Mit „Ekko“ stellt Tara Nome Doyle ihr drittes Album vor – eine Reise, die sich nach außen ins Unbekannte und nach innen in die Tiefen des Selbst wagt. Auf dem Weg dorthin erkundet sie Schmerz, Abschiede, Neuanfänge und letztlich Ankommen und Akzeptanz. Nahtlos ziehen sich alte Mythen durch „Ekko“ und verflechten sich mit introspektiven Themen. Die Figuren des Narziss und der Nymphe Echo verkörpern zwei Extreme – Selbstbesessenheit auf der einen Seite und völlige Konformität auf der anderen. Beides Pole in der heutigen digitalen Landschaft, in der sich die Identität oft zwischen Authentizität und dem Druck zur Anpassung bewegt.
Strahlende Klanglandschaften
In ihren Texten macht Tara Nome Doyle deutlich, dass Echos Fluch der Wiederholung nicht nur Nachahmung ist, sondern transformativ sein kann: eine Neuinterpretation von Tradition und Identität. Echo ist in Taras Sinn mehr als eine passive Stimme, sie ist ein Medium, um Bedeutungen neu zu formen und zurückzugewinnen. Und so wechselt auch die Verletzlichkeit in ihren Songs zu stiller Stärke, die Ängste akzeptiert statt sie zu unterdrücken. Musikalisch spiegeln ihre neuen Songs ebenso eine bemerkenswerte Klarheit wider und strahlen als präzise, reduzierte Klanglandschaft eine neu gewonnene Freiheit aus, getragen von dieser betörenden Stimme in den schönsten, schroffsten, süßesten und schmerzvollsten Liedern, die es im Pop gegenwärtig zu hören gibt.
Passendes vom Plattenteller
Nach dem Konzert lädt Sven Templin zu einem vielschichtigen kulinarischen Ohrenschmaus mit Disko, Funk und French House ein.