Wilhelm Busch - Deutsches Museum für Karikatur & Zeichenkunst

Ladislav Kondor: Der vergessene Kosmopolit

Die Karikaturen des slowenischen Künstlers werden vom 30. November bis zum 30. März 2025 erstmalig mit einer Schau in Deutschland – im Wilhelm Busch Museum – geehrt.

Polnischer Professor, Zakopane, Polen, 1932

Die Lebensgeschichte des slowenischen Zeichners und Karikaturisten Ladislav Kondor (1901–1963) liest sich wie ein spannender Roman. Im Nordosten Sloweniens in der Stadt Murska Sobota geboren, studierte er für nur wenige Tage an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Als Autodidakt spezialisierte sich der Künstler auf Porträts und finanzierte sich damit seine Reisen und den Lebensunterhalt. Ganze zwölf Jahre war der künstlerische Kosmopolit unterwegs und zeichnete in 36 Ländern auf drei Kontinenten.

Exklusive Werkschau im Wilhelm Busch Museum

Das Museum Wilhelm Busch präsentiert den Künstler Ladislav Kondor erstmals außerhalb Sloweniens und zeigt in einer exklusiven Werkschau ausgewählte Arbeiten seiner beeindruckenden Porträtsammlung, die zwischen 1924 und 1963 entstanden sind.

Berühmte Portraits

Ladislav Kondor traf die von ihm Porträtierten entweder zufällig oder er wählte sie gezielt aus. Die Porträts berühmter Persönlichkeiten fertigte der Künstler manchmal auch nach Fotografien an. Von großer Bedeutung bei den Prominentenporträts war die Signatur, die sich Kondor mal persönlich, mal postalisch und oft mit großer Beharrlichkeit beschaffte. Der Verkauf dieser Werke, in mehr als 300 kleinen Ausstellungen in Hotels und Buchläden angeboten, sicherten ihm während seiner Reise und auch zeitlebens seine Existenz.

Ladislav Kondor, Selbstporträt, Opatija, Kroatien, 1963

Kondor porträtierte Berühmtheiten der 1930er- bis 1960er-Jahre aus der Welt der Unterhaltung, des Sports und der Politik: Schauspieler Fernandel und Willy Fritsch, Pianist Wilhelm Backhaus, Bassist Fyodor Chaliapin, bekannte Tennisspielerinnen und -spieler wie René Lacoste, Helen Wills, Suzanne Lenglen, aber auch Leo Trotzki, Winston Churchill und Franklin D. Roosevelt wurden von ihm charakteristisch festgehalten. Für seine Zeichnungen von Adolf Hitler und Benito Mussolini wurde er zu Beginn des Zweiten Weltkriegs mehr als drei Monate als politischer Gefangener in Slowenien und Österreich inhaftiert.

Begleitprogramm

Zur Ausstellung wird es eine Matinee am 30.11.2024 mit Führung und Gespräch zwischen Tamara Andrejek, Kunsthistorikerin, Regionalmuseum Pomurje Murska Sobota, und Dr. Eva Jandl-Jörg, Direktorin Museum Wilhelm Busch, geben. Außerdem ist eine Finissage mit Kuratorinführung durch Tamara Andrejek am 30.03.2025 geplant. Abgerundet wird das Programm durch einen Workshop mit dem slowenischen Künstler Ciril Horjak, Filmabende und weitere Workshops zu den Themen Selbstbild und Porträt.

Termine

30.11.2024 bis 30.03.2025 ab 11:00 bis 17:00 Uhr
dienstags mittwochs donnerstags freitags samstags sonntags

Die Veranstaltung findet nicht statt am:

24.12.2024

31.12.2024