Bundesweite Initiative am 5. Juni:

Stadt und Caritas richten Hitzeaktionstag aus

„Hitzegefahren ernst nehmen – Hitzeschutz konsequent umsetzen“ - unter dem Motto steht am Mittwoch, 5. Juni 2024, der Hitzeaktionstag. Bei der Veranstaltung von der Stadt Hannover und Caritas könnens ich Besucher*innen informieren über die unterschiedlichen Hilfen, Angebote und die Klimafolgenanpassung in Hannover.

5. Juni: "Hitzeaktionstag" & "Tag der Umwelt"

Die Folgen des Klimawandels und deren Konsequenzen für die Gesundheit sind zentrale Themen des bundesweiten Hitzeaktionstages am 5. Juni 2024, an dem sich die Landeshauptstadt Hannover und die Caritas mit einer eigenen Veranstaltung auf dem Gelände der Caritas, Leibnizufer 13 bis 15, beteiligt. Von 13 bis 17 Uhr informieren Stadtverwaltung, Caritas und weitere Kooperationspartner*innen unter dem Motto „Hitzegefahren ernst nehmen – Hitzeschutz konsequent umsetzen“ über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Darüber hinaus stellt die Stadt die diesjährige Sommerhilfe für wohnungslose Menschen in Hannover vor. Die Veranstaltung ist barrierefrei und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ausgabe von Trinkflaschen für wohnungslose Menschen

Mit Unterstützung des Energieunternehmens enercity und der Stadtreinigung Hannover werden Trinkflaschen an wohnungslose Menschen ausgegeben. Die Edelstahlflaschen sind sowohl für Kalt- als auch Heißgetränke geeignet. Vor Ort sorgt der Tagestreffpunkt der Caritas für das leibliche Wohl. Die Caritas-Straßenambulanz, das Tierarztmobil der Uli-Stein-Stiftung und eine „Wasserbar“ von enercity sind ebenso vor Ort.

Anpassungen an den Klimawandel

Der städtische Fachbereich Umwelt und Stadtgrün informiert über Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, und das auch spielerisch mit einem Quizrad und kleinen Preisen. Was ist ein Hitzestressmessgerät und wie funktioniert es? Das ist beispielhaft eine der Fragen, die vor Ort beantwortet werden. Das Gerät und deren Funktionalität werden auch vor Ort erläutert. Daneben gibt es praktische Alltagstipps zum Hitzeschutz. Die Stadtreinigung informiert am „Hannover sauber!“-Stand über deren Arbeit und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Sommerhilfe für wohnungslose Menschen

Darüber hinaus präsentiert der städtische Fachbereich „Gesellschaftliche Teilhabe“ die diesjährigen Maßnahmen zur Sommerhilfe für wohnungslose Menschen in Hannover. Die Stadt stellt über ein Netzwerk aus Kooperationspartner*innen den Zugang zu Trinkwasser sicher: über die 19 städtischen Trinkwasserbrunnen, 70 Refill-Stationen (beispielsweise Apotheken, Freizeitheime) und die Social Kioske von Hannover 96. Darüber hinaus wird es im Juli und August 2024 über das Homeless-Care-Projekt, angesiedelt beim Tibet-Zentrum, wieder tägliche Wasser-Touren mit Lastenfahrrädern geben, um wohnungslose Menschen zu erreichen. Eine Übersicht über das Unterstützungssystem bieten ein Plakat und ein Flyer, der die Anlaufstellen enthält sowie Tipps zum Verhalten bei großer Hitze und medizinische Empfehlungen der Caritas. Der Flyer ist bei den sozialen Träger*innen im Stadtgebiet und bei der Stadt Hannover in Deutsch, Englisch und Polnisch und online* abrufbar.

Fonds für soziale Träger

Über den städtischen Interventionsfonds*, konnten die sozialen Träger*innen Mittel für Trinkwasser, Sonnenschutz, Sommerschuhe und wiederbefüllbare Trinkflaschen beantragen. Knapp 28.000 Euro sind abgerufen worden, sodass die verschiedenen Anlaufstellen die Versorgung der wohnungslosen Menschen im Sommer sicherstellen können. Zudem steht auch der städtische Tagesaufenthalt in der Dornierstraße als Anlaufstelle bereit. Dort steht auch Trinkwasser zur Verfügung.

Bundesweiter Hitzeaktionstag

Laut dem sechsten Sachstandbericht des Weltklimarats (IPCC) stellt Hitze in Europa und Deutschland das größte Risiko für die Gesundheit dar. Sie kann für alle Bevölkerungsgruppen gefährlich werden und das Risiko wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Immer noch ist das Bewusstsein für die Gefahren von Hitze, und die Maßnahmen zum Schutz, insbesondere für gefährdete Personen, noch unzureichend. Um das Bewusstsein für die Gefahren von Hitze und die Maßnahmen zum Schutz zu erweitern, wurde 2023 ein erster bundesweiter Hitzeaktionstag von der Bundesärztekammer (BÄK) und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. initiiert.

