Die städtische Statikabteilung und die Fachbauleitung mussten aufgrund des Schadens schnell handeln. Das Gebäude kann also nicht mehr wie bisher eingeschränkt genutzt werden, sondern gar nicht mehr.
Höhenveränderungen und Risse am Gebäude
Es gibt sowohl sichtbare Veränderungen in der fortlaufenden Höhenmessung am Gebäude und auch neue Setzrisse. Das deutet auf Bewegungen im Baugrund unter dem Gebäude hin. Vor diesem Hintergrund ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Bodenbewegungen ergeben können, die entsprechende Auswirkungen auf die Oberfläche mit dem sich darauf befindlichen Gebäude haben. Eine Gefahr für Leib und Leben ist somit nicht ausgeschlossen.
Die Bauordnung hat die Situation mit den Betroffenen vor Ort ausführlich erörtert. Unglücklich ist, dass sich die hier betroffene Schachtsicherung nun seit Mitte März 2024 in Bearbeitung befindet und sich auch weiterhin keine valide Aussage treffen lässt, wann die zur Schachtsicherung notwendigen Arbeiten abgeschlossen sind.
Der Schacht gehört zum Nordstollen. Er ist aufgrund der ungenauen Kartierung und der drei übereinanderliegenden Sohlen bautechnisch sehr komplex. Deshalb wird jeden Tag sehr kleinteilig das jeweilige Vorgehen besprochen und an die Situation angepasst. Entsprechend ist jegliche Prognose hinsichtlich des Abschlusses der Sicherung des Schachtes mit Unsicherheiten behaftet. Dies wurde und wird auch weiterhin insbesondere mit den direkt Betroffenen kommuniziert.
Zum Schutz von Leib und Leben
Dass entgegen des Wunsches der jetzt akut Betroffenen statt der ersehnten uneingeschränkten Nutzung nun leider die Nutzungsuntersagung erforderlich wurde, ist bedauerlich. Die Stadtverwaltung hat Verständnis dafür, dass die aktuelle Situation belastend und unbequem ist. Es sollte aber im Vordergrund stehen, dass die Sicherung des Schachtes keine Schikane der Stadtverwaltung ist, sondern dem Schutz von Leib, Leben und dem privaten Eigentum der Betroffenen gilt.
Die Vorsichtsmaßnahme ist im Interesse der Sicherheit der Menschen getroffen. Wie richtig diese ist, hat sich neben den akuten Setzungserscheinungen am Gebäude auch erst kürzlich auf dem Mittelstollen gezeigt. Auch hier befand sich ein vergleichbarer Schacht unter einem gewerblich genutzten Gebäude. Dieses sackte plötzlich ab und musste in kürzester Zeit wegen akuter Einsturzgefahr geräumt werden. Man stelle sich vor, dies würde nachts geschehen, wenn die Menschen dort schlafen.
Informationen über die Asphaltgruben
Über die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Sicherung der Stollensysteme der Ahlemer Asphaltgruben wurde in der Vergangenheit regelmäßig informiert und auch in den Medien ausführlich berichtet. Es gab hierzu Bürger*innenversammlungen, Informationen auf dieser Internetseite mit detaillieren Hintergründen und aktuelle Themen sowie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Ebenso steht die Stadtverwaltung per E-Mail, telefonisch oder kurzfristig persönlich bei Fragen auch vor Ort zur Verfügung.
Die Rolle der Stadt Hannover
Die Landeshauptstadt Hannover ist nicht die Verursacherin des Problems, sondern sie hat sich sich im Interesse der betroffenen Menschen für eine Lösung gemeinsam mit dem Land Niedersachsen und der Region Hannover engagiert. Diese Lösung setzt setzt sie jetzt in kürzester Zeit und unter Einsatz erheblicher Finanzmittel um. Die Maßnahmen dienen der Sicherung und dem Erhalt von rund 70 privaten Wohngebäuden und dem Schutz und der Sicherheit der darin lebenden Menschen. Sie sind im Vorfeld detailliert abgestimmt und vertraglich geregelt worden.
Auch wurde immer offen kommuniziert, dass es bei der Größe dieses Bauvorhabens zu Einschränkungen im öffentlichen und privaten Bereich kommt und auch weiterhin kommen wird. Nach dem Eindruck der Stadt begrüßt die weit überwiegende Zahl der Menschen vor Ort, dass das Problem jetzt gelöst wird, auch wenn dies mit Einschränkungen verbunden ist. Auch zur Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen vor Ort gibt es viele positive Rückmeldungen.