Verschattungstoleranz

Leibniz Universität Hannover forscht an verbesserten Solarmodulen

Solaranlagen mögen keinen Schatten. Schon ein Baum auf dem Nachbargrundstück oder ein Schornstein kann dafür sorgen, dass Teile einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) im Dunkeln liegen und mit deutlich weniger Sonnenenergie bestrahlt werden

Seit 1879 ist das Welfenschloss Hauptsitz der Universität.

Dabei reagieren die Anlagen ähnlich wie ältere Weihnachtslichterketten, wenn eine einzelne Kerze versagt: Fällt ein Modul aus, weil es zu wenig Licht bekommt, funktioniert auch der Rest nicht mehr richtig. Das Projekt ASMokos am Institut für Antriebssysteme und Leistungselektronik (IAL) der Leibniz Universität Hannover will dies in Kooperation mit dem Institut für Solarenergieforschung (ISFH) in Hameln ändern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziert das Vorhaben mit rund 125.000 Euro.

Ziel ist die Entwicklung eines verschattungstoleranten AC Solar Moduls. AC steht dabei für Alternating Current, zu Deutsch: Wechselstrom. Das Projekt soll eine einfache, standort- und ausrichtungsunabhängige Installation ermöglichen, so dass Photovoltaikanlagen nicht nur auf Dächern angebracht, sondern auch in Gebäuden, beispielsweise an Gartenzäunen oder auch an Balkonen, aufwandsarm integriert werden können. Mithilfe dieser Technologie soll sich das sozio-ökologische Potential der Photovoltaik und die Akzeptanz in der Gesellschaft weiter erhöhen. 

Typische PV-Anlagen von Wohnhäusern bestehen jeweils aus einer zentralen Leistungselektronikeinheit mit ein oder mehreren angeschlossenen PV-Strings. Diese PV-Strings setzen sich aus einer Reihenschaltung einzelner PV-Module zusammen. Diese anlagenspezifische Reihenschaltung verursacht in der Regel einen hohen Auslegungs- und Planungsaufwand, da für jede Anlage eine geeignete Kombination erarbeitet werden muss. Wird die Anlagenauslegung nicht sorgfältig durchgeführt, kann dies zu Ertragseinbußen bis hin zur Beschädigung von Komponenten der PV-Anlage führen. Das Projekt ASMokos möchte die vollständige Integration aus Wechselrichter und Solarmodul erreichen. 

Über die Energieforschung an der Leibniz Universität Hannover 

Die Leibniz Universität Hannover bündelt ihre wissenschaftliche Expertise im LiFE 2050, einem interdisziplinären Forschungszentrum zur Erforschung nachhaltiger Energiesysteme. Das LiFE 2050 bildet zudem einen von fünf Forschungsstandorten des Energieforschungszentrums Niedersachsen (EFZN). Weitere Informationen finden Sie unter www.energie.uni-hannover.de.