Die barocken Herrenhäuser Gärten feiern 2025 ein besonderes Jubiläum: Der Große Garten wird 350 Jahre alt. Seit seiner Entstehung ab 1675 ist er der älteste und beeindruckendste der vier Gärten des Ensembles, zu dem auch der Berggarten, der Georgengarten und der Welfengarten gehören. Im Jubiläumsjahr liegt der thematische Fokus auf der Entwicklung und Pflege des Gartens über die Jahrhunderte. Ein abwechslungsreiches Programm lädt Besucher*innen das ganze Jahr über ein, diese beeindruckende Gartenkunst zu erleben.
Eva Bender, Dezernentin für Bildung und Kultur der Landeshauptstadt Hannover und Prof. Dr. Anke Seegert, Direktorin der Herrenhäuser Gärten, haben am Mittwoch, 11. Dezember, einen ersten Ausblick auf das Jubiläumsjahr gewährt.
„Von seiner Gründung als fürstliche Sommerresidenz und Statussymbol über die Öffnung für die Allgemeinheit, den Übergang an die Stadt Hannover und die Zerstörungen im Krieg bis zu seiner heutigen Pracht als Gartendenkmal kann der Große Garten auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Anlässlich seines 350. Geburtstags werden wir spannende Aspekte dieser Geschichte vermitteln und gebührend feiern“, so Eva Bender. Anke Seegert fügt hinzu: „Es ist ein großes Glück, dass wir dieses Gartenjuwel in seinen barocken Strukturen erleben, bewahren, und in die Zukunft führen können. Das Team der Herrenhäuser Gärten ist stolz darauf, am Erhalt dieses einmaligen Gartendenkmals mitzuwirken“.
Ausstellung „Gärten aus Meisterhand“
„Gärten aus Meisterhand – 350 Jahre Großer Garten Herrenhausen“ heißt die Ausstellung, die ab dem 14. Februar 2025 das Jubiläumsprogramm einläutet. Bis zum 6. April zeigt sich die Orangerie erstmals seit mehr als 50 Jahren in ihrer ursprünglichen Funktion als Überwinterungshaus. Zitrus-Pflanzen und Palmen sind Teil der Ausstellung, die Einblicke in die Kübelpflanzenkultur früher und heute gibt.
Die Geschichte wird aus der Perspektive der Gärtner*innen erzählt; ihre Arbeit rückt in den Vordergrund. Die hannoversche Gartenhistorikerin Heike Palm hat aus alten Quellen erstaunliche Geschichten, Bilder und Exponate ans Tageslicht geholt, die zum Teil noch nie veröffentlicht worden sind. Im angegliederten Shop gibt es unter anderem besondere Zitrus-Sorten und -produkte zu kaufen.
Konzerterlebnis im Rahmen der 8. Steffani-Festwoche
Ein besonderes Konzerterlebnis steht am 25. Februar mit „Blütezeiten: Natur und Poesie“ im Rahmen der Reihe Herrenhausen Barock auf dem Programm. Es ist ein Konzert im Rahmen der 8. Steffani-Festwoche in Hannover. Inmitten der Ausstellung in der Orangerie erklingen Musik und Auszüge aus den Briefwechseln der Komponisten und begeisterten Gärtner Telemann und Händel.
Am 15. und 16. März rückt ein „Citrus-Fest“ in der Orangerie die kostbaren Früchte, einst als „goldene Äpfel der Hesperiden“ gefeiert, in den Fokus: mit kulinarischen Genüssen, Aktionen zum Mitmachen, Pflegetipps und Fachvorträgen.
Sommerfest
Das Sommerfest am 23. August mit zahlreichen Partner*innen, darunter die Volkswagen Stiftung, SEA LIFE Hannover, das Museum Wilhelm Busch, das Hardenbergsche Haus und Grauwinkels Schlossküche, lädt alle dazu ein, das Jubiläum gebührend zu feiern. Viele Aktionen lassen die Barockzeit wiederaufleben und sprechen insbesondere Familien an.
Internationaler Feuerwerkswettbewerb
Auch derInternationale Feuerwerkswettbewerbder Hannover Veranstaltungs GmbH steht im kommenden Jahr ganz im Zeichen der 350-Jahre-Feierlichkeiten und die KunstFestSpiele Herrenhausen haben besondere Jubiläums-Aktionen geplant.
Gartengeschichte vor Ort erleben
Überraschungen gibt es in einigen Gartenbereichen, die zum Jubiläum in ihren historischen Zustand zurückgeführt worden sind. Denn der Große Garten ist zwar in seinen barocken Formen nahezu unverändert geblieben, aber dennoch hat er im vergangenen Jahrhundert einige Eingriffe erlebt.
Ein Beispiel ist der Orangenplatz zwischen Galeriegebäude und Goldenem Tor. Er war zwar als sommerlicher Stellplatz für die kostbare Zitrus-Sammlung der Herrenhäuser Gärten erhalten geblieben, aber nicht in seiner ursprünglichen Form.
In der kommenden Sommersaison werden die Zitrus-Hochstämme dort wieder so in Szene gesetzt, wie es dem Wert der Sammlung entspricht. Der Orangenplatz war der wichtigste Repräsentationsraum auf dem Weg zum Gartentheater. Dort sollte man durch die vielen Zitrus-Sorten wandeln, die Blüten riechen und die Früchte bestaunen können. Und genau das werden die Gartengäste bald wieder erleben können.
Der Feigengarten hinter der Grotte wurde früher als Küchengarten für die Anzucht von Obst und Gemüse genutzt. Zwei der alten Erdgewächshäuser sind erhalten geblieben. Ihr ausgeklügeltes Heizsystem wird wieder funktionsfähig gemacht und für die Kultur von Aprikosen genutzt. Bei einem der Häuser wird das Prinzip der Beheizung mit Pferdemist veranschaulicht. Eine Tafel beschreibt das Wirkungsprinzip.
Im hinteren Bereich des Großen Gartens, in dreieckigen, heckengesäumten Gärten, ist früher Obst angebaut worden. Auch das wird wieder zu sehen sein: Einer der sogenannten Triangelgärten ist als Beispiel mit historischen Apfelsorten bepflanzt worden.
Informationen/Programm
Das Jubiläumsprogramm zum 350. Geburtstag des Großen Gartens wird ab Februar beworben.
Park & Veranstaltungsort
Herrenhausen
Alles rund um die Herrenhäuser Gärten und das Museum Schloss Herrenhausen.
Das Jubiläum wird gefördert durch die Stiftung Niedersachsen und die Klosterkammer Hannover. Partner des Jubiläums ist Hannover Marketing und Tourismus GmbH. Partner*innen des Sommerfests am 23. August sind die Volkswagen Stiftung, das SEA LIFE Hannover, das Museum Wilhelm Busch, das Hardenbergsche Haus und Grauwinkels Schlossküche.