Der Startschuss für die Planungen zum Ausbau des Südschnellwegs ist gefallen: Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies und Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok haben am 24. Juni in Hannover einen Ideenwettbewerb angekündigt, mit dem der rund 4,6 km lange Abschnitt der Bundesstraße 3 zwischen dem Landwehrkreisel und den Bahntrögen vor dem Seelhorster Kreuz langfristig ein neues Gesicht erhalten soll.
Insgesamt vier Brücken im Verlauf des Südschnellwegs müssen in den nächsten Jahren erneuert werden. Sie haben aufgrund ihres baulichen Zustandes nur noch eine Restnutzungsdauer bis etwa 2023. An der Brücke Hildesheimer Straße ist die Situation unter anderem wegen der unmittelbaren Nähe zur Wohnbebauung und gewerblichen Bebauung und wegen der Stadtbahntrasse besonders problematisch. Die Brücke selbst ist derzeit nur noch auf einer Spur je Richtung benutzbar. Die übrigen unmittelbar betroffenen Brücken sind die Leineflutbrücke, die Leinebrücke und die Unterführung Schützenallee.
Für den gesamten Bereich soll in einem Ideenwettbewerb eine städtebaulich optimale und landschaftsverträgliche Lösung gefunden werden. Dabei ist auch die Frage eines Neubaus als Brücke, Trog oder Tunnel völlig offen. In jedem Fall bedarf der vorhandene Straßenquerschnitt (Fahrbahnbreite) einer Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung entsprechend dem aktuell gültigem Regelwerk.
In dem Ideenwettbewerb werden Fachbüros aufgefordert, ihre Ideen für den Ausbau des Südschnellwegs zu entwickeln. Ein Preisgericht wählt die besten Ideen aus. Ein "Planungsdialog Südschnellweg" wird den Ideenwettbewerb und den weiteren Planungsprozess begleiten. Darin sind Plätze für Bürgerinnen und Bürger, Politikvertreter sowie Vertreter von Behörden, Verbänden und Vereinen vorgesehen. Nach Vorliegen der Juryentscheidung werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Anregungen, Hinweise und Bedenken werden gehört und fließen in den weiteren Entscheidungsprozess ein.
Bei der Planung arbeiten das Bundesverkehrsministerium, das Niedersächsische Verkehrsministerium, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und die Landeshauptstadt Hannover eng zusammen. Die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs sollen im Frühjahr 2016 öffentlich präsentiert werden. Bis 2020 soll, darauf aufbauend, die umfangreiche Entwurfsplanung abgeschlossen sein. Nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens und der Vergabe der Bauleistungen kann dann der Ausbau nach heutigem Stand im Jahr 2023 mit dem Rückbau der vorhandenen Bauwerke beginnen.
Informationen zum Fortgang der Planung stellt die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Internet unter www.suedschnellweg.niedersachsen.de bereit.
Bereits in diesem Sommer beginnt die bauliche Verstärkung an der Brücke des Südschnellwegs über die Hildesheimer Straße (L 393). Mit der Maßnahme wird die Tragfähigkeit und sichere Nutzung bis zum vorgesehenen Neubau sichergestellt. Vorgesehen ist die Verstärkung der bestehenden Brücke durch eine sogenannte externe Vorspannung. Hierzu werden in Abständen mehrere Konsolen (Betonblöcke) am Brückenüberbau befestigt, die als Führung für die Längsspannglieder dienen. Die Bauzeit wird mit etwa neun Monaten veranschlagt; die Kosten für die bauliche Verstärkung werden derzeit mit rund vier Millionen Euro veranschlagt.
Verkehrsminister Olaf Lies erklärte zu dem Vorhaben: "Wir haben es mit einer ganz besonderen Herausforderung zu tun, der wir uns aber zielgerichtet stellen müssen. Die Planung der einzelnen Projekte, aber auch die Umsetzung, Umleitungsplanung und Logistik während der Bauphase haben das Ziel, den Südschnellweg mitsamt der Brücken so schnell es geht wieder nachhaltig in einen leistungsfähigen Zustand zu versetzen."
Oberbürgermeister Stefan Schostok sagte bei der Ankündigung des Ideenwettbewerbs: "Der Ausbau des Südschnellweges ist ein ehrgeiziges und wichtiges Verkehrsprojekt für die Landeshauptstadt. Wir stehen daher als Stadt sehr gern zur Kooperation bei der Vorbereitung und Umsetzung von Bund und Land zur Verfügung. Ich bin sicher, dass der Ideenwettbewerb kreative und moderne Lösungen für diesen wichtigen Teil des Schnellwegesystems in der Landeshauptstadt zu Tage fördert."
(Veröffentlicht: 24. Juni 2015)