Wie eine kleine Krone überspannt die malerische Bogenbrücke den mit Seerosen geschmückten Teich im Maschpark hinterm Neuen Rathaus. Sie ist das charmante Herz der um das Jahr 1900 angelegten, öffentlichen Parkanlage zwischen der Innenstadt von Hannover und dem Maschsee – und von jeher ein begehrtes Plätzchen für ein verträumtes Rendezvous von Liebesschloss-Pärchen.
Die romantische Brücke...
...die nun nicht mehr romantisch sein darf, weil ihr all die vielen Treuebeweise frisch Verliebter beinahe zum Verhängnis geworden wären. Am hübsch verzierten Geländer zu beiden Seiten der nur wenige Meter langen Brücke hatten sich über die Jahre die metallenen Liebesschlösser mittlerweile so dicht aneinander „gekuschelt“, dass einige der zierlichen Blattornamente an den Bogen durch das hohe Gewicht bereits weggebrochen und andere beschädigt oder stark verkratzt waren.
Der schwere Geländerschmuck war nicht mehr tragbar
Der nahezu dreieckige, 10 Hektar große Maschpark mit seinen geschwungenen Wegen (die übrigens seit 1985 die Namen von Hannovers Partnerstädten tragen wie etwa Bristol, Hiroshima, Perpignan oder Rouen), den vielen unterschiedlichen Baumarten und blühenden Rasenflächen rund um den Teich mit der Felsenhalbinsel ist der erste kommunale Park in Hannover. Er wurde nach den Plänen des hannoverschen Gartenbaudirektors Julius Trip (1857–1907) in mehreren verschiedenen Gartenbaustilen um 1900 angelegt und erst mit der Einweihung des Neuen Rathauses 1913 fertig gestellt. Ebenso wie dieser wilhelminische Prachtbau steht auch die anmutige, kleine Brücke im historischen Maschpark unter Denkmalschutz. Deshalb ließ die Stadt Hannover Ende Januar 2016 alle Liebesschlösser entfernen und für rund 7.000 Euro das schmiedeeiserne Metallgeländer komplett restaurieren und neu anstreichen. Seitdem dürfen zwar an der Brücke über den Maschteich keine Schlösser mehr angebracht werden, für verliebte Paare gibt es bisweilen aber noch gleich gegenüber das lange Geländer am Nordufer des Maschsees.