Leibniz Universität

Neuer Modellwellenkanal eingeweiht

Im Forschungszentrum Küste der Leibniz Universität ist eine deutschlandweit einzigartige Versuchseinrichtung zur Erforschung des Zusammenspiels von Wellen und Strömungen in Betrieb gegangen.

Der neue Modellwellenkanal am Forschungszentrum Küste in Hannover

Am 19. Februar ist am Forschungszentrum Küste (FZK) in Hannover ein Modellwel­lenkanal eingeweiht worden. Der Wellenkanal im Maßstab 1:10 ist ein Modell des Großen Wellenkanals (GWK) in seiner künftigen Ausbaustufe. So können Wissenschaftler bereits jetzt das Zusammenspiel von Wellen und Strömungen untersuchen. Die Erstellung des Modellwellenkanals sowie die kommende Erweiterung der großen Anlage (GWKplus) erfolgen im Großforschungsprojekt "marTech" in Zusammenarbeit der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig. Darüber hinaus können im Modell Steuerungsmechanismen für den später folgenden GWKplus optimiert werden.

Der Große Wellenkanal

Der am Forschungszentrum Küste in Hannover vorhandene Große Wellenkanal ist mit einer Breite von 5 Metern, einer Tiefe von 7 Metern und einer nutzbaren Länge von 307 Metern einer der größten frei zugänglichen Wellenkanäle der Welt. Die hydraulisch angetriebene Wellenmaschine kann regelmäßige Wellen und Seegang unter Tief- und Flachwasser-Bedingungen simulieren. Darüber hinaus lassen sich regelmäßige Wellen mit Höhen bis zu 2 Metern und Wellenspektren mit signifikanten Wellenhöhen bis etwa 1,30 Metern erzeugen.

Modellwellenkanal

Zukünftig wird er durch eine neue Wellenmaschine, eine umlaufende Strömungsanlage sowie einen Tiefteil zu einem weltweit einmaligen Forschungsgroßgerät zum sogenannten GWKplus erheblich erweitert. Um bereits während der Bauzeit für den GWKplus die dort stattfindenden Prozesse zur Interaktion von Wellen und Strömung ausführlich zu untersuchen und die Steuerungsalgorithmen für den zukünftigen GWKplus zu optimieren, wurde am Standort Marienwerder in unmittelbarer Nähe zum Forschungszentrum Küste ein originalgetreuer Nachbau des späteren GWKplus im Maßstab 1:10 errichtet. Dieser Modellwellenkanal (miniGWKplus) verfügt auch über eine Wellenmaschine, eine Strömungsanlage sowie einen Tiefteil. In dieser Versuchseinrichtung ist es möglich, die wechselseitigen Beeinflussungen von Wellen und Strömungen systematisch und detailliert zu untersuchen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sind essentiell für die optimale Generierung und Analyse von Wellen im zukünftigen GWKplus. Mit dem miniGWKplus wird daher ein wesentlicher Beitrag zum Erfolg des Gesamtvorhabens "marTech" geleistet. 

Das Forschungsvorhaben "marTech"

Die Leibniz Universität Hannover und die TU Braunschweig führen ein gemeinsames Großforschungsprojekt "Erprobung und Entwicklung maritimer Technologien zur zuverlässigen Energieversorgung (marTech)" durch. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Bilder vom Großen Wellenkanal

(Veröffentlicht: 19. Februar 2019)