Noch wenige Tage bis Heiligabend, da bekommen die Meeresbewohner des Sea Life Hannover schon einmal vorzeitig eine vorweihnachtliche Bescherung: Oktopus Otti darf sich über einen Leckerbissen freuen. Allerdings nicht einfach so, sondern verpackt in einer verschlossenen Geschenk-Box mit verschiebbarer Tür, welche der schlaue Oktopus mit Hilfe seiner vielen Arme neugierig ertastet.
Abenteuerlustig und neugierig
"Für einen Oktopus ist es kein Problem, sich sein Futter aus dem Behälter zu holen", kommentiert Heike Zinke, Biologin im Sea Life Hannover. Hingegen kann es sein, dass manche Kraken mehr und andere weniger abenteuerlustig und neugierig sind, denn die Tiere besitzen individuelle Charaktere. Krake Otti ist offensichtlich einer von der neugierigen Sorte: Geschickt umarmt der Oktopus die viereckige Geschenk-Box und öffnet das kleine Türchen, zum Vorschein kommt seine Leibspeise: kleine Krebstiere. "Neben dem Futter ist vor allem das Spiel an sich für den Oktopus die größte Freude", erklärt Zinke.
Acht Arme, neun "Gehirne"
Oktopoden sind faszinierende Tiere und nicht nur für ihre Tinte und ihre unglaubliche Tarnkunst bekannt, die Kopffüßer mit den acht Armen besitzen viele spannende und anatomische Besonderheiten, die sie nicht von dieser Welt erscheinen lassen. Da sich das Gehirn der Kraken in alle acht Arme sowie um die Speiseröhre herum erstreckt, spricht man auch von neun Gehirnen. Etwa 500 Millionen Nervenzellen, von denen zwei Drittel in den Armen stecken, machen die Kraken erstaunlich beweglich und verleihen ihnen ein hohes Maß an Intelligenz. Jeder Arm hat seine eigene Sensorik und Steuerung. "Diese Meeresbewohner sind sehr intelligent und können alleine nur durch Beobachten lernen und sogar Personen erkennen", so Zinke. Dabei betont die Biologin, wie wichtig es ist, sich täglich mit diesen Lebewesen zu beschäftigen. "Für Oktopoden ist diese Aufmerksamkeit fast genauso wichtig wie die Nahrungsaufnahme. Diese Art der Beschäftigung fördert ihren natürlichen Spieltrieb. Dabei entsteht eine enge Bindung zwischen Tier und Mensch. Die Kraken bleiben gesünder und können ohne Angst ihren Entdeckertrieb ausleben", so die Aquaristin.