Prävention

Stadt Hannover kooperiert mit der Robert-Enke-Stiftung

Es ist ein besonderes Projekt, das die Sensibilität von Arbeitnehmer*innen für das Thema Depression fördert:  Die Landeshauptstadt Hannover gibt ihren Beschäftigten die Möglichkeit, sich mittels VR-Brillen in die Psyche eines depressiv erkrankten Menschen einzufühlen. Hintergrund ist das „Jahr der mentalen Gesundheit“, das die Stadt im Rahmen der Gesundheitsvorsorge  für ihre rund 11500 Beschäftigten aufgelegt hat.

Teresa Enke und Oberbürgermeister Belit Onay präsentierten das Präventionsprojekt "Impression Depression", das die Landeshauptstadt Hannover gemeinsam mit der Robert-Enke-Stiftung auf den Weg gebracht hat.

 In der Woche vom 12. bis 16. Juni geht es um das Thema Depression. Dazu kooperiert die Stadt mit der Robert-Enke-Stiftung.  Die Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Teresa Enke, betonte auf einer Pressekonferenz am 13. Juni im Neuen Rathaus: „Die Aktion ist vorbildlich. Deshalb unterstützen wir die Landeshauptstadt bei der Initiative sehr gern. Ich hoffe, dass sich viele Nachahmer finden, denn psychische Belastungen bis hin zu Depression sind in der Arbeitswelt ein Thema, das deutlich mehr Beachtung braucht.“

"Als gute Arbeitgeberin müssen wir die Gesundheitsprävention stärken"

Die Stadtverwaltung Hannover widmet der mentalen Gesundheit ihrer Beschäftigten in diesem Jahr mit einem umfangreichen Programm – unter anderem Informationsveranstaltungen und Workshops - eine besondere Aufmerksamkeit. „Eine gute mentale Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für Lebensqualität und Leistungsfähigkeit“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay. „Wir wissen jedoch, dass viele Personen unter teils erheblichen Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit leiden -  oftmals ist auch die Arbeitswelt der Grund dafür. Erschöpfung, Depressionen, Ängste und Suchtprobleme stellen den Hauptanteil psychischer Belastungen und Erkrankungen dar. Wenn wir eine gute Arbeitgeberin sein wollen, dann müssen wir handeln und die Gesundheitsprävention stärken.“

Insbesondere die Jahre seit 2020 waren sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeitende eine Herausforderung. Viele Arbeitnehmer*innen sind durch die Corona-Pandemie und die nachfolgenden Krisen belastet und weiterhin verunsichert. Hinzu kommen steigende Arbeitsanforderungen und ein hohes Tempo bei Veränderungsprozessen. Psychisch belastete Beschäftigte haben den Kopf nicht frei –  Ängste, Sorgen oder Depressionen sitzen buchstäblich mit am Schreibtisch. Fehler, Leistungsschwankungen, häufigere Krankheitszeiten oder auch Rückzug und Abgrenzung vom Team sind nur einige der negativen Auswirkungen am Arbeitsplatz.

Wie Matthias Görn, Leiter des Fachbereichs Personal der Landeshauptstadt Hannover, erläutert, „hat die Stadt seit 2020 insgesamt eine Zunahme des Beratungsbedarfes der Beschäftigten rund um das Thema Psyche registriert. Der Medizinische Dienst der Stadt hat einen deutlichen  Anstieg bei der Häufigkeit psychischer Erkrankungen verzeichnet.“

Ressourcen mobilisieren

Beschäftigte der Landeshauptstadt Hannover fühlen sich mittels VR-Brillen in die Psyche depressiv erkrankter Menschen ein. Oberbürgermeister Belit Onay testete diese Möglichkeit.

Görn hebt hervor, dass die Förderung der mentalen Gesundheit auch ausdrücklich positive Aspekte umfasst: „die Steigerung des Wohlbefindens, der Arbeitszufriedenheit und des  Arbeitsengagements sowie die Mobilisierung von Ressourcen. So geht es im  Jahr der mentalen Gesundheit  auch darum, individuelle Ressourcen der Beschäftigten zu stärken und ihnen Strategien zu vermitteln.“

Die Landeshauptstadt Hannover hält eine Vielfalt an Beratungs- und Unterstützungsangeboten für die Beschäftigten vor.   Das Jahr der mentalen Gesundheit ist Bestandteil der Neuausrichtung des Personalmanagements mit dem die Landeshauptstadt sich als attraktive Arbeitgeberin profilieren will.