreis in Niedersachsen ein umfassendes Starkregenportal eingeführt. Regionspräsident Steffen Krach erklärt: „Der Klimawandel ist mittlerweile so weit vorangeschritten, dass wir die Folgen auch in Deutschland deutlich spüren. Das Weihnachtshochwasser im vergangenen Jahr hat uns nochmal klar vor Augen geführt, wie wichtig es ist, uns jetzt auf Extremwetter vorzubereiten. Mit dem Starkregenportal unterstützt die Region Hannover alle Kommunen und ihre Einwohner*innen ab sofort dabei, die Gefahren durch Starkregen rechtzeitig zu erkennen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen.“

So funktioniert das Starkregenportal der Region Hannover

Im Portal sind sogenannte „Hinweiskarten Starkregengefahren“ für alle 21 Städte und Gemeinden abrufbar. Für Laatzen, Langenhagen, Hannover, Hemmingen, Neustadt a. Rbge., Seelze und Springe lagen bereits eigene Analysen vor, die im Starkregenportal verlinkt sind. Für die übrigen 14 Kommunen hat die Region ein außergewöhnliches Starkregenereignis mit maximal 45 Millimetern Niederschlag in einer Stunde simulieren lassen, wie es nach heutigem Stand durchschnittlich alle 50 Jahre auftritt. Zum Vergleich: Die langjährige, durchschnittliche Regenmenge beträgt in Hannover 55 Millimeter im Monat. Die Simulation zeigt dann, wie sich Wasser bei einem außergewöhnlichen Starkregen auf der Oberfläche verteilt und an welchen tiefgelegenen Punkten es sich sammelt.

Unter www.hannover.de/starkregen-region  können Interessierte ab sofort einsehen, welche Bereiche einer Kommune im jeweils simulierten Szenario von hohen Wasserständen betroffen wären. „Das Portal ist damit eine wichtige Erstinformation für die Kommunen, um gefährdete Gebiete zu identifizieren. Auf Basis der Daten können sie weitere Szenarien untersuchen und Vorsorgemaßnahmen treffen“, berichtet Jens Palandt, Dezernent für Umwelt, Klima, Planung und Bauen der Region Hannover. 

Einwohner*innen ermöglicht das Tool eine erste Einschätzung, ob der eigene Straßenzug von Überflutung durch Starkregen betroffen sein könnte. Infotexte liefern passende Ansprechpersonen bei den Kommunen, die für weitere Fragen und Detailauskünfte, beispielsweise zu einzelnen Grundstücken, zur Seite stehen.

Das Starkregenportal wurde unter dem Eindruck der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal als neuer Baustein in das Klimaanpassungskonzept der Region Hannover aufgenommen. Die Umsetzung des Projekts haben innerhalb der Regionsverwaltung die Teams Gewässerschutz und Klimaanpassung übernommen. „Wir haben uns eng mit den Kommunen abgestimmt, denn dort kommen die Fragen der Einwohner*innen an und dort müssen am Ende auch die Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen werden“, berichtet Carsten Lange, Leiter des Teams Gewässerschutz Ost.   

Hintergrund: Zuständigkeit für den Hochwasserschutz

Gesetzlich sind die Kommunen für den Hochwasserschutz zuständig. Auch Starkregen zählt als Hochwasserereignis und fällt somit in die Verantwortung der Städte und Gemeinden. Konkret bedeutet das, dass die Kommunen in ihren Flächennutzungs- und Bebauungsplänen das Thema berücksichtigen müssen. Weiterhin sind die Grundstückseigentümer*innen selbst verpflichtet, Vorsorge zu treffen. Das kann bedeuten, Rückstauklappen einzubauen und Kellerfenster vor eindringendem Wasser zu sichern. Eigentümer*innen müssen auch sicherstellen, dass abfließendes Wasser keine Nachbargrundstücke beeinträchtigt.

Veranstaltungshinweis

Erleben, informieren, mitgestalten

Wasserdialog

20.11.2024

Region Hannover

Wie werden Überschwemmungsgebiete ermittelt und wie mit den Ergebnissen umgegangen? Der Wasserdialog gibt Antworten und lädt zum Austausch. Eine Anmeldung...

lesen