Die Automobilindustrie ist für Hannover, für Niedersachsen und für ganz Deutschland von zentraler Bedeutung. Deutsche Autos sind weltweit weniger stark gefragt, der Absatz sinkt und die aus Deutschland präsentierte Technologie ist nicht mehr das alleinige Maß aller Dinge. Der Umbruch der Branche ist auch in Hannover, einem der großen Automobilwirtschaftsstandorte in Deutschland, spürbar. Am Rande der IAA Transportation in Hannover kamen Oberbürgermeister Belit Onay, Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck sowie Vertreter*innen der hannoverschen Automobilindustrie am 18. September zu einem Austauschzusammen. Vertreter*innen der Unternehmen und Betriebsräte von VWN, Continental, ZF, Clairos und Faurecia waren ebenso vor Ort wie auch die IG-Metall.
Onay fordert gemeinsamen Kraftakt von Wirtschaft, Politik und Arbeitnehmer*innen
Mit dem Blick auf die aktuelle Krise der Automobil-Industrie fordert Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay einen „gemeinsamen Kraftakt von Wirtschaft, Politik und Arbeitnehmer*innen“. Es gelte, alle Energie in Elektromobilität zu stecken und den Transformationsprozess voranzutreiben. Das betonte Onay auf dem Autogipfel, zu dem er anlässlich der in Hannover stattfindenden Nutzfahrzeug-Messe IAA Transportation eingeladen hatte. An dem Austausch beteiligten sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, die Spitzen des VW-Konzerns sowie mehrerer Zulieferunternehmen und Betriebsratsvorstände.
Das Treffen, so Onay, habe klargemacht, dass „alle Beteiligten bis in die Haarspitzen motiviert sind, die Zukunft zu gestalten“. Viele Unternehmen stünden im Umbruch und richteten sich neu aus. Hannovers OB gab ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Automobilindustrie in Deutschland und Niedersachsen. „Sie ist viel mehr als ein reiner Wirtschaftsfaktor. Sie ist Innovationstreiber. Sie ist Heimat für viele, viele Menschen und Familien. Sie ist Ort gesellschaftlicher Debatte und ist in vielerlei Hinsicht kulturprägend. Deshalb haben wir alle das Interesse, dass die Transformation und der Weg in die Zukunft für die deutsche Automobilindustrie erfolgreich sind.“
Die Politik in Bund und Land sieht Onay in der Verantwortung, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Eine wettbewerbsfähige Industrie brauche wettbewerbsfähige Energiepreise. „Wir haben nichts davon, wenn andernorts Arbeitsplätze entstehen und hier in Deutschland der Kostendruck bei der Produktion zu hoch ist“, so Onay. Es sei im nationalen und auch im hannoverschen Interesse, auch energieintensive Industrien zu stärken. Onay warnte davor, die CO2-Grenzwerte in Frage zu stellen. Für die Transformation müsse Geld in die Hand genommen werden, um die Standorte zu erhalten und dem Klimawandel zu begegnen.
Habeck sieht Transformation im Verkehrssektor in vollem Gange
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagt zu dem Austausch: „Die Transformation im Verkehrssektor ist in vollem Gange – das zeigt die IAA Transportation in Hannover deutlich. Hier wird Innovation von morgen bei den Nutzfahrzeugen gezeigt, die wir in Zukunft auf der Straße sehen wollen. Die Branche hat viel investiert. Entscheidend sind dafür faire Wettbewerbsbedingungen, günstige Strompreise und Planungssicherheit. Klar ist auch, um den Markthochlauf zu unterstützen, müssen die Hersteller verstärkt preisgünstige Elektrofahrzeuge anbieten."