Das Kuratorium des Presse Clubs Hannover begründet seine Entscheidung vor allem mit dem Projekt "Afrika 100", das Samii ins Leben gerufen hat – und zwar als Ehrenpräsident und Botschafter für Afrika der Weltvereinigung der Neurochirurgen. Dabei finanzieren Paten aus Deutschland die Ausbildung von 100 afrikanischen Ärzten zu Neurochirurgen. Auf diese Weise soll das Defizit an Neurochirurgen auf dem schwarzen Kontinent abgebaut werden. Dort sterben sehr viele Menschen an Kopfverletzungen.
"Madjid Samii ist ein weltweit wirkender Brückenbauer. (...) Feindbilder abbauen, Vorurteile überwinden, einander kennenlernen, das Verbindende im Verschiedenen entdecken – so will er Gräben zwischen den Völkern überbrücken. Dabei ist die Medizin seine ‘Waffe’. Mit ihr will er die Welt zu einem besseren Ort machen", heißt es in der Begründung des Kuratoriums weiter.
Samii wurde im Iran geboren, 1957 nahm er in Mainz sein Studium auf. Es folgten berufliche Stationen am hannoverschen Nordstadtkrankenhaus und der Medizinischen Hochschule Hannover. Der heute 75-Jährige ist Gründer und Präsident des International Neuroscience Institute (INI) in Hannover-Groß-Buchholz.
Der Presse Club Hannover verleiht den Leibniz-Ring in diesem Jahr zum 16. Mal – der Verein ehrt mit der Auszeichnung Persönlichkeiten oder Institutionen, die durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht oder durch ihr Lebenswerk ein besonderes Zeichen gesetzt haben. Die Auszeichnung dient als Erinnerung an den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1716), der 1676 nach Hannover kam und bis zu seinem Tode als Mathematiker, Politiker und Diplomat in der Leinestadt wirkte.