Nachhaltigkeit

Hannover erhält Wiederauszeichnung als Fairtrade-Stadt

Die Landeshauptstadt Hannover trägt für weitere zwei Jahre den Titel „Fairtrade-Town“. Darüber hinaus erhalten vier Schulen die Wiederauszeichnung „Fairtrade-School“. Dieter Overath, ehemaliger Geschäftsführer von Fairtrade Deutschland e.V. (Träger der Fairtrade-Kampagne in Deutschland), überreichte am 31. Mai im Neuen Rathaus die Urkunden an Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel sowie an die teilnehmenden Schulen.

Schülerinnen und Schüler bei einer Verleihung. Sie stehen ganz vorne. Im Hintergrund ein projiziertes Foto aus der Schule. — Schüler*innen der zehn Fairtrade-Schools mit Dieter Overath und Anja Ritschel auf der Treppe am Maschteich. Im Hintergrund die „Floating Earth“-Weltkugel der KunstFestSpiele Hannover.

Anja Ritschel freute sich über die Erneuerung des Titels „Fairtrade-Town“: „Die Stadt Hannover hat bereits vor 20 Jahren damit begonnen Projekte im Sinne des Faitrade-Gedankens umzusetzen. Hier sind zum Beispiel die 'Faire Woche', aber auch der bereits 2005 getroffene Ratsbeschluss zum Verzicht auf Produkte mit Kinderarbeit zu nennen. Damit haben wir uns schon vor der Auszeichnung als Fairtrade-Stadt vor 14 Jahren für bessere Arbeitsbedingungen für Produzent*innen im Globalen Süden eingesetzt und leisten einen ganz konkreten Beitrag für eine gerechtere Zukunft.“

Vielfältige Aktivitäten für „Fairen Handel“ in Hannover

Jährlich findet im September die vom Nachhaltigkeitsbüro in Kooperation mit dem AllerWeltsLaden und vielen weiteren Partner*innen organisierte „Faire Woche“ mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen statt. Schulen organisieren Aktionswochen, es gibt Bildungsangebote wie den „Fairness Check“ oder die konsumkritische Stadtführung „KonsuMensch“ von Janun Hannover e.V.

Auf Geocaching-Touren erfahren die Nutzer*innen vieles über die Zusammenhänge unseres Konsums mit den Lebensbedingungen in Ländern des Globalen Südens und erhalten Tipps für ein nachhaltiges Leben. Im Angebot sind zudem Krimidinner-Spiele und eine Fairtrade-Rallye. „Erfreulich ist auch“, unterstrich Anja Ritschel, „dass immer mehr Produkte aus ‚Fairem Handel‘ in den Einzelhandelsunternehmen und Gastronomiebetriebe zu finden sind“.

"Fairtrade-Schools" leisten großen Beitrag

Einen großen Beitrag zum nachhaltigen Konsum und damit zu einer global gerechteren Welt leisten die „Fairtrade-Schools“. Vier Schulen erhielten die Wiederauszeichnung „Fairtrade-School“: die Berufsbildende Schule Cora Berliner, die Dietrich-Bonhoeffer-Realschule, die IGS Südstadt und die Wilhelm-Schade-Förderschule. Das Birkenhof-Bildungszentrum, die Berufsbildende Schule 2 und die Leonore-Goldschmidt-Schule wurden bereits im vergangenen Jahr ausgezeichnet und heute im Rahmen der offiziellen Auszeichnungsfeier ebenfalls geehrt. Geehrt wurde auch das Engagement von drei „Fairtrade-Schools“, deren Wiederauszeichnung im kommenden Jahr zu erwarten ist: Freie Waldorfschule Hannover-Maschsee, IGS Roderbruch und das Gymnasium Limmer.

Faire Produkte immer wichtiger

Dieter Overath betonte: „Nach der Titelverleihung vor 14 Jahren, die ich persönlich vorgenommen hatte, ist es toll zu sehen, wie sich die Aktivitäten in Hannover kontinuierlich weiterentwickelt haben. In schwierigen Zeiten den Blick für globale Zusammenhänge aufrecht zu erhalten ist ein Verdienst, was ich gerne auszeichne. Dies gelingt besonders hervorragend im Bildungsbereich. Die nächste Generation zählt!“

Damit greifen auch die Schulen ein Thema auf, das in der Gesellschaft wachsende Bedeutung gewinnt. Immer mehr Menschen legen Wert auf Produkte, die nicht nur umweltgerecht und klimafreundlich, sondern auch unter guten sozialen Bedingungen hergestellt wurden. Der „Faire Handel“ garantiert, dass Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit produziert werden, Arbeiter*innen unter guten Bedingungen arbeiten und einen gerechten Lohn erhalten.

Hannover wiederholt "Fairtrade-Town"

Bereits 2010 erhielt die Landeshauptstadt Hannover für ihr Engagement zum ersten Mal von dem gemeinnützigen Verein Fairtrade Deutschland e.V. die Auszeichnung „Fairtrade-Town“. Damals war Hannover eine der ersten Städte bundesweit. Mittlerweile gibt es allein in Deutschland 875 Fairtrade-Towns, das globale Netzwerk umfasst mehr als 2.200 Fairtrade-Towns in insgesamt 30 Ländern.

Hintergrund

Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns-Kampagne bietet die Internetseite www.fairtrade-towns.de. Wissenswertes zur Fairtrade-Town Hannover ist unter www.hannover-nachhaltigkeit.de zu finden. Schulen, die Interesse am Zertifikat „Fairtrade-School“ haben, können sich an das städtische Nachhaltigkeitsbüro wenden: telefonisch unter (0511) 168-46596 oder per E-Mail: nachhaltigkeit@hannover-stadt.de. Informationen zur Zertifizierung und den Kriterien gibt es unter www.fairtrade-schools.de.