Es ist der heißeste Tag des Jahres. Ein Gewitter liegt in der Luft. An diesem Tag findet der letzte Tag eines scheinbar eindeutigen Mordprozesses mit schier erdrückender Beweislast statt: Ein 19-Jähriger aus einem Slumviertel hat seinen Vater im Streit mit einem extrem auffälligen Springmesser erstochen. Die Anklage hat zwei glaubhafte Zeugen präsentiert, beide haben den Jugendlichen bei der Tat beobachtet und ihn kurz darauf wegrennen sehen.
Schuldig oder nicht schuldig?
Reginald Roses Stück „Die zwölf Geschworenen“ setzt mit dem Ende der Verhandlung ein, als sich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen. Zwölf Menschen völlig unterschiedlichen Charakters und Temperaments. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, ausgewählt worden zu sein, um in diesem Mordprozess einen einstimmigen Schiedsspruch zu fällen. Die Beratung findet in einem engen, von der Außenwelt abgeschirmten Raum statt. Da der Fall eindeutig scheint, wird mit einem raschen Ende der Sitzung gerechnet. Elf der Geschworenen sind sich sofort einig: Der Angeklagte ist schuldig. Einer jedoch wagt es, gegen den Strom zu schwimmen. Er hat „begründete Zweifel“, stellt sich gegen die Mehrheit und plädiert auf „nicht schuldig“. Die Entscheidung über Leben und Tod eines Menschen ist ihm zumindest eine faire Diskussion wert.
Das Ensemble
Die Tribüne e.V. gilt als ältestes Amateurtheater Hannovers. Sie wurde 1965 als namenlose Laienspielgruppe gegründet. Zu ihrem Repertoire gehören Boulevardkomödien, Kriminalstücke, Lustspiele, klassische Dramen, Psychothriller und Einakter – von leichter Unterhaltung bis zum absurden Theater. Seit 2018 probt und spielt das Ensemble in der Hinterbühne.