Zahnkünstler mit Biss

Berufsbild Zahntechniker / Zahntechnikerin

Die Region Hannover stellt in lockerer Folge Ausbildungsberufe vor, diesmal: Zahntechniker.

Damit Sie auch morgen noch kraftvoll zubeißen können, kommt es nicht nur auf die richtige Hygiene der Zähne an – sondern bei Bedarf auch auf eine handwerklich sauber angefertigte Krone, Brücke oder Prothese. Eine Aufgabe, für die angehende Zahntechnikerinnen und Zahntechniker in Ausbildungsbetrieben und in der Alice-Salomon-Schule, der BBS für Gesundheit und Soziales, dreieinhalb Jahre ausgebildet werden. „Auf Grund der hohen handwerklichen Anforderungen sowie der vielfältigen und komplexen Inhalte ist dieser im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen lange Zeitraum unabdingbar“, erklärt Joachim Birke, Fachbereichsleiter an der Alice-Salomon-Schule.

Zahntechniker und Zahntechnikerinnen fertigen, reparieren und reinigen festsitzenden und herausnehmbaren Zahnersatz sowie zahn- und kieferregulierende Geräte. Für eine Brücke beispielsweise stellen sie mit Hilfe von Gebissabformungen und -schablonen Modelle aus Hartgips an. Darauf fertigen sie den Zahnersatz. „Für solche Arbeiten ist es wichtig, dass die Auszubildenden ein hohes Technikverständnis mitbringen. Es kommen immer neuere Technologien zum Einsatz, immer öfter werden Modelle zunächst eingescannt und Prothesenteile am PC designed“, sagt Fachlehrer Thorsten Gröne. Dazu sind ein ausgeprägtes Wissen über die eingesetzten Werkstoffe und die Verarbeitungstechniken nötig. Aber auch die manuelle Geschicklichkeit ist weiterhin ein absolutes Muss. Nicht umsonst wurden Zahntechniker Anfang des letzten Jahrhunderts auch als „Zahnkünstler“ bezeichnet. Edelmetalllegierungen, Titan, Keramik – mit wertvollen Stoffen müssen angehende Zahntechniker verantwortungsvoll umgehen und die Vorgaben der Zahnärzte penibel umsetzen. Für die Auszubildende Sonja Weissenfeldt mit einer der Gründe, weshalb sie sich für diesen Beruf entschieden hat: „Für mich ist das Handwerk interessant, Zahntechnik hat auch sehr viel mit Ästhetik zu tun.“

Mit den Patienten in der Zahnarztpraxis hat ein Zahntechniker dagegen nur selten zu tun. Zu sehen bekommt er höchstens ihre Zahnprothese. Zart besaitet sollte man nicht sein, rät Mitschüler Axel Habenicht: „Auch wenn wir nicht wie Zahnärzte bei den Menschen direkt im Mund rumfassen – bei der einen oder anderen Prothese, die in einem schlechten Zustand angeliefert wird, sollte man nicht zimperlich sein.“

Die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen steigen, wenn die Bewerber ein adäquates Praktikum in dem Tätigkeitsfeld vorweisen können. Zahntechniker arbeiten überwiegend in gewerblichen zahntechnischen Labors. Daneben bestehen aber auch Arbeitsmöglichkeiten in Zahnarztpraxislabors, Zahnkliniken oder als Quereinsteiger in der feinmechanischen Industrie. Durch eine Fortbildung zum Zahntechnikermeister oder zum Betriebswirt des Handwerks eröffnet sich die Möglichkeit, ein eigenes Labor zu führen. Die Hochschulreife vorausgesetzt, ist die Ausbildung zum Zahntechniker auch eine ideale Vorbereitung, um ein Zahnmedizinstudium zu absolvieren. Das Einstiegsgehalt für Zahntechnikergesellen liegt bei etwa 1.200 Euro brutto im Monat.

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Ausbildung in der Region Hannover - Berufsbild Zahntechniker/-innen