Digitales Rathaus

Zusätzliches 48-Millionen-Budget für die Digitalisierung der Verwaltung

Die Landeshauptstadt Hannover will die Digitalisierung der Verwaltung forcieren und dafür viel Geld investieren. Sie hat einen sogenannten Digitalisierungsfonds mit einem Volumen von rund 48 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre aufgelegt. Das geht aus der jetzt vorgestellten IT-Strategie der Stadt Hannover hervor, deren Ziel es ist, mit softwaregestützten Lösungen die Serviceangebote für Einwohner*innen sowie die Verwaltungsabläufe zu verbessern und zu beschleunigen.

Mit einem entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung befassen sich jetzt die politischen Gremien.

"Ziel ist das digitale Rathaus"

Mit dem Digitalisierungsfonds sollen bis Ende 2029 neue Stellen – vor allem für die Programmierung – sowie Hard- und Software finanziert werden. „Unser Ziel ist das digitale Rathaus“, erklärt Oberbürgermeister Belit Onay. „Mit der IT-Strategie und dem Digitalisierungsfonds erhält die Transformation einen weiteren Schub.  Die Landeshauptstadt möchte  die Mehrheit aller Prozesse in den kommenden Jahren durchgängig digital umsetzen. Wir setzen dabei auf digitale Souveränität. Damit wollen wir die Dienstleistungen effizienter und attraktiver gestalten sowie unser Verwaltungshandeln aktiv ins digitale Zeitalter überführen.“ 

Der Dezernent für Personal, Digitalisierung und Recht, Prof. Lars Baumann, betont: „Wir konzentrieren uns in den kommenden Monaten darauf, das digitale Angebot im Serviceportal stetig zu erweitern. Dabei stehen einfach zu bedienende Lösungen im Fokus. Langfristig verfolgen wir die Vision, dass die Antragsbearbeitung so einfach wird wie Online-Überweisungen oder Online-Buchungen von Reisen.“

Hohe Zugriffsraten auf das Service-Portal der Stadt

In den vergangen zwei Jahren hat die Landeshauptstadt Hannover stetige Fortschritte in der Digitalisierung erzielt – nicht zuletzt durch die Bildung einer Task-Force Digitalisierung, deren Aufgabe es ist, die Transformation voranzutreiben. Zahlreiche Serviceleistungen stehen bereits online zur Verfügung – beispielsweise Gewerbeanmeldungen, Anträge für Wohngeld und Elterngeld oder das digitale Baugenehmigungsverfahren. Weitere Serviceleistungen werden folgen.

Die Menschen in Hannover nehmen das digitale Angebot an: So verzeichnete die Stadt im August 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Zuwachs von 43 Prozent bei den Zugriffen auf das städtische Service-Portal. Bis zum Jahresende werden hochgerechnet rund zwei Millionen Besucher auf dem städtischen Service-Portal erwartet. Die Verwaltung geht davon aus, dass in diesem Jahr die Bürger*innen und die Unternehmen in Hannover insgesamt rund 50.000 Anträge über das Serviceportal einreichen werden. Im Vorjahr waren es 29.000 Anträge.

Mehr Effizienz hilft, Kosten zu sparen

Wie Prof. Baumann weiter ausführt, rechnet die Stadt Hannover nicht nur mit einem besseren Service, sondern auch mit einer „Digitalisierungsrendite“. Das heiße, dass die Stadt mit der fortschreitenden Digitalisierung an Effizienz gewinnen und damit sowohl Personal- als auch Sachkosten sparen werde. „Damit ist zeitversetzt eine Gegenfinanzierung des Digitalisierungsfonds gewährleistet“, so Prof. Baumann.  Städtische Mitarbeitende, deren Stellen mit dem Digitalisierungsfortschritt entfallen, sollen für neue Aufgaben in der Stadtverwaltung qualifiziert werden.