Eine Vergleichsstudie des British Council zeigt am Beispiel von Hannover, Dublin, Glasgow und Amsterdam, wie Kooperationen von Hochschulen und Städten erfolgreich aufgebaut wurden.
Die Universitäten des Vereinigten Königsreich können von Hannover, Dublin, Glasgow und Amsterdam lernen, wie ein Hochschulstandort internationaler und damit wettbewerbsfähiger wird. Eine Vergleichsstudie des British Council, die in dieser Woche veröffentlicht wird, zeigt am Beispiel der vier Städte, wie Kooperationen von Hochschulen und der Stadt erfolgreich aufgebaut wurden. Weltweite Wettbewerbsvorteile haben demnach Standorte, in denen Hochschulen und Städte in den Bereichen Marketing, Infrastruktur, Anwerbung und Bindung kluger Köpfe sowie Mobilität von Studierenden zusammenarbeiten. Gleichzeitig sei es wichtig, auch ungewöhnliche Kooperationsprojekte zu realisieren. Dazu gehörten z.B. wie in Hannover die Förderung des Hochschulzugangs von Flüchtlingen, Willkommensprogramme für internationale Studierende, Alumni-Arbeit, Austauschprogramme, internationale Kongresse, bezahlbares Wohnen und öffentlichkeitswirksame Formate inmitten der Stadt.
Wenig Bürokratie - viel Kreativität und Pragmatismus
Alle vier Städte favorisieren Strukturen, die bei wenig Bürokratie zu viel Kreativität und Pragmatismus ermutigen sowie den Mut zu Risiko beim Ausprobieren neuer Ideen und Projekte haben. Auch wenn es für den British Council nicht "das" Strukturmodel für Kooperationen gibt, so fällt auf, dass sich in den untersuchten Städten engagierte Teams für Kooperationen mit den Hochschulen einsetzen.
Oberbürgermeister Stefan Schostok
Oberbürgermeister Stefan Schostok: "Seit zehn Jahren arbeiten Stadt, Hochschulen und Forschung eng in der Initiative Wissenschaft Hannover zusammen. Die Studie des British Council bestätigt unsere Arbeit und ist gleichzeitig ein guter Ansporn für die weitere Internationalisierung des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Hannover."
Hannover
In Hannover, so der British Council, sind langjährige Städtepartnerschaften und die internationalen Messen eine wichtige Grundlage für die internationale Ausrichtung des Standortes. Eine besondere Rolle bei der Netzwerkarbeit mit den Hochschulen habe die Initiative Wissenschaft Hannover. Hier engagieren sich seit zehn Jahren alle neun Hochschulen, das Studentenwerk, wissenschaftsnahe und fördernde Einrichtungen sowie die Stadt. Das Netzwerk wird im Sachgebiet „Wissenschaftsstadt Hannover“ im Büro des Oberbürgermeistgers koordiniert. Mehrere Projekte der Initiative Wissenschaft Hannover werden in der Studie des British Council beschrieben. Bei dem Videoportal wissen.hannover.de wird die Bereitstellung von englischen Inhalten gelobt. Das Handlungsprogramm "Willkommenskultur für internationale Studierende" und die Wohnraumkampagne für internationale Studierende zeigten, dass Stadt, Studentenwerk und Hochschulen im Feld „Wohnen“ gemeinsam wichtige Erfolge vorzeigen. Auch eine langfristige Ausrichtung der internationalen Stadtentwicklung, wie dies in Hannover mit dem Stadtentwicklungsprogramm "Mein Hannover 2030" umgesetzt werde, könne eine Option für britische Universitätsstädte sein.
Auswertung mit beteiligten Städten geplant
Ergebnisse der Studie wurden internationalen Führungskräften im Bereich Bildung auf der Konferenz "Going Global" des British Council im Mai 2017 in London vorgestellt. Im Herbst planen die Herausgeber der Studie eine Auswertung mit den beteiligten Städten und Einrichtungen.
Vergleichsstudie des British Council über Kooperationen von Hochschule und Stadt am Beispiel von Hannover, Dublin, Glasgow und Amsterdam (in englisch).