Machbarkeitsstudie mit Corona-Spürhunden:

Back to Culture – Konzerte und Wissenschaft

Können Corona-Spürhunde eine Ansteckung mit dem Corona-Virus riechen? Das wird bei Back to Culture mit Konzerten an vier Tagen im September und Oktober an unterschiedlichen Locations in Hannover getestet.

Daniel Jannett, AWiAS Aviation Services GmbH mit Berner Sennenhund Cordula, Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Holger Volk, Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Dr. Gerhard Greif, Präsident der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover bei der Vorstellung des Projekts.

Die Klinik für Kleintiere der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), Hannover Concerts und ProEvent Hannover untersuchen, finanziell unterstützt vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, in einem gemeinsamen Projekt, ob ausgebildete Corona-Spürhunde im Alltag eingesetzt werden können, um mit SARS-CoV-2 infizierte Personen aufzuspüren.

Ab Montag, den 13. September, um 20 Uhr können Interessierte Tickets für das erste Konzert mit Fury in the Slaughterhouse ordern. Das Konzert findet am Sonntag, den 19. September, um 20 Uhr auf der Gilde Parkbühne statt. Der Einlass beginnt ab 18 Uhr.

Es ist der Auftakt einer kleinen Reihe mit vier Veranstaltungen. Im Laufe der Konzertreihe werden die coronabedingten Sicherheitsmaßnahmen immer weniger werden und die Anzahl der Konzertteilnehmerinnen und -teilnehmer steigt. Die Tickets können nur personalisiert bestellt werden. Eine Impfung ist für die Teilnahme an einem der Konzerte nicht erforderlich. Die Platzwahl ist frei. Bei der Einlasskontrolle werden alle Gäste gebeten, drei Schweißproben abzugeben, indem sie sich mit einem Wattepad über die Armbeuge streichen. Mit den Hunden werden die Konzertgäste keinen direkten Kontakt haben. An den Konzerten dürfen nur Gäste, die tagesaktuell im Schnelltestzentrum in der Karmarschstraße 40, gegenüber der Markthalle, getestet wurden – das gilt auch für vollständig geimpfte Personen.

Die weiteren Konzert:

Montag, 27. September, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Bosse auf der Gilde Parkbühne, mit maximal 800 Gästen
Registrierungsstart: 20. September 2020, ab 20 Uhr
Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Es muss Abstand gehalten und eine medizinische Maske bis zum Platz getragen werden.

Samstag, 2. Oktober 2021, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Alle Farben in der Swiss Life Hall, mit maximal 1.500 Gästen
Registrierungsstart: 27. September 2020, ab 20 Uhr
Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Es muss Abstand gehalten, aber keine Maske getragen werden.

Samstag, 9. Oktober 2021, Einlass: 18 Uhr, Beginn: 20 Uhr: Sido in der Swiss Life Hall, mit maximal 1.500 Gästen
Registrierungsstart: 4. Oktober 2020, ab 20 Uhr
Zurzeit geplante Sicherheitsmaßnahmen: Ohne Abstand und ohne Maske.

Die Registrierung für die einzelnen Konzerte ist jeweils ab dem Montag davor hier möglich. Es können keine Tickets an der Abendkasse erworben werden. Bedingungen pro registrierter Person:
– 2 Tickets je Vorgang und Person buchbar
– Volljährig: das 18. Lebensjahr muss vollendet sein
– Die Teilnehmenden akzeptieren die Teilnahme an einer Studie
– Corona-Spürhunde werden mit Antigen-Schnelltests und PCRs verglichen

"Back to Culture"

Schon im Juli 2020 hatte ein Forschungsteam der Klinik für Kleintiere in einer Pilotstudie gezeigt, dass Hunde mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn in der Lage sind, Speichelproben SARS-CoV-2-infizierter und gesunder Menschen mit rund 94-prozentiger Sicherheit unter Laborbedingungen zu unterscheiden. Eine Folgestudie ergab, dass auch Schweiß und Urin geeignetes Probenmaterial sind. Für das Projekt "Back to Culture" stellt das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, zu prüfen, wie und ob Großveranstaltungen durch den Einsatz von Corona-Spürhunden sicherer werden können. Die Studienergebnisse werden zudem eine Aussage darüber erlauben, ob Corona-Spürhunde auch in anderen Alltagssituationen eingesetzt werden können. "Ich freue mich, dass die Machbarkeitsstudie jetzt an den Start geht. Es wird Zeit etwas mehr Normalität zu wagen. Dieses wird für Künstlerinnen und Künstler, Veranstalter und Teilnehmende an den vier Konzerten möglicherweise zu mehr Sicherheit und ein Schritt aus der Pandemie heraus bedeuten. Wer sich an der Studie beteiligt, genießt freien Eintritt", so Wissenschaftsminister Björn Thümler.

Die Corona-Spürhunde

Im Alltag kommen Spürhunde täglich in vielen Bereichen zum Einsatz, wie zum Beispiel im Bereich der Sprengstoffsuche. Für eine gemeinsame Studie wurden darum im vergangenen Jahr Sprengstoffspürhunde der Bundeswehr und Spürhunde der AWiAS Aviation Services GmbH trainiert und getestet. Das Training der Hunde erfolgte mit Proben SARS-CoV-2-positiver Menschen, die zuvor chemisch inaktiviert wurden, um für Mensch und Tier während des Trainings die Gefahr einer Infektion auszuschließen. Für das Projekt "Back to Culture" werden derzeit Sprengstoffspürhunde der AWiAS Aviation Services GmbH trainiert. Die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher werden vor Ort nicht mit den Hunden in Kontakt kommen. Nachdem sie sich mit einem Wattepad über die Armbeuge gestrichen haben, geben sie das Pad ab. Es wird zu den Hunden gebracht, die in einem separierten Bereich an den Proben riechen.

Tierärztliche Hochschule

Spürhunde erschnüffeln Corona

Bei einem Konzert von Fury in the Slaughterhouse kamen am 19. September im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erstmals Corona-Spürhunde zum Einsatz.

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