Leibniz Universität

Wissenschaftspreis für Professoren und Studierendenteam der LUH

Die Wissenschaftsphilosophen Prof. Dr. Mathias Frisch und Prof. Dr. Torsten Wilholt sowie das studentische Projekt Glücksklee erhalten den Niedersächsischen Wissenschaftspreis 2023.

Prof. Dr. Mathias Frisch und Prof. Dr. Torsten Wilholt

Große Ehre für zwei Experten in der Wissenschaftsphilosophie und ein Studierendenteam der Leibniz Universität Hannover (LUH), das Pflanzen als Nahrungsquelle im Weltall erforscht: Prof. Dr. Mathias Frisch und Prof. Dr. Torsten Wilholt sowie das Projekt Glücksklee freuen sich über den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2023. Das Land hat die Auszeichnung am 22. November in mehreren Kategorien an Persönlichkeiten verliehen, die sich in herausragender Weise um die Hochschulentwicklung verdient gemacht haben.

Preis für die Stärkung der anwendungsorientierten Wissenschaftstheorie

Die beiden Wissenschaftsphilosophen Prof. Dr. Mathias Frisch und Prof. Dr. Torsten Wilholt vom Institut für Philosophie der LUH sind mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2023 ausgezeichnet worden. Worin liegt die Autorität wissenschaftlicher Erkenntnis begründet? Kann Wissenschaft auch im Angesicht wissenschaftlicher Kontroversen handlungsleitend sein? Ist Wissenschaft tatsächlich wertfrei? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Wissenschaftsphilosophie. Sie fragt nach den offenen und verborgenen philosophischen Voraussetzungen wissenschaftlicher Praktiken und Theorien und nach dem Verhältnis der Wissenschaften zur Gesellschaft, zur Politik und zu Fragen des richtigen und guten Handelns.

Transformation der Wissenschaftstheorie

Prof. Dr. Mathias Frisch und Prof. Dr. Torsten Wilholt vom Institut für Philosophie der LUH erhalten den Preis für ihre Beiträge zur Transformation der Wissenschaftstheorie hin zu einem anwendungsorientierten Feld, das gesellschaftlich relevante Fragen über Ziele und Mittel wissenschaftlicher Forschung ins Zentrum des Interesses rückt. „Wir sind sehr dankbar für den Wissenschaftspreis Niedersachsen“, sagt Prof. Mathias Frisch. „Er ist eine wunderbare Bestätigung für das Institut für Philosophie der LUH und die dort durchgeführte Forschung.“ „Der Preis ist ein Ansporn für uns, noch vermehrt zu einem kritisch-reflektierenden Verständnis der Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft beizutragen und zu untersuchen, wie Wissenschaft einen vertrauenswürdigen Beitrag zur Bewältigung großer gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit leisten kann“, ergänzt Prof. Torsten Wilholt. Neuestes Projekt der beiden Wissenschaftler ist die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Kolleg-Forschungsgruppe SOCRATES, die sich mit dem Thema Glaubwürdigkeit in der Wissenschaft befasst. Das Projekt erlaubt es, Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Fächern, die sich mit Vertrauen in Expertise und Wissenschaft beschäftigen, zu mehrmonatigen Gastaufenthalten als Fellows der SOCRATES-Gruppe einzuladen, um so die vielfältigen Forschungsanstrengungen auf diesem Gebiet in Hannover zusammenzuführen.
Die Wissenschaftsphilosophen erhalten den Preis in der Kategorie I „Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler an einer niedersächsischen Universität oder gleichgestellten Hochschule“. Er ist mit 25.000 Euro dotiert.

Preis für studentisches Projekt Glücksklee

Das studentische Projekt Glücksklee

Ein interdisziplinäres Team aus zehn Studierenden der LUH freut sich über den Wissenschaftspreis in der Kategorie IV Studierende, der mit 3.500 Euro dotiert ist. Das Projekt Glücksklee erforscht Pflanzen auf der ISS. Für zukünftige Langzeitmissionen im Weltraum wird es notwendig sein, dass die astronautischen Crews in den Raumfahrzeugen Pflanzen als Nahrungsquellen anbauen können. Jedoch hat die veränderte Schwerkraft während solcher Missionen eine Auswirkung auf das Pflanzenwachstum. Dieses Phänomen untersucht das Team Glücksklee von der LUH. 

Experiment im Weltall

Im März 2023 konnte die Projektgruppe nach eineinhalb Jahren intensiver Vorbereitung ihr Experiment mit der SpaceX CRS-27 vom Kennedy Space Center in Florida auf die ISS schicken. Ihre Klee-Modellpflanze verbrachte rund vier Wochen im Weltall, und das Wachstum wurde dokumentiert. Nach der Rückkehr zur Erde wurde der „Weltraum-Klee“ im Labor mit einer Transkriptomanalyse auf schwerkraftbedingte Veränderungen untersucht. 2021 hatte das Team den Überflieger2-Wettbewerb vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Luxembourg Space Agency (LSA) gewonnen und somit die Chance bekommen, dieses Projekt umzusetzen. „Der Wissenschaftspreis bedeutet uns viel, und wir fühlen uns sehr wertgeschätzt“, sagt Justin Sondheim, Student der Pflanzenbiotechnologie. „Der Preis bestätigt uns, dass eine Studierendengruppe so ein Projekt schaffen kann, und wir hoffen, dass auch andere dadurch motiviert werden, bei Projekten dieser Art mitzuwirken“, ergänzt Informatikstudent Dominik Woiwode. Außer der Pflanzenbiotechnologie und der Informatik ist der Maschinenbau im Projekt Glücksklee vertreten. Als Unterstützung für ihr Projekt konnten die Studierenden Dr. Natalija Hohnjec und Prof. Dr. Helge Küster vom Institut für Pflanzengenetik gewinnen. 

Leibniz Universität Hannover

Studentisches Projekt hebt ab ins All

Wenn am 14. März die Rakete SpaceX CRS-27 in Cape Florida Richtung ISS abhebt, ist das studentische Projekt „Glücksklee“ aus Hannover mit an Bord. 

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Glücksklee stellt seine Arbeit am 13. Dezember 2023 in der gemeinsamen Veranstaltungsreihe Herrenhausen Late von VolkswagenStiftung und LUH im Xplanatorium Herrenhausen vor. 

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Wissenschaftspreis Niedersachsen mit Video-Vorstellungen der Preisträger gibt es unter www.mwk.niedersachsen.de.

Videos

Leibniz Universität auf wissen.hannover.de

Videos der Leibniz Universität Hannover auf der Mediathek der Initiative Wissenschaft Hannover.

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(Veröffentlicht: 22. November 2023)