10 Jahre UNESCO City of Music Hannover

„Wir wollen den Titel sichtbar, hörbar und erlebbar machen“, betont Eva Bender, Kulturdezernentin der Stadt, für die „der gesellschaftliche Zusammenhalt durch Musik“ als Jubiläums-Motto und zugleich inhaltlicher Motor für alle Aktivitäten der UNESCO City of Music Hannover dient.

Es gelte, die Demokratie- und Friedensarbeit über die verbindende Sprache der Musik im Sinne der UNESCO zu intensivieren und besonders die durch die Corona-Pandemie und hohe Inflation immer noch gebeutelte Szene zu stärken. Nur durch eine bessere Vermarktung der Musikstadt Hannover können Besucher*innen wieder aktiviert und die Szene weiter stabilisiert werden. Darüber hinaus ist es gerade in Zeiten multipler Krisen und einer gesellschaftlichen Spaltung wichtig, Menschen über die Kraft der Musik wieder zueinander zu bringen. Diesen Gedanken soll auch die Ausschreibung für Musikprojekte im Jubiläumsjahr aufgreifen, in der hannoversche Musiker*innen unterschiedlicher Genres aufgerufen sind, gemeinsam Projekte zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hannover zu realisieren.

Schaufenster der UNESCO City of Music Hannover

Das Programm nutzt bewusst den öffentlichen Raum, um nicht nur Musikinteressierte und die Musikszene, sondern die breite Bevölkerung zu erreichen. So soll zum Beispiel in zentraler Lage am Kröpcke ein Schaufenster der UNESCO City of Music Hannover entstehen, wo Veranstaltungen stattfinden.

UNESCO City of Music-Organisationsteam

© LHH

Um die Jubiläumsaktivitäten zu bündeln, soll das UNESCO City of Music-Organisationsteam im Kulturbüro um ein künstlerisches Leitungsteam mit Christoph Sure (ehemaliger Geschäftsführer des Kulturzentrums Pavillon und Kulturproduzent) und Melissa Kespohl (Kultur- und Veranstaltungsmanagerin) ergänzt werden - die Zustimmung der politischen Gremien vorausgesetzt. Sure ist schon jetzt „sehr gespannt darauf, welche Musikprojekte eingereicht werden, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Musik fördern.“ Und für Kespohl ist klar: „Gendergerechtigkeit, Diversität und Inklusion spielen eine wichtige Rolle bei der Konzeption und Durchführung der geplanten Formate zum Jubiläum."

Unter dem Vorbehalt der Beratung und Entscheidung der politischen Gremien ab dem 19. April haben am 10. April (Mittwoch) Eva Bender (Dezernentin für Bildung und Kultur), Inga Samii (Fachbereichsleitung Kultur) und Friederike Ankele (Leitung Kulturbüro) samt Organisationsteam aus dem Kulturbüro die städtischen Planungen anlässlich des 10. Jubiläums der Ernennung zur UNESCO City of Music vorgestellt:

A. Veranstaltungen zum Jubiläum

1. Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr (30. November 2024)

Das Jubiläumsjahr startet am 30. November 2024 im Pavillon mit einer großen Auftaktveranstaltung für eine Vielzahl geladener Gäste, die sich einerseits um die Ernennung zur UNESCO City of Music stark gemacht und andererseits den Titel mit Leben gefüllt haben. Die Feier soll im Pavillon stattfinden, wo das Thema Gesellschaftlicher Zusammenhalt im Spannungsfeld zwischen Raschplatz, Hauptbahnhof und Weißekreuzplatz eine besondere Rolle spielt.

2. Neujahrsempfang (10. Januar 2025)

Der Neujahrsempfang der Landeshauptstadt Hannover wird zum Thema „10 Jahre UNESCO City of Music - Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik“ ausgerichtet. Das Neue Rathaus steht an diesem Tag allen Bürger*innen der Stadt offen und bietet damit einen niederschwelligen Zugang zur Musikstadt Hannover. Die Menschen erhalten an diesem Abend im Neuen Rathaus Einblicke in die UNESCO City of Music Hannover, lernen Musiker*innen der Stadt unterschiedlichster Genres kennen und können sich über die Aktivitäten des Jubiläumsjahres informieren.

3. Deutscher Evangelischer Kirchentag (30. April bis 4. Mai 2025) 

Die Chorstadt Hannover präsentiert sich auf den Bühnen in der Innenstadt während des Kirchentages.

4. Ein Projekt für 1.000 Stimmen: 
„Was uns verbindet: the public domain“ am 14. Juni 2025

In Kooperation mit der Staatsoper Hannover und dem MusikZentrum Hannover werden am Nachmittag des 14. Juni 2025 1.000 Bürger*innen Hannovers ein Stück des amerikanischen Komponisten David Lang auf dem Opernplatz aufführen. Die Musik wird ab Januar 2025 in regelmäßigen Workshops und Proben an gut erreichbaren, über das gesamte Stadtgebiet verteilten Probenorten einstudiert und richtet sich an alle musikalisch interessierten Menschen in der Stadt.