Stadt Hannover bereitet sich auf Hitzesaison vor

Viele Kommunen sind bereits aktiv in der Hitzevorsorge, so auch die Landeshauptstadt Hannover. Sie bereitet sich mit einem Bündel an Maßnahmen auf die Hitzesaison vor und baut diese Aktivitäten weiter aus. Besonders wichtig sind die Sensibilisierung, Information und gegebenenfalls spezifische Unterstützung von vor allem vulnerablen Bevölkerungsgruppen. Konkrete, beispielhafte Maßnahmen, die in Hannover über die bereits genannten hinaus durchgeführt oder geplant werden, sind etwa die Organisation von Infovorträgen und Infoständen sowie Flyer und Online-Informationen für die Bevölkerung zum Verhalten bei Hitze. Darüber hinaus dürfen obdachlose Menschen bei hohen Außentemperaturen Tunnelstationen der Verkehrsbetriebe Üstra zur kurzfristigen Abkühlung nutzen. Zudem gibt es von der Region Hannover eine Online-Karte zu kühlen Orten* (vor allem Parks, Brunnen, Museen, Kirchen).

Mobiles Grün gegen hohe thermische Belastung

Auch stellt die Stadt Hannover „mobiles Grün“ an Orten im Stadtraum auf, an denen eine hohe thermische Belastung herrscht, die aber aufgrund der Nutzung keine dauerhafte Begrünung erlauben. Schließlich werden derzeit Entsiegelungsmaßnahmen und die Anschaffung eines mobilen, smart gesteuerten Wassersprühelements im Rahmen des Smart City-Projektes geplant.

Statements

Andreas Schubert, Vorstand Caritasverband Hannover: „Der Klimawandel stellt die soziale Arbeit vor große Herausforderungen. Denn die sekundären Folgen, wie emotionale und wirtschaftliche Belastungen, treffen die Menschen unmittelbar und steigern langfristig die soziale Not in unserer Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, gerade die Folgen für vulnerable Gruppen, wie Wohnungslose, Geflüchtete und ältere Menschen frühzeitig in den Blick zu nehmen. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Landeshauptstadt und vielen Partner*innen auf dieses wichtige Thema hinweisen zu können. Als Verband müssen wir Klimaschutz in allen unseren Entscheidungen mitdenken. Aber Vorrang hat der Blick auf die Menschen, die unter Hitze und Kälte besonders leiden. So gesehen ist Klimaschutz kein Thema, das wir irgendwann, irgendwie angehen. Sondern jetzt und in allem, was wir tun.“

Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover: „Die Landeshauptstadt Hannover engagiert sich intensiv für den Klimaschutz, zugleich aber auch für eine Anpassung an den trotzdem stattfindenden Klimawandel. Mit beiden Strategien wollen wir die gute Lebensqualität in Hannover sichern. Der Hitzeaktionstag soll dazu informieren, sensibilisieren und die Menschen motivieren, auch selber aktiv zu werden.“

Sylvia Bruns, Dezernentin für Soziales und Integration der Landeshauptstadt Hannover: „Der Klimawandel und dessen Folgen treffen im besonderen Maße Menschen, die bereits über wenige Ressourcen verfügen. Besonders prekär wird es für wohnungs- und obdachlose Menschen, die über keinen eigenen Schutzraum verfügen. Maßnahmen zum Schutz vor Sonneneinstrahlung und ein Zugang zu Trinkwasserversorgung sind wesentlich. Hier sind wir als Stadt in der Verantwortung und stellen mit den diesjährigen Maßnahmen zur Sommernothilfe gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen umfassende Unterstützungsangebote bereit. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für die gute Zusammenarbeit für Menschen, die wirklich unsere Hilfe brauchen“.

Hintergrund zum Interventionsfonds

Der städtische Projekt- und Interventionsfonds dient dazu, kleinteilige Projekte zur Unterstützung wohnungsloser Menschen zu initiieren und temporär zu unterstützen. Gefördert werden dabei Ausgaben, die nicht durch andere Fördermittel oder Eigenmittel abgedeckt werden können. Es können nicht nur Projekte der Verwaltung, sondern auch Projekte Dritter (Vereine, Initiativen) zur Unterstützung wohnungsloser Menschen temporär finanziert beziehungsweise gefördert werden. Der Höchstförderbetrag pro Projekt liegt bei 5.000 Euro.

Bereich Soziale Hilfen in Wohnungslosigkeit

Sommerhilfe und Hilfen im Sommer auf der Straße

Tipps bei großer Hitze und viele wichtige Hinweise bietet die Sommerhilfe der Landeshauptstadt Hannover.

lesen