Professor Karl Welte von der Medizinischen Hochschule Hannover ist als erster deutscher Wissenschaftler mit der Henry M. Stratton-Medaille der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie ausgezeichnet worden.
Professor Dr. Karl Welte erhält die Henry M. Stratton-Medaille der größten hämatologischen Fachgesellschaft "American Society of Hematology" (ASH). Diese Auszeichnung ist weltweit eine der angesehensten Ehrungen für Hämatologen - Forscher, die sich mit Erkrankungen des Blutes befassen. Professor Welte hat an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die Niedersachsenprofessur für Molekulare Hämatopoese inne und war zuvor bis 2008 Direktor der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am MHH-Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin.
Auszeichnung für revolutionäre Arbeit
"Diese Auszeichnung ehrt Professor Welte für seine revolutionäre Arbeit über die Entdeckung, die Molekularbiologie und klinische Anwendung des hämatopoetischen Wachstumsfaktors G-CSF", betont Professor David Williams. Der ASH-Präsident wird Professor Welte die Medaille im Dezember 2015 während des jährlichen Kongresses der Gesellschaft in Orlando, USA, überreichen. "Dies ist die höchste Auszeichnung meiner wissenschaftlichen Karriere, die ich bisher erhalten habe. Ich bin sehr stolz, der erste deutsche Wissenschaftler zu sein, dem diese Ehre zuteilwird", sagt Professor Welte.
Wichtige Entdeckungen für Krebstherapie
"Ich freue mich sehr, dass Herr Professor Welte diese großartige und wohlverdiente Auszeichnung erhält. Die von ihm entdeckten Wachstumsfaktoren werden heute routinemäßig in der Krebsbehandlung, Knochenmarktransplantation und Therapie angeborener Bluterkrankungen eingesetzt. Darüber hinaus haben Professor Weltes Arbeiten grundlegend zum Verständnis der Entstehung von Leukämie und Immundefekten und zur Entwicklung moderner spezifischer Therapiekonzepte beigetragen", sagt MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum.
American Society of Hematology
Die ASH befasst sich mit Ursachen und Behandlungen von Erkrankungen des Blutes (Hämatologie) wie zum Beispiel Leukämien (Blutkrebs). Seit 1970 verleiht sie jährlich die Henry M. Stratton-Medaille und würdigt damit einzelne Forscher, die über viele Jahre hinweg signifikante Beiträge zur Hämatologie geleistet haben. Die Medaille erhielt ihren Namen von Henry Maurice Stratton, der das Fachjournal "Blood" der ASH mitbegründete - ebenso wie den "Grune and Stratton"-Verlag, der 1976 mit der Publikation des Journals begann.