Gesellschaftliche, kulturelle und künstlerische Diversität im Mittelpunkt
Das Fluid Identity 2.0 Festival „Nothing for us, without us!“ vom 3. bis 5. Oktober im Kino im Künstlerhaus, in der Cumberlandschen und dem Kulturzentrum Pavillon beschäftigt sich mit der Repräsentation von Menschen mit hybriden und fluiden Identitäten in der Kunst- und Kulturszene in unserer von Einwanderung geprägten Stadt. Im Mittelpunkt stehen die gesellschaftliche, kulturelle und künstlerische Diversität Hannovers.
Das transkulturelle Fluid Identity 2.0 Festival wird gefördert und unterstützt vom städtischen WIR2.0, Hannovers Strategie für den Weg in eine gerechtere Einwanderungsstadt, und dem Kulturbüro der Stadt. Die für den WIR2.0 verantwortliche Sozialdezernentin Sylvia Bruns, Janika Millan vom Kulturbüro sowie die Festival-Organisator*innen Lorenzo Pignataro, Festival-Leitung, Nassima Galalou und Leyla Ercan, Festival-Kuratorium, haben die Idee des Projekts und das Festivalprogramm am 6. September 2024 vorgestellt. Es umfasst Tanz, Musik, Literatur, Theater, Performance-Kunst, Film, Standup-Comedy, Gesprächen, Ausstellungen, Workshops, Community Hangouts, Networking und Empowerment.
Zugänge öffnen, institutionelle Barrieren abbauen
Die für den WIR2.0-verantwortliche Sozialdezernentin Sylvia Bruns: „Mit dem WIR2.0 wollen wir in Hannover Zugänge öffnen und institutionelle Barrieren abbauen. Das Fluid Identity 2.0 Festival ist dabei ein wichtiger Baustein im Bereich Kunst und Kultur – und das erste große Leuchtturmprojekt aus unserer Strategie für eine gerechtere Einwanderungsstadt.“
Janika Millan, Kulturbüro: „Ich freue mich auf ein großartiges Fluid Identity 2.0 Festival, von dem wichtige Anstöße für eine partizipative, diverse Kulturpolitik in Hannover ausgehen werden, damit die begonnene Arbeit des WIR2.0 gemeinsam weitergehen kann.“
Lorenzo Pignataro, Festival-Leitung: „Das Festival ‚Fluid Identity 2.0‘ liegt mir sehr am Herzen, weil es aus meinen eigenen Erfahrungen mit dem oft zweitrangigen Umgang mit postmigrantisch sozialisierten Menschen entstanden ist. Wir haben bis hierher viele - auch persönliche - Prozesse durchlaufen – und nicht immer und überall wurde es geschafft, sich dauerhaft darauf einzulassen. Unser Ziel ist es, postmigrantisch geprägten Menschen mehr Wertschätzung, Sichtbarkeit und Chancen zu geben. Wir brauchen Räume, in denen wir uns sicher fühlen und nicht immer die ‚Exoten‘ sind. Daher freue ich mich riesig auf die kommenden Tage mit tollen Künstler*innen und hoffe auf ein offenes, interessiertes Publikum. Alle sind herzlich eingeladen!“
Nassima Galalou, Festival-Kuratorium: „Als Dozentin liegt mir nichts mehr am Herzen, als dass alle Menschen sich wohl fühlen. Insbesondere für Menschen marginalisierter Gruppen gibt es kaum Räume um sich auszudrücken oder in denen ungestörter Austausch und kreative, empowernde Prozesse stattfinden können. Viele Menschen haben traumatische Erfahrungen und es wird von mir (auf dem Festival) ein Raum geschaffen, der Wohlfühlen bedeutet: sich wohlfühlen bedeutet sich öffnen können, Akzeptanz zu erfahren bedeutet gesehen zu werden und somit auch ein Raum, um selbst sichtbar zu werden.“
Leyla Ercan, Festival-Kuratorium: „In den vergangenen Monaten haben die Veranstaltenden in Community-basierten Workshops ein Programm erarbeitet, das biografische und soziokulturelle Hintergründe berücksichtigt, um neue Formen des Zusammenspiels unterschiedlicher Sparten zu entwickeln und Menschen zu ermutigen, sich selbst künstlerisch zu entdecken, auszuprobieren und zur Teilnahme am Kulturbetrieb zu befähigen. Dies ist besonders für marginalisierte und (mehrfach-)benachteiligte Menschen sehr wichtig, weil diese im Kulturbereich sehr viele Ausschlusserfahrungen machen. Gemeinsam mit den vielfältigen, migrantischen, migrantisierten und diasporischen Communities wurde ein lebendiges, pulsierendes und vielseitiges Festivalprogramm entwickelt.“
Zum Festival Fluid Identity 2.0 in Hannover
„Nothing for us, without us!“ Das erste Community-basierte Kunst- und Kulturfestival Hannovers Fluid Identity 2.0: Nichts, was für uns gemacht wird, sollte ohne unsere Beteiligung geschehen! – so die Bedeutung für die Community. Ganz in diesem Sinne ist das Festival im November 2023 gestartet als ein mehrmonatiges Mitmach-Festival, bei dem Menschen aus Hannover und die gesellschaftliche, kulturelle und künstlerische Diversität Hannovers im Mittelpunkt stehen.
Das Fluid Identity 2.0 Festival wird am 3. Oktober 2024 mit der Vorführung des Films „LeidenSchafft – Dokumentarfilm über HipHop und Identität“ und anschließendem Gespräch mit Filmregisseur Mirza Odabasi und weiteren Gäst*innen im Kino im Künstlerhaus eröffnet. Der zweite Festivaltag lädt am 4. Oktober zum Comedy-Abend „Stand up, migras! Lachen über Almanya“, mit anschließender Party in der Cumberlandschen ein. Der 3. Festivaltag am 5. Oktober im Kulturzentrum Pavillon steht ganz im Zeichen der Partizipation und Ko-Kreation in Gemeinschaft und Miteinander.
Menschen jeden Alters aus marginalisierten Gruppen bekommen die Möglichkeit sich in vielen partizipativen und ko-kreativen Workshops künstlerisch mit den Themen Identität, Zugehörigkeit und Kunst zu beschäftigen und ermächtigen. Angeleitet, begleitet und inspiriert wurden sie dabei von Kunst und Kulturakteur*innen der hannoverschen Kulturszene, insbesondere von Künstler*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen, Literat*innen mit Schwarzen, queeren und postmigrantischen künstlerischen Perspektiven.