Der kommunale Energiedienstleister hat im Geschäftsjahr 2022 das beste Geschäftsresultat der Unternehmensgeschichte erzielt und gleichzeitig massiv in erneuerbare Energien investiert.
Das Geschäftsjahr 2022 war für Enercity ein überaus erfolgreiches: In einem herausfordernden Marktumfeld hat der Energiedienstleister ein Rekordergebnis und somit das beste Geschäftsresultat der Unternehmensgeschichte erzielt. Der Umsatz ist um 61,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 8,1 Milliarden Euro gestiegen. Das EBITDA ist um 23,4 Prozent auf 408 Millionen Euro gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) des Konzerns liegt mit 218,5 Millionen Euro um 3,2 Prozent über dem Vorjahr (2021: 211,8 Millionen Euro). Damit hat enercity sein strategisches Ziel einer Ergebnisverdopplung bis 2025 gegenüber 2016 vorzeitig erreicht.
Investitionen auf Rekordniveau
Die Investitionen liegen ebenfalls auf Rekordniveau: Mit einem Volumen von 283,9 Millionen Euro im Jahr 2022, ein Plus von 66,1 Prozent im Vergleich zu 2021, festigt enercity weiter die Basis für eine sichere und nachhaltige Energieversorgung der Kundinnen und Kunden durch den konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung, kundennahen Dienstleistungen sowie leistungsfähige Infrastruktur.
Grundversorgungstarife unterhalb der gesetzlichen Preisbremsen
„Wir sehen dieses sehr gute Ergebnis als Bestätigung unserer bisherigen Arbeit, aber zugleich auch als Motivation, diesen erfolgreichen Weg mit unseren Kundinnen und Kunden weiter zu verfolgen”, sagt Enercity-CEO Dr. Susanna Zapreva. Einen Weg, den die Kunden honorieren: enercity konnte im Geschäftsjahr 2022 erneut punkten. „Wir haben die Menschen nicht im Regen stehen lassen, als sich der Markt bei den Energielieferanten innerhalb kürzester Zeit stark reduziert hat“, so Zapreva. „Dank einer vorausschauenden Beschaffungsstrategie gelang es uns, die Preise weiterhin attraktiv zu halten.“ So lagen und liegen die Grundversorgungstarife für Strom und Gas unterhalb der gesetzlichen Preisbremsen.
Anteil der erneuerbaren Energien nimmt weiter zu
Das insgesamt erheblich gestiegene Preisniveau am Strom- und Gasmarkt führte in Summe zu Zurückhaltung bei den Großhandelstätigkeiten. Mit 19.619 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2022 lag der Stromabsatz um 31,3 Prozent unter Vorjahresniveau (28.570 GWh). Der Erdgasabsatz ist 2022 um 28,7 Prozent auf 32.710 GWh gesunken (Vorjahr: 45.845 GWh). Der Wärmeabsatz ging 2022 von 3.095 GWh gering um 12,1 Prozent auf 2.722 GWh zurück. Der Wasserabsatz blieb mit 42 Millionen Kubikmetern auf dem Niveau des Vorjahres. Die Wärmeerzeugung bei Enercity ist im Jahr 2022 um zwölf Prozent auf 2.894 Gigawattstunden (GWh) zurückgegangen, der Anteil der erneuerbaren Energien bzw. Abwärme legte zwei Prozent auf nunmehr 20,7 Prozent zu. Die Gesamtstromerzeugung bei Enercity hat 2022 um 0,6 Prozent leicht zugenommen und umfasst 3.313 GWh (2021: 3.267 GWh). Die erneuerbare Stromerzeugung hat um 2,3 Prozent zugelegt und macht mit 1.161 GWh einen Anteil von 35 Prozent an der Gesamtstromerzeugung aus (2021: 34,7 Prozent). Durch das zum Jahresanfang erweiterte Windkraftportfolio der Norderland-Gruppe wird schon dieses Jahr der Erneuerbaren-Anteil deutlich über 50 Prozent liegen.
Große Schritte beim Ausbau der Windkraft - Baustart für Windpark in Rheinland-Pfalz
Enercity baut seine Windkraft immer weiter aus. Dazu trägt auch die erwähnte Übernahme von 166 Windanlagen aus dem Norderland-Portfolio zum Jahresanfang bei. Die Windanlagenleistung hat sich bei enercity damit mehr als verdoppelt und beträgt nun 712 Megawatt (MW) in 83 Windparks mit insgesamt 348 Windenergieanlagen. enercity ist damit bundesweit in die Spitzengruppe der Onshore-Windkraftbetreiber aufgestiegen.
