Spitzenforschung in KI und personalisierter Medizin
Die Leibniz Universität koordiniert das "Internationale Leibniz-Zukunftslabor Künstliche Intelligenz" mit Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Ländern.
Präzisere Diagnosen, individuellere Therapien und personalisierte Medikation: Im "Internationalen Leibniz-Zukunftslabor Künstliche Intelligenz" (LeibnizKILabor) werden ab Sommer 2020 Wissenschaftler aus vielen Ländern an aktuellen Themen der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer Anwendung in der personalisierten Medizin forschen. Spitzenforscher aus Australien, Neuseeland, Singapur, Indien und den USA arbeiten gemeinsam mit renommierten Kolleginnen und Kollegen vom Forschungszentrum L3S (aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Leibniz Universität sowie der Medizinischen Hochschule Hannover) und europäischen Partnerinstituten an neuen Themen der KI und intelligenten Lösungen für die personalisierte Medizin.
Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das LeibnizKILabor wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über einen Zeitraum von drei Jahren mit bis zu fünf Millionen Euro gefördert. Außer dem von der Leibniz Universität Hannover koordinierten Zukunftslabor werden noch zwei weitere Projekte in Berlin und München gefördert, die aus insgesamt 14 Bewerbungen ausgewählt wurden.
Verarbeitung riesiger Datenmengen
"Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Forschungskonzept zu intelligenten, zuverlässigen und verantwortungsbewussten Systemen und unserem Anwendungsschwerpunkt in der personalisierten Medizin überzeugen konnten", sagt Prof. Dr. Wolfgang Nejdl, Geschäftsführender Direktor des L3S. Individuelle Therapien, auf einzelne Patienten abgestimmte Medikamente und präzisere Diagnosen – das soll personalisierte Medizin leisten. Dafür müssen riesige Datenmengen verarbeitet und analysiert werden. Hier setzt die Forschungsarbeit des neuen LeibnizKILabors an. Es will sich als einer der zentralen Ansprechpartner für Künstliche Intelligenz und ihre Anwendung etablieren. Das Projekt bringt Forschende aus dem In- und Ausland mit vielfältigen Kompetenzen zusammen, so dass kooperative Forschungs- und Innovationsprojekte entstehen können, die auch verschiedene kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen berücksichtigen. Es sind Gastaufenthalte für bis zu zwei Jahre am L3S in Hannover eingeplant.
Maschinelles Lernen
Ziel des LeibnizKILabors ist es, durch maschinelles Lernen unter anderem die Diagnostik und Medikamentenentwicklung zu beschleunigen und die individuelle Behandlung zu verbessern. Diese Entwicklung liefert neue Chancen, um gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel, chronischen Volkskrankheiten ebenso wie seltenen Erkrankungen besser begegnen zu können. Ein Beispiel für ein derzeit bereits laufendes Projekt ist die Entwicklung von Prädiktionsmodellen, die eine Vorhersage des individuellen Hörerfolges mit einem Cochlea Implantat unter Einbeziehung der relevanten Daten mit hoher Genauigkeit treffen können.