Die RegioBus testet seit dem 16. Juni einen Elektrobus mit größerer Reichweite im Linienbetrieb.
Seit Dienstag, 16. Juni, ist mit einem Modell des bozankaya Sileo S12 aus Salzgitter ein reichweitenstarker Elektrobus leihweise bei der RegioBus im Einsatz. Fahrer, Werkstattleiter und -meister wollen während einer zehntägigen Testphase prüfen, inwieweit das Leihfahrzeug für den Linienbetrieb in der Region Hannover geeignet ist. Bisher war der Einsatz von Elektrobussen gerade im Umlandverkehr wegen der zu geringen Reichweiten der elektrisch betriebenen Fahrzeuge für die RegioBus nicht praktikabel.
Test alternativer Antriebssysteme
Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit bereits intensiv alternative Antriebsformen untersucht, unterstreicht Georg Martensen, Geschäftsführer der RegioBus: "Die CO2-Bilanz von Hybridfahrzeugen im Überlandverkehr war schlichtweg enttäuschend, ein Einstieg in die Wasserstofftechnologie hätte sich als viel zu kostenintensiv und für uns als technologische Sackgasse erwiesen, und die Reichweiten bisheriger Speichertechnologien waren nicht ermutigend."
Reichweite von mehr als 200 Kilometer
Der S12 wird von zwei Elektromotoren an den Hinterrädern angetrieben, deren Energie indes eine Mindestreichweite von mehr als 200 Kilometern pro Ladung erzielen sollen. Das entspricht den durchschnittlich pro Umlauf bzw. Fahrerschicht bei der RegioBus am Stück zurückgelegten 180 bis 200 Kilometern.
E-Bus im Linienbetrieb dem Härtetest
An sechs der insgesamt zehn Tage wird der E-Bus im Linienbetrieb dem Härtetest unterzogen: Am 18. Juni war das Fahrzeug im Zuständigkeitsbereich des RegioBus-Betriebs Eldagsen im Schulverkehr unterwegs. Ab Montag, 22. Juni, wird es jeweils im Schulverkehr in den Bereichen Neustadt, Wunstorf, Mellendorf und Burgdorf eingesetzt, bevor es zum Abschluss der Testphase am Freitag, 26. Juni, erneut in Eldagsen fährt.
Ladezeit: 6,5 und 9 Stunden
Aus technischer Sicht kann der E-Bus an jedem RegioBus-Standort eingesetzt werden: Die Voraussetzungen zum Laden sind dank leistungsfähiger Starkstromanschlüsse in sämtlichen Betrieben gegeben. Zwischen 6,5 und 9 Stunden muss der Bus an die Steckdose, um wieder voll aufgeladen zu werden. Doppelschichten, wie sie bei RegioBus-Fahrzeugen teilweise üblich sind, sind mit dem Sileo S12 aktuell nicht realisierbar. "Trotzdem ist es heute noch zu früh, um ein Urteil zu fällen. Wir sind sehr gespannt, wie das Fazit unserer Fahrer- und Werkstattkollegen ausfällt“, sagt Martensen.
Buseigener Bordcomputer
Die technischen Daten der gesamten Testphase werden über den buseigenen Bordcomputer aufgezeichnet und stehen im Anschluss sowohl der RegioBus als auch dem Bushersteller zur Verfügung.