Bau eigener Windparks
Auch mit dem Bau von eigenen Windparks geht es weiter voran: Enercity hat kürzlich die Genehmigung zum Bau von sieben Windenergieanlagen im rheinland-pfälzischen Beuren erhalten. Noch im Frühjahr wird die Projektumsetzung starten. Der Energiedienstleister investiert 42,5 Millionen Euro in das Vorhaben, das rund 18.900 Tonnen CO2 pro Jahr einspart. Mit einem Energieertrag von etwa 45.000 Megawattstunden pro Jahr reicht der erneuerbare Strom aus, um etwa 18.000 Haushalte zu versorgen. Die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant. Somit wird bereits nächstes Jahr die Marke von 1.000 Megawatt (MW) an installierter Windstromleistung erreicht.
„Noch in diesem Jahr werden wir nur mit unserer Windkraft den jährlichen Strombedarf von 550.000 Haushalten abdecken“, erklärt Zapreva und verspricht: „Das Investitionstempo bleibt hoch: Für Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik werden wir allein in den kommenden beiden Jahren gut eine halbe Milliarde Euro investieren.“
Photovoltaik für mehr Ökostrom aus Sonnenenergie
Im Bereich der Dienstleistungen entwickelten sich 2022 auch die PV-Anlagen positiv. Das junge Geschäftsfeld schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Auftragsvolumen von 34 Megawatt (peak) ab. Im Zuge der Kooperationen mit dem Land Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover sind zehntausende Quadratmeter Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Ämtern installiert worden – weitere befinden sich bereits in Planung.
Über strategische Kooperationen lassen sich zudem weitere Potentiale erschließen, wie etwa mit dem bundesweit tätigen Fertighaushersteller SchwörerHaus. Jährlich kann Enercity allein hier tausende neuer Kunden für Photovoltaik-Lösungen gewinnen.
Hannovers Fernwärme wird „grüner“, Geothermie-Suche gestartet
Einen umfassenden Beitrag zur Energiewende leistet Enercity auch in der urbanen Wärmewende. Ein bundesweites Vorzeigeprojekt ist dabei der Umbau der Fernwärme auf erneuerbare Energien und Abwärme verbunden mit dem vorzeitigen Ausstieg aus der Kohle. Insgesamt wird enercity hier in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro investieren. Ein Großteil der Investitionen fließt dabei in den Bau von 14 Ersatzanlagen, die ab Anfang 2027 das Kohlekraftwerk Stöcken ersetzen sollen. In wenigen Wochen wird dazu eine Klärschlammverwertungsanlage in Hannover-Lahe den Betrieb aufnehmen. Der Bau eines Altholzheizkraftwerks schreitet ebenso voran. Für ein Geothermie-Projekt, in Zusammenarbeit mit Eavor, einem innovativen Geothermieunternehmen, hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) nun die Erlaubnis für die Aufsuchung von Erdwärme in einem 22,5 Quadratkilometer großen Feld im Nordosten Hannovers erteilt.
Deutschlandweit baut Enercity die grüne Wärme mit seinen Contracting-Beteiligungen in Hunderten von Kommunen kontinuierlich aus. Neben einem neuen Wärmenetz im Norden von Bremen läuft in Hamburg der Ausbau in der HafenCity-Ost und weiteren Stadtteilen.
5.000 Ladepunkte für E-Mobilität in ganz Deutschland
In der ersten Jahreshälfte wird Enercity seinen 5.000. Ladepunkt in Deutschland installieren. „Enercity setzt bei der klimafreundlichen Mobilität bundesweit Akzente und sorgt auch dafür, dass Hannover bei der Ladeinfrastruktur der Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten ist “, so Dr. Zapreva. Denn im flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur ist Enercity vor allem in Hannover erfolgreich. Hier wurden bereits rund 3.000 Ladepunkte installiert. Vor allem aber wurde in der Landeshauptstadt innerhalb der vergangenen vier Jahre die Zahl der öffentlichen Ladepunkte auf rund 550 mehr als verzehnfacht.
Dank Enercity ist Hannover deshalb führend in den wichtigsten Kriterien für öffentliche Ladeinfrastruktur im Städtevergleich: Nirgendwo in Deutschland müssen sich so wenige E-Autofahrende sowohl einen Ladepunkt (T-Wert: 10) als auch einen Schnellladepunkt (S-Wert: 86) teilen. Und auch beim so genannten A-Wert, der das Verhältnis der Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte zu den im Betrachtungsraum zugelassenen Autos angibt, ist Hannover mit einem Wert von 232 Spitze. Damit das so bleibt, wird Enercity bis zum Jahr 2026 die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte in Hannover auf 1.300 erhöhen. Der Energiedienstleister setzt dabei auch auf die Erhöhung des Anteils an Schnellladepunkten, damit das Laden noch attraktiver wird.