Von der Stadtbibliothek Nordstadt zum StadtGemeinschaftsHaus Nord
Die Schließung der Nordstadtbibliothek abwenden und am selben Standort ein Gemeinschaftshaus als Ort für generationenübergreifendes Lernen ins Leben rufen – mit diesem Vorschlag ist die Stadt jetzt in Gespräche mit der Politik gegangen. Die vorgeschlagene neue Institution trägt den Arbeitstitel "StadtGemeinschaftsHaus Nord".
"Mit dem StadtGemeinschaftsHaus Nord denken wir an zentraler Stelle mitten in der hannöverschen Nordstadt ein bestehendes Angebot – das der Nordstadtbibliothek – neu. Hier kann ein generationenübergreifender Ort der Begegnung und Bildung entstehen. Gleichzeitig leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay zur angestrebten Lösung.
Entstehen soll ein Raum für alle Altersgruppen, in dem vor allem Kinder, Jugendliche und Senior*innen vielseitige Angebote kennenlernen und ausprobieren können. Gemeinsam getragen wird das Konzept von der Stadtbibliothek Hannover, dem städtischen Fachbereich Senioren und von der AWO Region Hannover.
Oberbürgermeister Onay erklärt: "Gemeinsames Ziel ist es, mit dem StadtGemeinschaftsHaus Nord einen generationenübergreifenden und interkulturellen Erfahrungsraum zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Initiativen der Zivilgesellschaft wollen wir ein zielgruppenspezifisches Programm anbieten, das gemeinsames lebenslanges Lernen unterstützt. Im Kontext der Diskussion zur notwendigen Haushaltskonsolidierung und unseres vorgelegten Bibliothekentwicklungsplanes könnten wir auf diese Weise gleichzeitig die angedachte Schließung der Stadtteilbibliothek am Engelbosteler Damm abwenden", so der Oberbürgermeister weiter.
Dirk von der Osten, Vorstandsvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Region Hannover e.V., begrüßt das Konzept: "Wir können als Partner interkulturelle Senior*innenarbeit anbieten. Im Rahmen der unterschiedlichen Nutzer*innen und der vielseitigen Angebotsstruktur soll das Angebot eine unkomplizierte und niedrigschwellige Begegnung und damit ein gutes Miteinander zwischen den verschiedenen Kulturen und Altersgruppen im Stadtteil Nordstadt ermöglichen und fördern."
Die jetzige Nordstadtbibliothek wandelt sich im Zuge der Neustrukturierung in eine Kinderbibliothek. Ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung ergäbe sich durch eine Reduzierung der Bibliotheksfläche und eine Übernahme von freiwerdenden Flächen durch die AWO als Mieterin.
Folgende Angebote sind im StadtGemeinschaftsHaus Nord denkbar:
Senior*innen
Senior*innenarbeit im Stadtbezirk Nordstadt
Beratung und Information zur Altenhilfe, offene Sprechstunde
Digitalisierungsworkshops für Senior*innen und Angehörige mit den ehrenamtlichen Medien- und Techniklots*innen, Techniksprechstunde
Gruppenangebote: zu Beispiel Sitzgymnastik, Senior*innenclubs, Yoga, Tanzen,
gemeinsames Frühstück – Senior*innen aus dem Stadtbezirk
Fotogruppe
Vortragsveranstaltungen
gemeinsam mit der Stadtbibliothek: Buchvorstellungen, Märchenerzählen für Kinder und Erwachsene (mehrsprachig), Vorlesen für Kinder (mehrsprachig)
Engagementförderung
AWO Region Hannover | interkulturelle Senior*innenarbeit
mehrsprachiges und umfangreiches Gruppenangebot mit und für vielfältige Neigungsgruppen (von Kreativ- bis Bewegungsangeboten); zum Beispiel türkische Senior*innengruppe, persische Literaturgruppe, Frauengruppe aus den GUS-Staaten, Senior*innen ehemaliges Jugoslawien, deutsche Konversation für Migrant*innen, persische Frauengruppe, Senior*innen aus der Ukraine, Senior*innen aus den GUS-Staaten, internationale Frauengruppe
Erzählcafé
allgemeine Sozialberatung für Senior*innen in verschiedenen Sprachen
einmal pro Woche interkultureller Mittagstisch
zahlreiche Feste und Feiern für das Quartier
ehrenamtliches Team Formularausfüllhilfen (digital und analog)
außerschulisches Lernangebot mit dem AWO-Jugendwerk
Stadtbibliothek Hannover | Kinderbibliothek Nord
Organisatorisch angedockt an das Team der Stadtbibliothek Vahrenwald verwandelt sich die jetzige Nordstadtbibliothek in eine Kinderbibliothek mit folgenden Angeboten:
Literatur- und Programmarbeit vorrangig für die Zielgruppe null bis zehn Jahre (Kita und Grundschule)
ausleihbarer Printbestand mit circa 10.000 Medien
Ausleihe/Rückgabe erfolgt über Selbstverbuchungsgeräte, Vormerkungen werden nicht möglich sein.
Öffnungszeiten mit bibliothekarischem Personal an drei Tagen (Dienstag, Donnerstag, Freitag) in einem Korridor zwischen 11 und mindestens 14 Uhr; zudem ohne Service an diesen Tagen von 14 bis 17 Uhr. Das bibliothekarische Personal betreut Gruppen mit pädagogischen Angeboten vor Ort und in den Grundschulen und Kindertagesstätten des Stadtbezirkes und ist für die anteilige Realisierung von Öffnungszeiten verantwortlich.
Kernelemente der Programmarbeit sind Führungen für Kindertagesstätten und Grundschulen, wünschenswert zudem sind verlässliche Angebote zur Vorläuferfertigkeit des Lesens (zum Beispiel „Babys in der Bibliothek“).