Deutsche Bahn investiert rund 140 Millionen Euro in Werk in Hannover
Spatenstich am Pferdeturm für ICE-Werk
Knotenpunkt Hannover: In ein neues ICE-Werk am Pferdeturm in Hannover investiert die Deutsche Bahn rund 140 Millionen Euro. Es ist eine Erweiterung des DB-Werks. Sie ist notwendig für eine wachsende Fernverkehrsflotte und eine starke Schiene.
Symbolischer Spatenstich für ein großes Projekt in Hannover: Die Deutsche Bahn (DB) baut ihr Werk Hannover Pferdeturm für rund 140 Millionen Euro zum ICE-Werk aus. Das Signal für den offiziellen Baustart gaben am Mittwoch, 10. April 2024, der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay sowie Wilken Bormann, Finanzvorstand DB Fernverkehr und Ute Plambeck, DB Konzernbevollmächtigte für Niedersachsen und Bremen.
Zahl der Beschäftigten steigt um ein Drittel
Der Ausbau findet während des laufenden Betriebs statt, er soll voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein, kündigt die DB an. Die Zahl der Beschäftigten steige bis dahin um ein Drittel auf insgesamt 350.
Auch Wartung der jüngsten ICE-Generation in Hannover
Auch die Kapazität des Werks soll wachsen: Die Zahl der täglich instand gehaltenen Züge werde sich von heute drei auf sechs verdoppeln. Neben dem ICE T und Intercity-Zügen kann dann auch die jüngste ICE-Generation, der ICE L, in der niedersächsischen Landeshauptstadt gewartet werden.
Ute Plambeck, DB Konzernbevollmächtigte für Niedersachsen und Bremen: „Im Rahmen unserer Strategie Starke Schiene modernisieren und bauen wir die Fernverkehrsflotte aus. Aktuell erhalten wir alle drei Wochen einen weiteren ICE. Bis Ende des Jahrzehnts wird die ICE-Flotte auf 450 Züge anwachsen. Der Ausbau des Werks in Hannover ist ein wichtiger Baustein, um die steigende Anzahl an Zügen instand zu halten, damit sie zuverlässig für unsere Fahrgäste im Einsatz sein können.“
Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies: „Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen – das ist unser gemeinsames großes Ziel und das gelingt dann, wenn das Angebot immer attraktiver wird. Für den Fernverkehr bedeutet das, mehr und bessere Verbindungen mit pünktlichen, zuverlässigen Zügen. Grundsätzlich haben wir hier gerade auch bei der Bahn viel Nachholbedarf an Investitionen aus den letzten Jahrzehnten. Umso besser, dass die Deutsche Bahn dieses Thema mit viel positivem Druck angeht. Die Investition nun ins Werk Hannover ist ein ganz wichtiges Signal, das zeigt: Wir kommen mit guten, zügigen Schritten weiter.“
Belit Onay, Oberbürgermeister Hannover: „Der Baubeginn für das neue ICE-Werk ist ein guter Tag für die Deutsche Bahn und ein guter Tag für den Wirtschaftsstandort und Verkehrsknotenpunkt Hannover. Die Bahn, die eine Schlüsselrolle für die Verkehrswende spielt, bekräftigt mit der Investition ihre ambitionierten Ziele.“
Halle von 70 auf 292 Meter verlängern
Beim Ausbau verlängert DB die bestehende Halle um 70 auf 292 Meter. Die beiden Gleise werden aufgeständert und mit Dacharbeitsbühnen, Drehgestell- und Radsatzwechslern sowie Deckenstromschienen versehen. Dadurch können gleichzeitig Arbeiten auf drei Ebenen durchgeführt – unter, am und auf dem Zug. Neu gebaut werden eine weitere, vergleichbar ausgestattete Werkshalle mit einem Gleis und ein Materialwirtschaftsgebäude. Außerdem wird das Dienstgebäude um zusätzliche Aufenthaltsräume und Büros erweitert.
Hannover als zentraler Bahnknotenpunkt
Hannover ist ein zentraler Bahnknotenpunkt und hat in den vergangenen Jahren noch stärker an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Verbindungen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung – darunter mehrere wichtige Linien des Fernverkehrs – laufen über die niedersächsische Landeshauptstadt. Zwischen Hannover und Berlin gibt es seit Dezember 2023 sogar einen Halbstundentakt im Fernverkehr.