5. Netzwerktreffen – Capacity Building

In einer Kooperation mit dem Musikland Niedersachsen werden Netzwerktreffen (unter anderem Fachtag, Festivals, Jahreskonferenz) für die Szene mit Impulsen und Workshops mit dem Schwerpunkt Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik angeboten.

6. „Musik-Tankstellen“ der Musikschule der Landeshauptstadt Hannover

Die Musikschule der Landeshauptstadt Hannover wird an ausgewählten Unterrichtsorten im Stadtgebiet temporäre „Musik-Tankstellen“ errichten und mit vielen sehr unterschiedlichen Aktionen zum „Musik tanken“ einladen. Im UNESCO City of Music Jubiläumsjahr 2025 weitet die Musikschule außerdem das musikalische Vermittlungsprogramm unter dem Aspekt „Musik Global“ aus, das sich an Kinder und Jugendliche in Schulen richtet.

B. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik“

Im Rahmen des Jubiläums ist die Einrichtung eines einmaligen Förderetats in Höhe von insgesamt 200.000 Euro geplant, durch den herausragende Konzepte aus der Musikszene zur Durchführung im Jubiläumsjahr ermöglicht werden sollen. Die Mittel sollen zum Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik“ entwickelt werden und auf eine stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den verschiedenen Szenen hinwirken. Außerdem werden Kooperationsprojekte mit den internationalen UNESCO City of Music Städten gefördert.

C. UNESCO City of Music – Ort im Zentrum ab Dezember 2024

Ein UNESCO City of Music–Ort wird ab Dezember 2024 für ein Jahr im Zentrum am Kröpcke etabliert, der die UNESCO City of Music Hannover für alle sicht- und erlebbar macht.

Die Mietfläche mit der Größe von ca. 45 Quadratfläche bietet an zentraler Stelle Informationen

• zu laufenden Musikveranstaltungen,
• eine Vermittlung der Musikgeschichte Hannovers,
• Beratungsangebote des Kulturbüros für Musikschaffende,
• aber auch zum Beispiel der Musikschule der Stadt für Kinder und Jugendliche.

Zusätzlich soll eine Kartenvorverkaufsstelle eingerichtet werden. Ein entsprechendes Nutzungskonzept wird kooperativ mit verschiedensten hannoverschen Musikakteur*innen erarbeitet. Vor der Ladenzeile bietet eine große Terrassenfläche die Möglichkeit für musikalische Open-Air-Veranstaltungen. Im Obergeschoss des Ladens wird das Jubiläumsteam ein Backoffice einrichten.

D. UNESCO City of Music Marketing

Im Jubiläumsjahr werden unter anderem folgende Maßnahmen zur Sichtbarmachung der UNESCO City of Music Hannover geprüft und nach Möglichkeit bis 2025 umgesetzt.

• Einführung eines Jubiläumslogos 10 Jahre UNESCO City of Music Hannover
• Instagram-Kanal: Zum Anlass des Jubiläums wird ein UNESCO City of Music Hannover Instagram-Kanal eingerichtet, um laufend zu den Jubiläums-Aktivitäten zu informieren.
• Bühne-To-Go-Paket: Verschiedene Module im einheitlichen CI, um Hannover als UNESCO City of Music bei Veranstaltungen und (Presse)-Fotos sichtbar in Erscheinung zu bringen.

Finanzen

Um das Gesamtpaket zum zehnjährigen UNESCO City of Music Hannover-Jubiläum umzusetzen, plant die Stadt mit einer Gesamtsumme in Höhe von 740.000 Euro.

Zum Hintergrund UNESCO City of Music Hannover:

Am 30. November 2014 wurde die Landeshauptstadt Hannover mit dem Titel UNESCO City of Music ausgezeichnet und damit vor zehn Jahren als international bedeutsame Musikstadt gewürdigt. Neben Ausbildungsmöglichkeiten an der renommierten Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover beheimatet die Stadt zahlreiche Festivals, renommierte Ensembles, Künstler*innen und sowohl etablierte als auch innovative Musikorte. Die Stadt bietet eine breit gefächerte Musikszene, von Jazz bis Metal, von Klassik über Rock, Pop bis hin zu transkultureller Musik. Hannover beherbergt zudem international agierende Firmen der Musikwirtschaft. Das Gesamtpaket hatte 2014 die UNESCO Kommission überzeugt.

Neben der Würdigung ging die Landeshauptstadt durch den Beitritt in das UNESCO Creative Cities Network auch Verpflichtungen ein: Den eigenen Musikstandort ganzheitlich sowohl in kultureller als auch in kreativwirtschaftlicher Hinsicht weiterzuentwickeln und zu stärken. Und den internationalen Austausch, besonders zwischen den UNESCO Cities of Music, zu fördern und sichtbar zu machen.