Die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) arbeitet intensiv an einem Prüfauftrag zur Einführung einer Wertstofftonne. Sie soll Leichtverpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen enthalten. aha teilt mit, dass dieser Prüfauftrag Teil des Koalitionsvertrags von SPD und CDU der Region Hannover sei. aha hatte bereits 2010 einen Modellversuch in einigen Umlandkommunen durchgeführt, wobei der gelbe Sack in die O-Tonne durfte. Der Modellversuch wurde jedoch Mitte 2010 abgebrochen, da aha mit dem Vertragspartner, Duales System Deutschland (DSD), nicht einig wurde.
aha prüft nun die Einführung der Wertstofftonne in der Landeshauptstadt Hannover zum 1. Januar 2018. Hierfür hat aha Kontakt mit dem Verhandlungsführer der Systembetreiber des DSD aufgenommen. Für eine Einigung müssen noch alle anderen Systembetreiber zustimmen. Erst dann gehört der gelbe Sack in Hannover der Vergangenheit an.
"Eine saubere Stadt ist für alle ein wichtiges Thema. Der Wechsel vom gelben Sack zur Wertstofftonne könnte hierbei einen wertvollen Beitrag leisten", sagt Thomas Schwarz, aha-Geschäftsführer, und führt aus: "Aufgerissene gelbe Säcke haben Auswirkungen auf die Sauberkeit des Stadtbildes. In dicht bebauten Gebieten stehen oftmals nicht nur am Abfuhrtag die gelben Säcke auf der Straße, sondern auch an anderen Tagen. Wir würden hier gerne Abhilfe schaffen". In der Stadt Hannover fährt aha durch die Ausschreibung für die Jahre 2017 bis 2019 die gelben Säcke ab, im Umland der Region Hannover ist es durch die Ausschreibung für die Jahre 2016 bis 2018 ein privates Unternehmen. Die Sauberkeit könnte regionsweit verbessert werden, wenn die Wertstofftonne künftig den gelben Sack ersetzt.
Über die Wertstofftonne können künftig nicht nur Leichtverpackungen entsorgt werden, sondern auch andere Wertstoffe. Sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen landen noch häufig in der Restmülltonne. Die Wertstoffe könnten nach Aussage von aha so einer hochwertigen Wiederverwertung zugeführt werden und würden nachhaltig Ressourcen schonen. Das bedeutet, künftig gehören Wertstoffe aus Kunststoff wie Spielzeug, Eimer und Plastikblumentöpfe und Wertstoffe aus Metall, wie Töpfe, Pfannen und Eisenwaren in die Wertstofftonne. Diese Wertstoffe seien Rohstoffe für neue Produkte stellt aha fest. Auf diese Weise würden die natürlichen Ressourcen geschont und Energie eingespart. Die Wertstofftonne sei ein kundenfreundliches und leicht verständliches Sammelsystem. Voraussetzung für die Einführung der Wertstofftonne sei nach Aussage von aha ein entsprechender Beschluss der politischen Gremien.
Für die Wertstoffe soll es drei Behältergrößen in einheitlicher Gestaltung mit schwarzem Rumpf und gelbem Deckel geben: den zweirädrigen 240-Liter-Behälter, die 660 und 1.100-Liter-Behälter mit vier Rädern. Dies würde einheitlich für die ganze Stadt gelten.
(Veröffentlicht: 6. Februar 2017)