„Haru-App“ zum Rucksack-Programm in der Grundschule Fichteschule

Neue digitale Lern-App für Vor- und Grundschulkinder startet

Das städtische Sprach- und Elternbildungsprogramm „Rucksack“ erhielt am 29. August 2024 eine weitere Ergänzung: eine Lern-App für Vor- und Grundschulkinder und ihre Eltern.

Oberbürgermeister Belit Onay und Bildungsdezernentin Eva Bender versuchen sich selbst an der "Haru-App".

Oberbürgermeister Belit Onay und Eva Bender, Dezernentin für Bildung und Kultur der Landeshauptstadt Hannover, haben am 29. August 2024 in der Grundschule Fichteschule die App gemeinsam den Eltern der dortigen Rucksack-Gruppen vorgestellt und die Funktionen ausprobiert.

Medienkompetenz und Chancengleichheit

„Mit der Lern-App ‚Haru‘ stehen die Lerninhalte des Rucksack-Programms nun auch in digitaler Form zur Verfügung. Themen wie ‚In der Schule‘, ‚Die Jahreszeiten‘ oder ‚Auf der Straße‘ können die Kinder in Form von Mini-Spielen bearbeiten, und zwar mit Hannover-Bezug an bekannten Orten wie dem Maschpark, dem Neuen Rathaus oder an Üstra-Bushaltestellen. Das stärkt nicht nur die Medienkompetenz, sondern macht auch viel Spaß und ist ein unkomplizierter Einstieg in schulische Inhalte, was zugleich die Chancengleichheit erhöht“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay zur neuen App.

Die Lern-App fördert Neugier, Kreativität und Selbstständigkeit und ist intuitiv, kindgerecht sowie gewaltfrei gestaltet. Sie vermittelt Wissen und bietet zusätzlich Informationen zu Bildungsinhalten und Institutionen wie etwa der Stadtbibliothek Hannover. Eine begleitende Homepage ermöglicht unter haru-schule-hannover.org den Kontakt zum Entwicklungsteam und bietet weitere Informationen.

Entwicklung in partizipativem Prozess

Die „Haru-App“ ist in einem partizipativen Prozess entstanden. „An der Entwicklung der ‚Haru-App‘ waren in verschiedenen Formaten Vor- und Grundschulkinder beteiligt und haben uns wichtige Rückmeldungen gegeben, die direkt in die finale Fassung eingeflossen sind. Dies betraf zum Beispiel die Spielfigur und die Spielwelt“, betont Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender. „Darüber hinaus haben sich auch die Elternbegleiter*innen aus den Rucksack-Elterngruppen in Workshops aktiv an der Entstehung der Lern-App beteiligt, ebenso wie das städtische Rucksack-Schule-Team, so dass Fachwissen aus Sozialpädagogik, Lehramt, Sonderpädagogik und Soziologie in den Prozess eingeflossen ist. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, so Bender weiter.

Die Lern-App wird nun gezielt in das pädagogische Sprach- und Elternbildungsprogramm „Rucksack Schule" integriert und in Zusammenarbeit mit Blickwechsel e.V. in die Rucksackelterngruppen eingeführt. Zudem wurde die Lern-App bereits dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung vorgestellt, um die Grundschulen einzubinden und Lehrkräfte in die Nutzung der Lern-App einzuführen.

„Derzeit befinden wir uns mit der ‚Haru-App‘ im Bewerbungsprozess für den Dieter-Baacke-Preis sowie den Pädagogischen Medienpreis. Beide Auszeichnungen würdigen herausragende Projekte im Bereich der medienpädagogischen Arbeit und innovativen Bildungsmedien. Eine Nominierung oder Auszeichnung würde eine bedeutende Anerkennung für die Qualität und den pädagogischen Wert der Lern-App bedeuten. Ich drücke dem engagierten Team dafür die Daumen“, betont Onay.

„Wichtig ist, dass wir die Lern-App kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um sie attraktiv zu halten und die Möglichkeiten an Lernthemen auszuweiten. Dabei stehen insbesondere Themen im Fokus, die aktuell eine grundlegende Bedeutung in der Gesellschaft und damit auch in der Schule haben. Hierfür sind Fördermittel, Spendengelder oder Sponsor*innen willkommen“, ergänzt Bender.

Die „Haru-App“ entstand in Zusammenarbeit von „Einfach Genial“ gemeinnützige GmbH und dem Programm „Rucksack Schule“ der Landeshauptstadt Hannover und wird finanziert durch städtische Eigenmittel.  

 

Zum Programm „Rucksack Schule“

Das Rucksack-Programm richtet sich an Eltern und ihre Kinder sowie die umsetzenden Grundschulen. Ziel ist es, Eltern zu ermöglichen, den Bildungsweg ihrer Kinder aktiv zu begleiten und mitzugestalten. Die Rucksack-Elterngruppen treffen sich wöchentlich in Gruppen mit qualifizierten Elternbegleiter*innen in den Grundschulen ihrer Kinder und behandeln dort Unterrichts- und Erziehungsthemen. Das Rucksack-Programm ist aktuell an 33 Grundschulen in der Stadt aktiv, an denen 48 Elterngruppen von insgesamt 50 Elternbegleitenden angeboten werden. Neben der Umsetzung des Programms werden auch diverse Projekte durchgeführt, darunter die Arbeit mit Familien mit Fluchterfahrung sowie mit Rom*nja-Familien in Unterkünften. Derzeit wird die Arbeit in 16 Unterkünften umgesetzt. Es gibt eine enge Kooperation mit dem Ganztagsbereich. In diesem Jahr gibt es an drei Grundschulen das Projekt „Eltern-Kind-Gruppe“, das darauf abzielt, die Interaktion zwischen Eltern und Kindern zu fördern. Mehr zu „Rucksack Schule“ findet sich unter hannover.de/rucksack-lhh sowie bei Instagram unter @rucksackschulelhh.