Mit einem Neubau soll das Leistungsspektrum der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Klinikum Region Hannover (KRH) Psychiatrie Wunstorf künftig erweitert werden. Die Planungen für ein zweigeschossiges Gebäude mit einer geschützten Krisenstation für aggressive oder suizidgefährdete Kinder und Jugendliche und einer weiteren Station mit insgesamt 24 Betten sind bereits weit fortgeschritten. Das Investitionsvolumen ist mit 6,5 Millionen Euro veranschlagt. Um den Neubau nahe dem denkmalgeschützten Hauptgebäude der Fachklinik im östlichen Bereich des Klinikgeländes errichten zu können, wurde ein Flächentausch mit dem Land Niedersachsen vorgenommen. Der Neubau wird auf einer Fläche von rund 2.500 Quadratmetern entstehen.
Eine geschützte Station, die besonderer Sicherheitsvorkehrungen auch im Außenbereich bedarf und zum Beispiel über gepolsterte "Toberäume" zum Abreagieren verfügt, gibt es in der Wunstorfer Kinder- und Jugendpsychiatrie bislang nicht. Besonders gefährdete junge Patienten müssen deshalb derzeit in andere kinderpsychiatrische Kliniken aufgenommen werden, die entsprechende Stationen haben.
Baubeginn soll nach derzeitiger Planung im 4. Quartal 2016 sein, eine Förderzusage des Landes wird im nächsten Sommer erwartet. Der Plan des Architektenbüros Haid und Partner aus Nürnberg sieht unter anderem einen Lichthof vor, um den sich Speiseräume und Küche gruppieren. Für die Patienten gibt es auf beiden Stationen jeweils fünf Doppel- und zwei Einzelzimmer. Das modern gestaltete Gebäude soll sich in die gewachsene Umgebung einfügen. An den Überlegungen war auch die Stadt Wunstorf beteiligt.
Die Wunstorfer Fachklinik versorgt als Klinik mit Aufgaben der Pflichtversorgung Kinder und Jugendliche aus den Landkreisen Nienburg, Schaumburg und Teilen der nordwestlichen Region Hannover (Wunstorf, Neustadt am Rbge., Garbsen, Seelze, Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg und Wedemark). Zur Klinik gehört zudem eine Tagesklinik mit 18 Plätzen, aufgeteilt in jeweils eine Station mit neun Plätzen für Kinder (4-12 Jahre) sowie eine Station mit neun Plätzen für Jugendliche (13-18 Jahre).
Die Indikationsstellung oder -überprüfung für eine stationäre oder teilstationäre Behandlung erfolgt in den meisten Fällen über die Institutsambulanz. Hier werden die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien mit allen für sie wichtigen Informationen versorgt und haben die Möglichkeit, die Stationen zu besichtigen.
(Veröffentlicht: 3. Dezember 2015)