Danach wird es mit der Begrünung an den Haltestellen Tegtmeyerallee, Tegtmeyerstraße, Schulzentrum Badenstedt und dem Bahnhof Linden/Fischerhof weitergehen.
Pilotprojekt zu Klimawandelanpassung und Artenschutz
Das Pilotprojekt, für das insgesamt 100 000 Euro Fördergelder von der Region Hannover investiert werden, soll über eine Dauer von drei Jahren laufen und wird von einem ausführlichen Monitoring begleitet: Dabei wird zum Beispiel untersucht, wie sich die Vegetation auf dem Dach im Jahresverlauf entwickelt und wie sie auf längere Dürreperioden reagiert. Nach Abschluss und Auswertung des Pilotprojektes wird entschieden, ob die Dachbegrünung zukünftig als Standardbauform für Busstationen umgesetzt wird.
Grüninseln dienen Insekten als Nahrung und filtern Feinstaub aus der Luft
Die „Mini-Grüninseln“ werden, wenn sie blühen, echte Hingucker sein. Landschaftsgärtner haben am 21. Mai die Dachfläche an der Haltestelle Steintor/Lange Laube mit sogenannten Vegetationsmatten bepflanzt. Die verschiedenen Sedum-Gewächse wie Weißer Mauerpfeffer (Sedum album), Felsenfetthenne (Sedum rupestre), Milder Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) und Teppichsedum (Sedum spurium) sind robust und pflegeleicht. Sie dienen Insekten als Nahrung und sind in der Lage, die Luft zu filtern und Feinstaub zu binden. Die grünen Dächer speichern Regenwasser und tragen durch ihre Verdunstungskühle im Sommer mit dazu bei, das Mikroklima positiv zu beeinflussen.
Stadt begrüßt Üstra-Engagement
Elke Maria van Zadel, ÜSTRA Vorständin: „Wir haben bereits den Stadtbahnbetriebshof Leinhausen umgestaltet und dort unterschiedliche Lebensräume für Insekten und Vögel geschaffen. Schon jetzt sind 40 Kilometer des Stadtbahnnetzes begrünt, seit vergangenem Jahr ist die ÜSTRA Mitglied im Insektenbündnis Hannover. Bushaltestellen waren bisher in puncto Nachhaltigkeit ein ungenutztes Potenzial. Umso erfreulicher ist es, dass sich mehrere Partner gemeinsam daran gemacht haben, das Projekt anzugehen – und es nun losgeht mit der Begrünung der Haltestellendächer. Klima- und Umweltschutz beginnt im Kleinen – dafür sind die Haltestellen ein gutes Beispiel.“
Anja Ritschel, Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Hannover: „Die Stadtklimaanalyse zeigt, dass es im gesamten Stadtgebiet und vor allem im Innenstadtbereich Orte mit extremer Hitzebelastung gibt. Jede begrünte Fläche hilft dabei, die Hitzebelastung in der direkten Umgebung zu reduzieren. Daher freuen wir uns sehr über das Engagement der ÜSTRA und hoffen auf Nachahmung im privaten Bereich, denn auch die Dächer von Fahrrad- oder Müllunterständen könnten zu Mini-Grüninseln werden.“
Hintergrund
Ausgewählt wurden die fünf Stationen des Pilotprojekts aufgrund ihrer bioklimatischen Belastung, der hohen Versiegelung sowie der prognostizierten Zunahme der sommerlichen Wärmebelastung durch den Klimawandel. Datenbasis war dafür die Fachkarte Klimaanpassung der Landeshauptstadt Hannover.